Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

werden das sehen, was wir in uns selbst entdeckt haben. Wir werden den anderen als das Wesen spüren, als das wir uns erleben.
    Wenn wir uns als bewußtes Sein erfahren – und daß das möglich ist, haben wir in den beiden Kapiteln zuvor erfahren dürfen –, wie gehen wir dann mit unserem Schicksal um und was fangen wir dann mit unserem freien Willen an? Suchen wir nach kompetenter Führung oder beharren wir auf der Illusion, daß wir selbst schon „manns genug“ wären, uns am eigenen Schopf heraufzuziehen?
    Wenn wir aufgrund der freien und bewußten Willensentscheidung einem spirituellen Pfad folgen, und dabei sogar einen Lehrer oder Begleiter haben, ist es nur natürlich, daß wir immer wieder und alle Nase lang stolpern. Selbstverständlich werden wir weiter noch die einen oder anderen Dummheiten oder Fehler machen – wer wäre denn vollkommen auf diese Erdenschule gekommen?
    Aber wenigstens folgen wir dann einer inneren Orientierung, zumindest haben wir dann einen geistigen Anker geworfen und fühlen uns getragen und durchströmt von der großen Kraft eines Lebens, das Sinn, Hoffnung, Freude, Liebe und Seligkeit schenkt.
    Können wir uns „selbst erlösen“, können wir ohne Hilfe „erleuchtet“ oder „heilig = heil = ganz“ werden? Strebt die gesamte Schöpfung ohnehin „automatisch“ dem Ziel der Vervollkommnung entgegen, so daß wir eigentlich gar nichts zu tun brauchen?
    Ja, wer sich als reines Sein erlebt, für den kann das wohl gelten. Sant Kirpal Singh pflegte zu sagen: „Gott plus Ego gleich Mensch, Mensch minus Ego gleich Gott.“ Falls und wenn wir die Verhaftungen des Egos überwunden oder abgestreift haben, sind wir in der Lage, als reines Selbst ohne jedes weitere Ziel gleichsam „automatisch“ eins mit der Schöpferkraft zu sein und insofern aus uns selbst zu leuchten.
    Bis wir dorthin gelangen – selbstverständlich ist es kein „dort“ im geographischen Sinne, sondern das uns in Wesen Allernächste – dürfte es für die Mehrzahl der Menschen nützlich und willkommen sein, sich der Hilfe zu bedienen, die uns Seelen anbieten, die bereits verwirklicht sind.
    Was sind nun außer der unschätzbaren und allerbesten Hilfe durch bereits verwirklichte Menschen, die anderen Seelen auf deren Weg als „Reiseführer“ dienen können, Mittel und „Methoden“, um sich selbst für die Erkenntnis seiner selbst und damit des Lebens und der Welt zu öffnen? Meiner Erfahrung nach sind es einige sehr einfache „Techniken“.
Der rechte Umgang
    Die Gemeinschaft welcher Menschen suchen und teilen wir? Sind es Menschen, die sich um eine ethische und spirituelle Lebensführung bemühen? Sind es Menschen, die unser Bewußtsein fördern und erheben? Sind es Menschen, in deren Gegenwart wir Frieden und Liebe für alle Menschen empfinden?
    Doch, solche Menschen gibt es auch heute noch. Im nächsten Kapitel hören wir von vier solchen Seelen.
Das rechte Gespräch
    Das Gespräch unter Menschen, der vorurteilslose und tolerante Austausch, die echte Kommunikation ist eines der grundlegenden M ittel, um eine bessere Gegenwart und Zukunft zu gestalten. ™ffnen wir uns dem konstruktiven und liebevollen Austausch. Fördern wir ihn? Eine Richtschnur für das Gespräch lautet nach Kirpal Singh so: „Sprich, was wahr, notwendig und liebevoll ist.“
    Zumindes t darum bemühen können wir uns.
Das rechte Wissen
    Die Beschäftigung mit geistigen, religiösen, philosophischen und humanistischen Lehren aus der ganzen Welt und aus allen Kulturräumen und Epochen ist ein zweites wichtiges Mittel, unter der Voraussetzung das man nicht nach Bestätigung seines eigenen Standpunktes sucht, sondern danach fragt, was allen Lehren – seien sie ethischer oder mystischer Natur – gemeinsam ist.
    Unser freier und guter Wille gestattet uns dies auf jeden Fall.
Das rechte Gebet
    Bitten an das Leben, an das Universum, an die Schöpferkraft, an Heilige und Meister, an Gott werden umso wirksamer sein, als sie wirklich von Herzen kommen. Manche Gebete richten sich auf die Linderung von Leiden oder die Erfüllung von Wünschen. In anderen geht es um die Bemühung, sich selbst zum Besseren zu wandeln. Schließlich gibt es auch Gebete, in denen die Sehnsucht nach Aufnahme und Sein in Gott zum Ausdruck kommen. Gebet helfen, das Herz zu öffnen und die Seele ihrer eigenen Quelle näher zu bringen.
    Ein dem Buddha zugeschriebenes Gebet lautet etwa so: „Ich wünsche universelle Liebe für alle Wesen. Ich wünsche, daß die gesamte