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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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am Hemd. »Stimmt das wirklich mit dem Treffpunkt am Kiosk auf dem Bahnsteig in Paris?«
     Melos schüttelte den Kopf.
     »Und das indische Mädchen? Was ist mit ihr, was hat Skiros mit ihr vor?«
     Melos antwortete nicht. Chavasse stieß ihn angeekelt zur Seite und lief zurück zum Schiff.

    Das Mädchen hatte die Hand des Kapitäns zwischen die Zähne bekommen; sie biß heftig zu. Sie biß bis auf den Knochen. Er stöhnte auf vor Schmerz und schlug ihr voll ins Gesicht.
     »Verdammtes Luder, ich werd’s dir zeigen«, sagte er. »Du wirst auf allen vieren kriechen, bevor ich mit dir fertig bin.«
     Er wollte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf sie los, da flog die Tür auf. Chavasse kam herein. Er hielt die Smith & Wesson lässig in der Hand, und seine Augen waren schwarz in dem geisterhaft bleichen Gesicht.
     Skiros drehte sich um, und Chavasse schüttelte den Kopf. »Du bist doch ein richtiges Schwein, Skiros, was?«
     Skiros ging einen Schritt auf ihn zu, und Chavasse schlug ihm den Pistolenlauf quer durchs Gesicht. Skiros blutete. Er fiel auf die Pritsche. Das Mädchen lief zu Chavasse. Er legte einen Arm um sie. »Laß mich mal raten. Du willst nach England und bekommst kein Einreisevisum.«
     »Ja, das stimmt«, sagte sie verwundert.
     »Dann sitzen wir zwei im selben Boot. Wieviel Geld hat er
    von dir haben wollen?«
     »Er hat in Neapel mein ganzes Geld an sich genommen. Über vierhundert Pfund. Er meinte, bei ihm wäre es in Sicherheit.«
     »Und ist es nun in Sicherheit?« Chavasse zog Skiros hoch und stieß ihn zur Tür. »Pack deine Sachen und warte an der Gangway auf mich. Der gute Kapitän und ich, wir haben noch eine Diskussion.«
     Als er Skiros durch die Tür seiner Kabine schob, drehte er sich um; sein Gesicht sah grimmig aus und war blutver­ schmiert. »Du wirst dich noch wundern.«
     Chavasse schlug ihm zweimal mit dem Pistolenlauf ins Ge­ sicht; die beiden Schläge warfen ihn zu Boden. Er kniete sich neben ihn hin und sagte mit freundlicher Stimme: »Gib mir das Geld von dem Mädchen, ich habe nicht viel Zeit.«
     Skiros holte einen Schlüssel aus der Hosentasche, kroch zu einem Safe hinter der Koje und schloß ihn auf. Er nahm ein Bündel Geldscheine heraus und warf sie Chavasse zu.
     »Ich kann mir vorstellen, daß du schon mal bessere Geschäfte gemacht hast.«
     Chavasse schob ihn zur Seite, langte in den Safe und holte eine schwarze Kassette heraus. Er drehte sie um, und zwei oder drei Bündel Geldscheine fielen heraus. Er steckte sie in die Tasche und grinste.
     »Das sollte dir eine Lehre sein, Skiros.« Er hielt ihm den Lauf der Smith & Wesson an die Stirn. »Und jetzt will ich die Adresse wissen – und zwar die richtige. Wie kommen wir auf die Fähre, die uns über den Kanal bringt?«
     »Fahrt nach Saint-Denise an der bretonischen Küste, das ist in der Bucht von Saint-Malo«, keuchte Skiros. »Die nächste größere Stadt ist Saint-Brieuc. Da gibt es eine Kneipe, die heißt Zum Freibeuter. Fragt nach Jacaud.«
     »Wenn du gelogen hast, komme ich zurück«, sagte Chavasse.
     Skiros flüsterte nur noch: »Es stimmt, was ich sage, und was
    du machst, ist mir scheißegal.«
     Chavasse stieß ihn gegen die Kajütenwand, stand auf und ging.
     Das Mädchen wartete ungeduldig an der Gangway. Sie hatte sich einen Schal um den Kopf gebunden und trug einen Re­ genmantel aus Kunststoff. »Ich habe große Angst gehabt«, sagte sie. Sie hatte eine leise und melodische Stimme.
     »War nicht nötig.« Er gab ihr die Bündel Geldscheine aus dem Safe. »Das ist wohl dein Geld.«
     Sie sah ihn an, als sei er eine Erscheinung aus einer anderen Welt. »Wer sind Sie?«
     »Ein Freund«, sagte er leise und nahm ihren Koffer. »Aber jetzt müssen wir los. Hier ist es sowieso nicht besonders gemütlich.« Er nahm sie beim Arm, und sie gingen zusammen die Gangway hinunter.

    4

    Im Nachtzug nach Brest

    Sie erreichten den Nachtzug nach Brest zehn Minuten vor der Abfahrt. Der Zug war nicht besonders voll. Chavasse entdeckte ziemlich weit hinten ein leeres Zweiter-Klasse-Abteil, brachte das Mädchen hinein und lief noch zum Bahnhofsimbiß. Nach einer Weile kam er mit ein paar Bechern Kaffee, belegten Broten und einem halben Dutzend Apfelsinen zurück.
     Das Mädchen nahm den Kaffeebecher dankbar und trank; aber als er ihr ein Brot anbot, schüttelte sie den Kopf. »Ich kann nichts essen.«
     »Die Nacht wird lang«, sagte er. »Ich bewahre dir was auf für nachher.«
    Der Zug fuhr

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