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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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zweites Gerät haben wir nicht dabei!«
    Â»Hier gibt es bestimmt einen Münzapparat!« Justus verließ die Gruppe und zog sich in das Gebäude zurück. Etwas abseits fand er ein öffentliches Telefon. Die Handynummer von O’Sullivan wusste er längst auswendig. Kaum eine Minute später hatte er den Filmproduzenten am Apparat.
    Â»Und?«, fragte O’Sullivan erwartungsvoll. »Das dauert ja eine Ewigkeit, bis du dich meldest! Aber wenn es sich lohnt …«
    Justus schluckte. Dann erzählte er die ganze Geschichte. So, wie sie sich zugetragen hatte. Auch seinen Anteil an dem Fehlschlag verschwieg er nicht.
    O’Sullivan stockte der Atem. »Das war so nicht abgesprochen!«, zischte er, als Justus geendet hatte, und sein Ton wurde scharf: »Was fällt dir ein! Du … Amateur! Du hast sie vernichtet! Sie … meine geliebte …« – jetzt schlug die Stimme um ins Weinerliche – »… meine geliebte Geige!«
    Â»Vermutlich hätte der Erpresser das Instrument auch dann zerstört, wenn ich ihm gleich reinen Wein eingeschenkt hätte«, antwortete Justus so ruhig er konnte. »Er wollte die ganze Summe. Und er war äußerst aufgebracht!« Justus hielt inne. Als er sich die Situation noch einmal vor Augen rief, hatte er das deutliche Gefühl, als ob der Erpresser O’Sullivan kennen würde. Sollte er den Filmproduzenten darauf ansprechen? Vermutlich würde er dann wieder aufbrausen. »Es ist müßig, darüber zu spekulieren, was passiert wäre, wenn ich den Erpresser nicht hätte täuschen wollen!«, sagte Justus abschließend. »Es ist leider alles schief gegangen. Total. Ich gebe es zu.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. »Wo bist du gerade?«
    Â»Am Hubschrauberplatz am Canyon.«
    Â»Wir sollten die Polizei informieren! Möglichst schnell! Ich habe wohl … einen großen Fehler gemacht. Ich muss mich für meinen Ausbruch eben entschuldigen. Es ist nicht deine Schuld, Justus! Ich hätte nie auf den Plan eingehen sollen!«
    Â»Die Polizei ist bereits hier!«
    Â»Gut, dann halte sie auf. Ich bin schon auf dem Weg zu euch. In einer knappen Stunde bin ich da!«
    Â»Soll ich den Polizisten inzwischen alles erzählen?«
    O’Sullivan überlegte einen Moment. »Warum eigentlich nicht. Wir sollten keine Zeit verlieren, wenn ich mein Geld wiederbekommen will! Das ist jetzt das Letzte, was mir übrig bleibt!«
    Â»Okay, Sir.« Justus hängte ein. Er konnte O’Sullivan verstehen. Auch wenn er auf die vorwurfsvollen Sprüche der Polizisten nicht sonderlich erpicht war.

Las Vegas
    Justus hatte geahnt, dass das Gespräch mit der Polizei sehr ungemütlich werden würde, und es stand seinen Befürchtungen dann auch in nichts nach. Gaben sich die beiden Officer wenigstens nur rechthaberisch, so war der Lieutenant, der die drei ??? und den inzwischen eingetroffenen O’Sullivan in einem Besprechungsraum des Flughafens anhörte, so richtig sauer. Mit stierem Blick donnerte er auf Justus los: »Ihr Dilettanten! Zerschlagt das Porzellan und dann wird plötzlich die Polizei gerufen und soll retten, was zu retten ist! Du meinst doch wohl nicht, dass mir das Spaß macht, Jonas?«
    Justus wollte antworten, doch der Polizist polterte ohne Pause weiter: »Detektive nennt ihr euch! Was ist das für ein Land, wo sich jedes dahergelaufene Greenhorn Detektiv nennen darf! Jungs, ich sag euch was: Tut irgendetwas Sinnvolles. Sammelt Müll, wenn ihr aufräumen wollt! Oder gründet von mir aus eine Rockband! Aber geht bitte nicht der Polizei auf den Geist!«
    Â»Sir! Es ist nicht die Schuld der Detektive!«, warf sich O’Sullivan in die Bresche. »Ich selber habe den Fehler gemacht! Ich habe die Jungs beauftragt. Ich hätte mich gleich an die Polizei wenden sollen!«
    Die Wut des Lieutenants schwappte nun auf den Filmproduzenten über: »Wir sind hier nicht in einem Ihrer Hollywoodfilme, Mr O’Sullivan! Das Happy End fällt leider aus! Und alles nur, weil Sie unfähig sind, die Telefonnummer der Polizei zu wählen! Was haben Sie sich bloß dabei gedacht, als Sie diese Grünschnäbel engagiert haben?!«
    O’Sullivan schwieg. Seine Gesichtsfarbe hatte einen rötlichen Ausdruck angenommen, der der Farbe der Canyonfelsen nicht unähnlich war.
    Das schien den Lieutenant etwas zu besänftigen, und

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