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Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition)

Titel: Geheimnisvolle Palmblätter: Ist unser Leben Schicksal oder Zufall, Karma oder Chaos? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulfing von Rohr
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Zeitlosigkeit erst dann begreifen und erlangen, wenn er die Relativität der Formenwelt verläßt, wenn er sein Ich hinter sich läßt und sich für die Gegenwart der göttlichen Kraft in allem öffnet.
    Christ mein, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir!
    Was suchst du ihn denn erst bei eines andern Tür?
    Der Mensch, der seinen Geist nicht über sich erhebt,
    Der ist nicht wert, daß er im Menschenstande lebt.
    Mensch, geh nur in dich selbst! Denn nach dem Stein der
    Weisen
    Darf man nicht allererst in fremde Lande reisen.
    Wie kann man die Kraft des Göttlichen erfassen? Nicht, indem man irgendwo in der äußerlichen Welt danach sucht und sie vielleicht als Ding und Objekt zu finden hofft. Der erste der drei Verse oben spricht das Thema an, „Wisset ihr nicht, daß ihr der Tempel Gottes seid und der lebendige Geist in euch wohnt?“ Danach ist es nur möglich, Gott in dem geistigen Himmel zu finden, der während unserer Lebzeiten im physischen Körper existiert.
    Den Geist über sich selbst zu erheben bedeutet, das reine Bewußtsein des Selbst oder der Seele vom üblichen Ichbewußtsein abzuziehen. Dieser Vorgang, den ästliche Mystiker „überschreiten des Körperbewußtseins“ nennen, geht einher mit der praktischen Erfahrung des Zurückziehens der Lebenssträme, ähnlich wie es beim Körpertode ohnehin vollzogen werden muß. Angelus Silesius scheint diesen Vorgang gekannt zu haben, denn er schreibt weiter:
    Der Weise stirbt nicht mehr, er ist zuvor schon tot,
    Tot aller Eitelkeit, ott allem, was nicht Gott.
    Stirb, ehe du noch stirbst, damit du nicht darfst sterben,
    Wenn du nun sterben sollst; sonst möchtest du verderben.
    Der letzte Vers spielt auf das an, was in der Johannes-Offenbarung „der zweite Tod“ genannt wird. Wir sollen bereits während des Lebens den Sterbevorgang und die Wirklichkeit des lebendigen und individuellen Bewußtseins über den Körpertod hinaus kennenlernen. Sonst würde der Geist oder die Seele im Jenseits „verderben“ können, also gemäß ihrer eigenen Vorlieben und Gewohnheiten in Bereiche der Vergänglichkeit geraten (was eine zurückhaltende Umschreibung für das ist, was Swedenborg und andere „Fegefeuer“ oder Zustände der erwungenen Seelen-Läuterung nennen.)
    Es folgen eine Reihe von Versen zu dem, was man heute „Meditation“ nennen würde. Dabei beschreibt Angelus Silesius ausdrücklich das innere Sehen und Hören, das auch in der „Wissenschaft der Spiritualität“ als Meditationsmethode die zentrale Rolle spielt.
    Gott ist über all's, daß man nicht sprechen kann;
    Drum betest du ihn auch mit Schweigen besser an.
    Wenn du denkst, Gott zu schau'n, bild dir nichts
    Sinnlich's ein!
    Das Schau'n wird inner uns, nicht außerhalb uns sein.
    Das Licht der Herrlichkeit scheint mitten in der Nacht.
    Wer kann es seh'n? Ein Herz, das Augen hat und wacht.
    Wer seine Sinne hat ins Innere gebracht,
    Der hört, was man nicht red't, und sieht in der Nacht.
    Was lohnt sich zu sehen? Angelus Silesius läßt darüber keinen Zweifel:
    Du reisest, vielerlei zu seh'n und auszuspäh'n.
    Hast du nicht Gott erblickt, so hast du nichts geseh'n.
    Der Mystiker geht erneut auf unterschiedliche Wege und Weisen ein, wie man sich mit Gott verbinden kann:
    Mensch, was du liebst, in das wirst du verwandelt werden.
    Gott wirst du, liebst du Gott, und Erde, liebst du Erden.
    Der nächste Weg zu Gott ist durch der Liebe Tür;
    Der Weg der Wissenschaft bringt dich gar langsam für.
    Im Yoga gibt es den „Jnana-Yoga“ als Weg der Erkenntnis und „Bhakti-Yoga“ als Weg der Hingabe. Wiederum interessante Parallelen. Schließlich gibt uns Angelus Silesius noch den Rat, daß wir aktives und kontemplatives Leben miteinander verbinden sollen, wie es auch im Konzept der „positiven Mystik“ zum Ausdruck kommt:
    Fragst du, was Gott mehr liebt, ihm wirken oder ruh'n?
    Ich sage, daß der Mensch, wie Gott, soll beides tun.
    Zum weiterführenden Studium über Grundlagen des Christentums aus nicht-dogmatischer Sicht empfehle ich alle Bücher, welche die Funde der aramäischen Schriftrollen vom Qumran behandeln, die Bücher von Edmond Bordeaux Sz‚kely über die Essenerschriften, Reinkarnation im Neuen Testament (Ansata) von James Morgan Pryse, Jesus lebte in Indien (Knaur) von Holger Kersten, Jesus died in Kashmir von A. Faber-Kaiser (Abacus), The Forgotten Pilgrimage of Jesus (Issana Press) von James F. Forcucci, Lives of the Master – The Rest of the Jesus Story (A.R.E. Press) von Glenn

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