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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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gefälligst in Zukunft selbst!« Er ging zu dem Tablett mit den Getränken, goss sich ein Glas Mineralwasser ein, kippte es herunter und starrte düster auf den Schrottberg.
    Peter und Bob tauschten einen Blick. Bob zog eine Augenbraue hoch. Peter zuckte die Achseln. Dann schrubbten sie weiter an dem Rost herum, dessen feine Partikel sich auf Händen, Armen, T-Shirts und Jeans festsetzten.
    Es dauerte etwa eine Viertelstunde, bis Justus zurückkam. »Kollegen«, verkündete er, »es waren nicht zwei Schlüssel, sondern nur einer – Vorder- und Rückseite. Das war gute Arbeit, Gerry – wo ist er denn? Hier hast du dein Flugzeug zurück. Gut, dass du es gefunden hast.« Er gab Gerry das kleine Modell und der Junge stopfte es mürrisch wieder in die Tüte.
    »Hast du nun einen Abdruck aus Gips gemacht?«, fragte Bob.
    »Ja, aber das nützt uns natürlich gar nichts. Ein Schlüssel aus Gips könnte nicht einmal ein Schloss aus Pappe öffnen.«
    »Also müssen wir versuchen, den echten Schlüssel zu finden? Den hat doch bestimmt dieser Curtis Fisher …«
    »Für unsere Zwecke sollte es ausreichen, diesen Schlüssel morgen zu einem Schlüsseldienst zu bringen. Der macht dann einen neuen aus Metall und die Sache ist erledigt.«
    »Und Curtis Fisher?«
    »Um den brauchen wir uns nicht zu kümmern. Und jetzt sollten wir erst mal zum Mittagessen gehen. Wiedersehen, Gerry, noch mal danke für die Hilfe!«
    Gerry starrte ihn nur wütend an, drehte sich um und lief davon.
    »Habe ich was verpasst?«, fragte Justus. »Was ist denn mit dem los?«
    Bob zuckte die Achseln. »Er ärgert sich, dass wir ihm die Zentrale nicht zeigen wollten.«
    »Wieso ärgert ihn das? Die Zentrale geht ihn doch gar nichts an. Na, egal. Ich habe Kohldampf. Kommt, Kollegen!«
     
    Nach dem Mittagessen ließ Justus’ Tante Gnade walten und gab den drei ??? den Nachmittag frei. Und damit sie nicht auf die Idee kam, es sich noch einmal zu überlegen, verschwanden die Jungen sofort in der Zentrale – aus den Augen, aus dem Sinn.
    »Jetzt haben wir also einen mysteriösen Zettel, auf dem Lt. John Fisher, Moby Dick und eine seltsame Nummer steht, einen Schlüssel aus Gips, der uns nichts nützt, ein versunkenes Schiff, einen verschwundenen Saphir, einen verschwundenen Ismael, eine verschwundene, nicht ganz echte Prinzessin, ein nicht sehr hilfreiches Rätsel und noch immer keine Ahnung, wie das alles zusammenhängt«, fasste Bob zusammen, nachdem er sich in seinen Sessel geworfen hatte. »Richtig?«
    »Die Hinweise werden uns irgendwann zu dem Saphir führen«, sagte Justus. »Und hoffentlich auch zu Ismael.«
    »Ich sage es ungern«, meinte Bob, »aber hast du vergessen, dass der Stein jetzt auf dem Meeresgrund liegt? In einem gigantischen Schiff, das durch mehrere Explosionen zerrissen wurde?«
    »Das habe ich keineswegs vergessen.«
    »Was gedenkst du also zu tun?«
    »Ich? Wieso ich? Wir sind doch ein Team, oder nicht? Wir machen alles gemeinsam.«
    »Hab ich es doch gewusst«, brummte Peter. »Wann immer du so etwas sagst, bedeutet das, dass Bob und ich irgendeinen unerfreulichen Job erledigen müssen, während du es dir im Liegestuhl bequem machst!«
    » Koordinieren nennt man so etwas. Und es ist doch nun mal eine Tatsache, dass ihr beide viel fitter seid als ich. Aber keine Sorge, wir machen es wirklich gemeinsam. Einer muss ja das Boot steuern, während ihr beide taucht.«
    » Taucht ?«
    »Was denn sonst? Natürlich ist es in den ersten paar Tagen nach der Versenkung streng verboten, in der Nähe eines solchen Wracks zu tauchen, weil sich der aufgewirbelte Sand erst setzen muss und einige Wrackteile plötzlich ihre Lage verändern können. Aber dafür haben die Explosionen erst einmal sämtliche Haie und Muränen aus der Gegend vertrieben, und so ungefähr am Mittwoch sollte es völlig ungefährlich sein, sich die Leviathan einmal aus der Nähe anzusehen.«
    Verzweifelt schaute Peter Bob an. »Bob! Hilf mir! Sag irgendein Argument! Schnell!«
    »Mir fällt doch auch keins ein! Außer, dass Justus vollkommen übergeschnappt ist, aber wann hat ihn das je aufgehalten?«
    »Dann sind wir uns ja einig«, sagte Justus zufrieden.
Ein neuer Feind
    Als Justus und Bob am nächsten Tag nach der Schule zu Bobs Käfer gingen, um nach Hause zu fahren, trat ihnen ein junger Mann in den Weg. Er war etwa Anfang zwanzig, hatte kurze blonde Haare und eine Narbe am linken Arm – Curtis Fisher. Wie bei ihrer ersten Begegnung im Polizeirevier von Waterside trug er

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