Geheimnisvolle Verwandlung
sanft über die Nüstern.
Sternenschweif blickte sie an. Seine dunklen Augen schienen ihren Gruß zu erwidern.
Mr Roberts ließ die Rampe hinab. „Jetzt kannst du ihn herausführen, Laura!“, rief er. Laura löste Sternenschweifs Strick und führte ihn vorsichtig aus dem Transporter. Ihre Elternund Max schauten ihr dabei zu.
„Hallo, mein Junge“, sagte Mrs Foster und bot Sternenschweif eine Möhre an.
„Der ist aber ganz schön dreckig“, schimpfte Max, als er Sternenschweif auf die Brust klopfte und eine Staubwolke aufstieg.
Sternenschweif wieherte, gerade so, als ob er Max zustimmen wollte.
Mr Roberts lächelte schuldbewusst. „Meine Tochter ist leider viel zu sehr mit ihrem neuen Pony beschäftigt. Sie hat sich gar nicht mehr um Sternenschweif gekümmert.“ Er schaute Laura an.
„Du bist genau wie Jade. Sie ist auch ganz verrückt nach Ponys.“
Laura war sich da nicht so sicher. Wenn Mr Roberts’ Tochter wirklich so verrückt nachPonys wäre, hätte sie sich besser um Sternenschweif gekümmert. Aber das behielt sie natürlich für sich.
Während ihre Eltern Mr Roberts sein Geld gaben, führten Laura und Max Sternenschweif zu seinem neuen Stall.
„Wirst du ihn jetzt gleich reiten, Laura?“, wollte Max wissen.
„Nein. Ich werde ihn erst einmal gründlich putzen.“
Laura band Sternenschweif außen am Stall an und holte das Putzzeug.
„Kann ich dir helfen?“, bot Max eifrig seine Hilfe an.
„Einverstanden“, sagte Laura und gab ihm eine Bürste mit ganz dicken Borsten, mit der man besonders gut Dreck und Staub entfernen konnte.
Sternenschweif rieb seine Nase liebevoll an Lauras Schulter. Sie strahlte und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Nie in ihrem Leben hatte sie sich glücklicher gefühlt!
Zwei Stunden später sah Sternenschweif schon viel besser aus. Laura und Max hatten ihn nicht nur gestriegelt, sondern auch seine Mähne und seinen Schweif gewaschen. Jetzt, ohne den ganzen Staub, wirkte sein Fell nicht mehr schmutzig dunkelgrau, sondern hatte eine schöne, blassgraue Farbe angenommen.
Laura hatte sein altes, abgenutztes Halfter durch das neue, rot-blaue ersetzt, das sie mit ihrer Mutter gestern gekauft hatte. Aber trotz all ihrer Mühen sah Sternenschweif immer noch ein bisschen struppig aus. Sein Fell wollte überhaupt nicht glänzen, aber Laura war das egal.
Ihre Mutter half ihr, Sternenschweif zu satteln, und dann ritt Laura ihn zum ersten Mal auf der Koppel. Wie am Tag zuvor schien er genau zu wissen, was sie von ihm wollte, und bald galoppierten sie in völliger Eintracht über den Platz. Als Laura amGatter anhielt, war ihr Gesicht gerötet, und ihre Augen glänzten. „Er ist einfach wundervoll!“ Sie strahlte ihre Mutter an, die sie gemeinsam mit Max beobachtet hatte. „Darf ich mit Sternenschweif ein bisschen in den Wald reiten?“ Laura sah ihre Mutter erwartungsvoll an. „Wenigstens ein kleines Stück?“
Die beiden schienen sich wirklich gut zu verstehen. Nach einem kurzen Zögern gab Mrs Foster nach. „Aber bleibt nicht zu lange weg.“
„Bestimmt nicht. Versprochen.“ Schnell stieg Laura wieder auf und ritt mit Sternenschweif aus der Koppel.
Hinter dem Haus gab es einen dichten Wald. Als sie mit Sternenschweif unter den Bäumen entlangritt, fühlte sie, wie er seine Ohren aufstellte und schneller ging.
Laura lächelte glücklich. „Hier gefällt es dir, nicht wahr?“
Sternenschweif schnaubte wie zur Bestätigung und begann zu traben. Laura hatte nichts dagegen, und bald fing Sternenschweif an zu galoppieren. Sie folgten dem Weg tiefer in den Wald. Es war so still, dass sie nur den dumpfen Klang von Sternenschweifs Hufen auf dem weichen Waldboden und das Zwitschern der Vögel in den Baumkronen hörten. Laura hätte ewig so weiterreiten können! Aber dann fiel ihr ein, was sie ihrer Mutter versprochen hatte. Also ließ sie Sternenschweif in einen gemütlichen Schritt zurückfallen. Sie mussten umkehren.
Doch plötzlich drehte er den Kopf zurSeite. Ein schmaler Pfad zweigte vor ihnen vom Hauptweg ab. Sternenschweif zog an den Zügeln und wollte die Abzweigung erkunden, aber Laura hielt ihn zurück.
„Nein. Wir müssen jetzt wirklich wieder nach Hause, Sternenschweif“, ermahnte Laura ihn.Aber er versuchte es noch einmal und zog an den Zügeln.
„Beim nächsten Mal reiten wir hier entlang“, versprach Laura ihm. Widerwillig gab er nach, sie drehten um und ritten zur Farm zurück.
Als Laura an diesem Abend im Bett lag und ihr Einhornbuch
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