Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
ab.
    Immerhin hörten sie nicht sofort wieder auf zu arbeiten, sobald sie fort war. Während sie an dem riesigen Rumpf herumkratzten, erzählte Gerry weiter. »Also, ich stand oben auf dem Balkon, als ich ein Auto hörte. Es hielt neben dem Haus an und ein Mann stieg aus. Er ging zum Zaun – also dahin, wo früher der Zaun war – und warf den Karton einfach in den Garten. Da liegt mittlerweile schon einiges an Müll. Dann fuhr er wieder weg. Ich kletterte natürlich sofort runter und sah mir den Karton an. Es waren lauter Modellflugzeuge drin und einige waren kaputtgegangen. Es war nichts Besonderes dran, nur an der Skyraider , die ich euch gezeigt habe. Ich dachte, vielleicht interessiert es euch – wo ihr doch Detektive seid und ich bei euch wegen der Zettelsache noch etwas gutzumachen habe.«
    Justus nickte. »Sehr gut, Gerry. Kanntest du den Mann?«
    »Nein, ich hab ihn noch nie gesehen.«
    »Wie sah er denn aus?«, fragte Bob – ohne große Hoffnung, da Gerry sich schon einmal als miserabler Beobachter erwiesen hatte. Doch der Junge überraschte ihn.
    »Er war noch ziemlich jung – etwa Mitte zwanzig. Kurze, blonde Haare. Und er fuhr einen silbernen Sportwagen.«
    »Der Sohn des Bürgermeisters von Waterside!«, rief Peter. »Ich habe den Namen vergessen, aber das muss er sein!«
    »Fisher«, half Bob aus. »Curtis Fisher. Also war er wirklich derjenige, der den Karton damals gestohlen hat!«
    »Daran haben wir ja nicht gezweifelt«, sagte Justus, während er eine große Rostfläche am Rumpf bearbeitete. »Doch möglicherweise haben wir da ebenfalls etwas vergessen – wir hätten diesem Curtis Fisher mal etwas auf den Zahn fühlen sollen. Aber nachdem wir den Briefumschlag hier drin gefunden hatten, dachte ich, wir könnten den Diebstahl der Modellflugzeuge ignorieren. Offenbar habe ich mich da geirrt.«
    »Und wenn es Zufall ist?«, fragte Peter. »Vielleicht hat dieser Gipsabdruck gar nichts mit unserem Flugzeug zu tun.«
    »Vielleicht«, sagte Justus. »Es gehört eben auch zur Detektivarbeit, dass man manchmal falschen Fährten folgt. Aber ich frage mich, ob uns das kleine Modell nicht vielleicht etwas über das große sagen soll.« Er duckte sich unter das Flugzeug und musterte den Rumpf hinter dem Radkasten. »Das habe ich mir doch gedacht. Hier ist eine Klappe! Gut verschraubt und fast unsichtbar. Das sehen wir uns mal genauer an!«
    Er lief zu Onkel Titus’ Werkzeugkasten und holte ein paar Schraubendreher. Peter, Bob und Gerry vergaßen, dass sie eigentlich arbeiten sollten, und versammelten sich gespannt um ihn, während er die Schrauben an der Metallklappe löste. Bob fing die Platte auf, als sie herunterklappte.
    Natürlich hatten sie alle vier auf einen Schlüssel in einem Gipsabdruck gehofft. Und da war auch tatsächlich ein Klumpen Gips, der an der Wand des kleinen Hohlraumes klebte und einen deutlichen Abdruck eines Schlüssels zeigte. Aber der Schlüssel fehlte.
    »So ein Mist!«, rief Peter. »Zu spät! Jemand hat den Schlüssel vor uns herausgeholt!«
    Justus runzelte die Stirn. »Gib mir mal das Modellflugzeug, Gerry.«
    Gerry reichte es ihm. Justus betrachtete den Gips, spähte dann wieder in die Klappe am Rumpf der großen Skyraider und nickte. »Alles klar. Ihr drei macht weiter, ich kümmere mich um das hier.«
    Mit einem Spachtel und unendlicher Vorsicht löste er den Klumpen aus seiner Verankerung. Dann ging er mit den beiden Abdrücken weg.
    »Wo gehst du denn hin?«, rief Gerry, aber Justus antwortete nicht.
    »Er macht einen Abdruck der beiden Schlüssel«, vermutete Peter und Bob nickte zustimmend. »Wir haben alle nötigen Materialien in unserer Zentrale.«
    »Eure Zentrale? Was ist das?«
    »Unser Detektivbüro.«
    »Der Campinganhänger da unter dem Schrottberg? Das ist euer Büro?«
    Bob nickte.
    »Cool!«, rief Gerry begeistert. »Darf ich mir das nachher mal ansehen?«
    »Äh …« Bob wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Zwar hatte er nicht den Eindruck, dass Gerry auf der ›falschen‹ Seite stand, aber man konnte nie wissen und Justus war vorhin sehr deutlich gewesen. »Wir lassen keine Fremden in die Zentrale, tut mir leid.«
    »Aber ich habe euch doch geholfen«, sagte Gerry beleidigt. »Ohne mich hättet ihr diese Abdrücke nie gefunden!«
    »Es ist aber nun mal so«, sprang Peter ein. »Die Zentrale ist geheim und soll es auch bleiben.«
    »Na super«, knurrte der Junge und schmiss seine Stahlbürste auf den Boden. »Dann macht doch eure Arbeit

Weitere Kostenlose Bücher