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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Also nickte sie einfach nur.
    »Wir haben natürlich Vollstrecker losgeschickt, um nach ihnen zu fahnden. Und wir haben Randys persönliche Habe durchsucht ...« Er schüttelte den Kopf und berührte sie erneut sacht am Arm.
    »Entschuldige bitte. Ich weiß, das ist kein angenehmes Thema. Aber wir glauben, wir haben einige Dinge gefunden, die uns zu den Lamaru führen könnten, die uns vielleicht sogar helfen könnten, sie zu eliminieren. Wir kennen bereits ihre Agentin in Bankhead Spa, und sie wird bereits verhört. Und wir möchten, dass du einen Bericht schreibst über alles, was du über diese Organisation herausgefunden hast. Ich muss dir sicherlich nicht sagen, dass du gut auf dich aufpassen musst, bis wir diese Gruppe ausgelöscht haben. Sie sind weit gefährlicher, als wir angenommen haben, Cesaria. Ich möchte nicht, dass du dich in irgendeine Gefahr begibst.«
    Sie schüttelte den Kopf. Als wäre sie jemals nicht auf der Hut.
    »Vielleicht hättest du Interesse, wieder zu uns zu ziehen. Auf dem Gelände gibt es eine ganze Anzahl freier Wohnungen. Hier wärst du in Sicherheit.«
    Allein schon der Gedanke jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. »Nein, danke. Mir geht es gut, wirklich. Und ich bin sicher, die Vollstrecker werden sie dingfest machen können.« In Wirklichkeit war sie sich dessen ganz und gar nicht sicher, aber hier ging es schließlich um ihr Zuhause. »Ich möchte weiter da bleiben, wo ich jetzt wohne.«
    Er senkte den Kopf. »Wie du willst.«
    »Danke.«
    Schweigen. Chess fragte sich, ob sie aufstehen sollte, ob das Gespräch damit beendet sei. Doch der Älteste Griffin schien noch nicht fertig zu sein. Er betrachtete sie und lächelte.
    »Ich bin übrigens nicht der Einzige, der stolz auf dich ist. Die Ältesten haben heute morgen über dich gesprochen. Und wir sind alle hocherfreut.«
    »Danke.« Sie kam sich schon vor wie eine Platte mit Sprung. Die Geschichte, die sie ihnen aufgetischt hatte, war ganz simpel gewesen: Die Lamaru hatten Randy angeworben, und als Gegenleistung für seine Hilfe hatten sie Ereshdiran ins Haus der Mortons geschickt. Den Flugplatz, Slipknot und die Blutsverbindung zwischen dem Traumdieb und ihr hatte sie mit keiner Silbe erwähnt. Sie hätte auch die Lamaru aus der Sache rausgelassen, hätte sie nicht Doyle am Tag zuvor dazu befragt. Die Mortons hätten die Lamaru ganz bestimmt nicht erwähnt, wenn sie denn überhaupt das ganze Ausmaß der Verschwörung kannten. Chess hatte noch von keiner Zeugenaussage von ihnen gehört. Sie wusste lediglich, dass sie wach und am Leben waren und sich in irgendeinem Knast befanden.
    Der Älteste Griffin langte in die Akte, die auf dem langen Glastisch lag, und zog einen Umschlag und zwei Blatt Papier hervor, die er ihr reichte.
    Es war das offizielle Briefpapier der Kirche. Das erste Blatt war ein Belobigungsschreiben. Das zweite ... Sie musste es zweimal lesen, ehe sie begriff, was da stand.
    »Streng genommen ist das keine Beförderung«, sagte der Älteste Griffin. »Du wirst weiterhin Debunker sein. Du wirst nur gelegentlich andere Abteilungen bei deren Ermittlungen unterstützen. Und dafür erhältst du jedesmal natürlich einen Bonus.«
    Was für eine Ironie! Fast hätte sie laut losgelacht. Sie hatte alle belogen und wurde auch noch dafür belohnt. Doch so schien ihr ganzes Leben derzeit zu laufen - siehe die Gratis-Pillen in der Tasche von Lex und die Schuldenfreiheit bei Bump. Mal sehn, wie lange das noch so weiterging.
    Sie legte die Schreiben auf dem Tisch ab und öffnete den Umschlag. »Ich hab doch schon meinen Bonus bekommen. Vorhin, vor dem Meeting.«
    »Das ist eine kleine Sonderzulage. Wir dachten uns, das sei angemessen. Für die Niederschlagung der Lamaru-Verschwörung.«
    Es war nicht viel. Aber es reichte für ein neues Bett und für die Lebenshaltungskosten von ein oder zwei Wochen. Oder aber für ein schönes langes Wochenende im Pfeifenraum ...
    Ihr schwirrte immer noch der Kopf, als sie sich erneut bei dem Ältesten Griffin bedankte und dann aus dem Gebäude hinaus in den Herbstsonnenschein trat.
    Doyle wartete bei ihrem Wagen auf sie. Er hatte kunterbunte Flecken im ganzen Gesicht, wie von einem misslungenen Malexperiment. »Hey, Chessie, hast du mal kurz Zeit?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Bitte.« Er streckte eine Hand nach ihr aus, hielt dann aber unvermittelt inne und stopfte die Hand in die Hosentasche. Seine Linke hing an der Seite herab, der kleine Finger geschient und verbunden. Fast

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