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Geier

Geier

Titel: Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter J. Kraus
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zuschlagen, rufen wir sofort die DEA auf den Plan. Erst dann müssen die drei Cops ohne großes Aufhebens weg – das verlangt auch mein Gewährsmann in der Drug Enforcement Administration. Lassen wir sie bis dahin leben.“
    Der Restaurantbesitzer quengelte. „Señor, mich kostet jeder von denen jede Woche zehntausend Dollar. Das ist auch für mich ein Haufen Geld. Und wert sind sie´s schon lange nicht mehr. Seit ich im Zeugenprogramm bin, ist mir die Bullenfürsorge sogar manchmal lästig. Da brauche ich keine eigenen Drogencops, die mich auf dem Laufenden halten.“
    „Doch, Verehrtester, brauchen sie. Erinnern Sie sich an den Scheißkerl, der sich in Ihre Organisation schlich? Sie haben ein Jahr lang nichts gemerkt, bis Ihnen die drei Cops steckten, dass Ihr wertvollster Mann ein FBI-Spitzel ist. Und ihn netterweise gleich entsorgten, sozusagen. Peinlich nur, dass sie ihn ins Meer warfen, wo er wieder angeschwemmt wurde.”
    Moreno mäkelte, dass das ja wohl nicht seine Schuld sei. Dass ihn die Killer ruhig weiter draußen hätten über Bord werfen können.
    “Trotzdem - kümmern Sie sich doch nicht um ein paar lumpige Scheine die Woche, vergessen Sie solche Beträge. Sie verdienen das Zehnfache, das Zwanzigfache. Und glauben Sie mir – die drei sind wichtig, jedenfalls die nächsten sechs Wochen noch. Die halten Ihnen wirklich den Wolf von der Tür. Bis dahin lassen Sie alles beim alten, seien Sie freundlich zu ihnen, und wenn der Zeitpunkt kommt, schenke ich Ihnen denjenigen der drei Bullen, der Sie am meisten aufregt. Den dürfen Sie dann auf ihre eigene Weise kaltmachen.“
    Schenkender und Beschenkter lachten erwartungsfroh. Mir wurde wieder schummrig. Ich tauge für so was nicht. Auch Ignacio schaute etwas bedeppert drein.
     
    Wir sprachen verdammt lange nichts. Brutal, was der Rick da zusammengeschnitten hat. Beeindruckend. Das sagte ich ihm auch endlich. Er freute sich. „Die ersten zwei waren ziemlich aufwändig, das dritte flutschte nur so.“
    Ignacio schaute ihn erschrocken an.
    „Klar. Das ist echt“, freute sich Rick. „Das brauchte ich nur etwas säubern und fertig. Das ist das härteste. Und das mit großem Abstand echteste.“
     
    Der Franziskaner fragte, wer noch ein Bier will. Oder einen Wein. Wir lehnten beide ab. Er schlurfte über den Gang in die Küche und ging zum Kühlschrank. Ich hörte, wie er die Kühlschranktür zuschlug.
     
    Er hatte sich zwei Flaschen mitgebracht. Die eine stellte er in die Ecke, die andere trank er in einem Zug aus. Er rülpste und wischte mit dem Handrücken ein paar Tropfen vom Mund. Dann knallte er die leere Flasche auf den Tisch.
    „Ich helfe euch. Mit dem Geld will ich nichts zu tun haben, aber ich helfe euch, diese Bande wegzumachen. Ich habe da ein paar Ideen, die mir von früher noch geläufig sind. Sagt mir, wie ihr euch die nächsten Tage vorstellt.“
    Ich schlug vor, dass wir in die Hügel beim Militärgelände fahren und dort spazieren gehen. Sicherheitshalber. Sie waren einverstanden.
    Wir fuhren also über Fort Hunter Liggett ins Big Sur Backcountry, stiegen in der Waldeinsamkeit des Bergrückens aus und gingen hintereinander über den Wanderweg. Zehn Minuten marschierten wir in völliger Stille. Kein Mensch begegnete uns, wir hörten niemanden und nichts. Endlich kamen wir zu einer Anhöhe, einer Felsenanhäufung auf der Landseite des Weges. Dort bot sich ein uneingeschränkter Blick auf den Weg, auf die Täler zu beiden Seiten und den Abhang bis zum Meer hinunter.
    Wir setzten uns aufs braune Gras, genossen die Aussicht über die Unberührtheit, und ich begann mit meiner Zusammenfassung.
    „Rick und ich haben die Bankkonten der Wirts- und Drogenfamilie Moreno ausfindig gemacht, haben eigene Auslandskonten eingerichtet und haben uns intensiv mit online-banking beschäftigt. Was nicht so einfach war, denn das gibt es in Europa zwar schon lange, bei uns steckt es aber noch in den Kinderschuhen. Weil die Steuerbehörde weiß, dass durch den erleichterten Devisentransfer ungeahnte Summen an ihnen vorbeigeschmuggelt werden. Deshalb erschweren sie den Vorgang, deshalb die vielen neuen Vorschriften und Kontrollen.“
    Ignacio nickte – neuerdings las man immer öfter von gewaltigen Summen, die elektronisch gewaschen an der Inlandssteuer vorbeigeschoben wurden. Was ihn noch immer beruflich interessierte, wie sich ein Rentner eben für Neuentwicklungen in seiner ehemaligen Branche interessiert.
    “Die Umstellung im Bankgewerbe fordert

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