Geheimnisvoll und unwiderstehlich
langsam abzustreifen.
Mimi bog den Kopf zurück. „Sag mir, was passiert ist“, flüsterte er und hörte dabei nicht auf, den Nacken mit kleinen Küssen zu bedecken. „Heute Morgen warst du doch noch so zuversichtlich.“
„Ich hätte nicht den Fehler machen sollen, meine Arbeit mit den Entwürfen meiner Familie zu vergleichen“, erwiderte Mimi gepresst und hielt das Korsett wie zum Schutz gegen ihren Busen gedrückt. „Ich bin weit davon entfernt, mich mit ihnen messen zu können.“
„Unsinn, du bist mindestens ebenso talentiert“, sagte Hal und küsste zärtlich ihr Ohrläppchen.
„Da bin ich mir nicht so sicher.“ Mimi wollte sich zu ihm umdrehen, aber Hal hörte nicht auf, sie zu streicheln.
„Schau doch einmal in den Spiegel“, forderte er sie auf und zeigte auf den großen Spiegel über dem Toilettentisch. „Die junge Frau, die ich dort sehe, ist wunderschön, talentiert, klug und witzig und unglaublich attraktiv.“
Mimi wollte antworten, aber er legte ihr den Finger auf die Lippen. „Deshalb werde ich auch meinem natürlichen Impuls widerstehen, dich jetzt aufs Bett zu werfen. Stattdessen werde ich das größte aller möglichen Opfer bringen und mit dir heute Abend auf diese Party gehen. Und du trägst dein blaues Cocktailkleid.“
Dann setzte er noch hinzu: „Und eins kann ich dir versprechen: Du wirst nicht gedemütigt werden, okay? Dafür werde ich nämlich sorgen. Ich werde mich um dich kümmern.“
Endlich breitete sich ein Lächeln auf Mimis Gesicht aus. „Das blaue Kleid soll ich tragen? Und du wirst dich um mich kümmern?“
Hal nickte. „Ja, obwohl …“
„Obwohl?“ Mimi konnte den Blick nicht von ihm wenden.
„Diese Perlen sind zwar unglaublich schön, aber meiner Meinung nach fehlt noch etwas, um Ihr Outfit perfekt zu machen, Miss Ryan.“ Er griff in seine Jackentasche. „Ich fürchte zwar, es ist auf dem Weg etwas zerdrückt worden. Aber schließlich ist heute unser erstes Jubiläum.“
Mimi sah überrascht auf die Samtschachtel, die Hal ihr überreichte, und holte tief Luft.
„Ich habe kein Geschenk von dir erwartet. Danke, aber das hättest du nicht …“
Wortlos öffnete er die Schachtel. Und darin lag die schönste Brosche, die Mimi je gesehen hatte. Rote Granatsteine, gefasst in Gold, in Form einer kleinen Blumenvase. Drei echte dunkelrote Rosenblüten ragten über den Rand der Vase. Es verschlug Mimi den Atem, als Hal ihr die Brosche gab.
„Darf ich mal?“, fragte er galant, und Mimi nickte. Hal holte das blaue Cocktailkleid, das auf einem Bügel am Schrank hing, und reichte es ihr, sodass sie es sich vorhalten konnte.
Für den Bruchteil einer Sekunde streiften seine Finger ihren Brustansatz, dann heftete er ihr die Brosche ans Kleid.
Völlig überwältigt betrachtete sie ihr Bild im Spiegel. Hal hatte recht – das blaue Cocktailkleid war vollkommen. Eigentlich hätte man nicht denken sollen, dass die Brosche und die Perlen zusammenpassen würden, aber sie ergänzten sich perfekt. Kein Zweifel, sie sah wirklich gut aus. Hal hatte die Arme um ihre Hüften gelegt. Es war einer jener kostbaren Momente, die sie nie vergessen würde.
„Woher hast du das gewusst?“, fragte sie bewundernd.
Er ließ sie los und strich ihr sanft übers Haar. „Granatsteine passen wunderbar zu deinem Haar.“ Dann sah er auf die Uhr. „So, wenn wir jetzt nicht aufbrechen, wird Poppy uns wirklich die Hölle heißmachen. Ich hoffe nur, dass jemand Fotos von dir machen wird.“
„Hal, ich … ich danke dir.“
„Nichts zu danken“, erwiderte er und wandte sich zur Tür. „Du siehst fantastisch aus. Diese Farbe ist … wow!“
Mimi konnte nicht anders, sie musste ihn anlachen und fühlte sich plötzlich unendlich erleichtert.
„Du siehst auch nicht schlecht aus“, bemerkte sie anerkennend.
Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss. „So, du hast noch zehn Minuten, um dich fertig zu machen, und dann geht’s los. Draußen wartet unsere Kutsche, Madame.“
Mimi wusste, dass es ihm mit den zehn Minuten ernst war. Sie eilte ins Badezimmer, schminkte sich in aller Eile und konnte gerade noch eine Haarbürste in ihre Abendtasche packen, als Hal auch schon erschien und sie unerbittlich mit sich zog. Völlig außer Atem nahm Mimi dann in der Limousine Platz, die Langdon Events extra für den großen Abend gemietet hatte.
Die Krönung ihres Outfits war ein kleines himmelblaues Bolerojäckchen, das Hal ihr im letzten Moment über die Schultern gelegt hatte. Er musste
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