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Geisterhafte Visionen

Geisterhafte Visionen

Titel: Geisterhafte Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark A. Garland , Charles G. McGraw
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fester ums Geländer, und Chakotay hielt sich am Sessel hinter ihm fest. Die dunkle Scheibe auf dem Hauptschirm geriet in Bewegung, aber sie verschwand nicht.
    »Es genügt nicht, Captain«, brachte Lieutenant Paris hervor.
    Er warf einen fast verzweifelten Blick über die Schulter. »Wir bleiben in dem Gravitationsfeld gefangen.«
    »Maschinenraum, wir brauchen mehr Energie!« sagte Janeway mit Nachdruck.
    »Sie haben bereits alles bekommen«, erwiderte Torres. Ihre Stimme verlor sich fast im akustischen Chaos des
    Maschinenraums.
    Janeway wandte sich den anderen Offizieren zu. »Tuvok, Kim, leiten Sie alles ins Triebwerk, auch die Energie der Lebenserhaltungssysteme!«
    Von einem Augenblick zum anderen wurde es fast völlig dunkel auf der Brücke – das einzige Licht stammte jetzt von der Notbeleuchtung. Die Voyager schüttelte sich einmal mehr, als das energetische Potential des Triebwerks erneut wuchs.
    Janeway sah zum Hauptschirm und beobachtete, wie die Sterne vor dem Bug des Schiffes zur Seite glitten, gefolgt von der dunklen Scheibe. Aber auch diesmal hörte die Bewegung schon nach wenigen Sekunden auf.
    »Captain…«, ertönte B’Elannas Stimme aus dem Lautsprecher der internen Kommunikation. »Wenn ich einen Vorschlag unterbreiten darf…«
    Janeway kniff die Augen zusammen, als sie ahnte, welchen Vorschlag die Chefingenieurin machen wollte.
    »Notbeschleunigung«, sagte sie leise.
    »Ja«, bestätigte Torres. »Wenn wir der
    Impulsreaktionskammer etwas Antimaterie hinzufügen…
    Dadurch bekommen wir vielleicht die benötigte zusätzliche Energie.«
    »Eine verheerende Explosion wäre nicht ausgeschlossen«, warnte Chakotay.
    Janeway sah ihn an und hob eine Braue.
    Wie unschuldig zuckte er mit den Schultern. »Aber lassen Sie sich davon nur nicht aufhalten.«
    »Also los!« sagte Janeway.
    Zunächst änderte sich nichts am Heulen des Triebwerks und den heftigen Vibrationen. Dann meldete B’Elanna: »Das Hinzufügen der Antimaterie erfolgt… jetzt!«
    Die Voyager sauste nach vorn, wie ein Boot, das plötzlich von einer Welle erfaßt wurde und auf ihr ritt.
    »Belastung der Außenhülle übersteigt das äußerste Limit«, sagte Tuvok ruhig.
    Janeway warf ihm einen kurzen Blick zu. »Wir bleiben bei Vollschub, Mr. Paris.«
    »Aye, Captain.«
    »Wir kommen frei!« rief Kim, und Janeway spürte es
    ebenfalls. Diesmal verharrten die Sterne auf dem Hauptschirm nicht nach wenigen Sekunden. Das zusätzliche
    Bewegungsmoment trug die Voyager fort vom braunen Zwerg.
    »Wir verlieren unser Warppotential«, sagte Paris plötzlich.
    Funken stoben aus mehreren Konsolen im Kontrollraum. Hier und dort flackerten kleine Flammen, und von verschmorten elektronischen Komponenten stieg Rauch auf. Spezielle Sicherheitssysteme reagierten sofort und erstickten die Flammen, während mehrere Offiziere nach den Feuerlöschern griffen und sie bereithielten – bis sich herausstellte, daß sie nicht gebraucht wurden.
    »Das energetische Niveau des Impulsantriebs ist auf normale Werte gesunken«, informierte Paris die Kommandantin.
    »Außerdem funktioniert das Triebwerk – noch.«
    »Setzen Sie den Flug ins Drenar-System mit halber
    Impulskraft fort«, wies Janeway den Navigator an. »Und geben Sie mir Bescheid, wenn sich der Zustand des Triebwerks verschlechtert.«
    »Transferierte Energie wird in die Lebenserhaltungssysteme zurückgeleitet«, sagte Kim, und seine Finger huschten über die Schaltelemente. Die Dunkelheit wich aus dem Kontrollraum, und der Computer rejustierte die Ambientensysteme.
    Ventilatoren saugten den Rauch fort.
    Janeway nahm im Kommandosessel Platz, lehnte sich zurück und empfing Schadensberichte. Der Zustand der Brücke ließ sie Schlimmes ahnen.
    Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
    »Fast alles ist ausgefallen«, berichtete B’Elanna Torres und bestätigte damit die bereits von Tuvok übermittelten schlechten Nachrichten. »Der Hauptcomputer hat Belastungen festgestellt, die groß genug waren, um den Warpkern zu deaktivieren. Das Warptriebwerk, Phaser, Transporter sowie alle anderen Installationen, die viel Energie verbrauchen, sind derzeit lahmgelegt. Das uns verbliebene energetische Potential verwende ich fürs zentrale Computersystem, den Impulsantrieb und die Lebenserhaltung. Das ist ein erster, vorläufiger Überblick. Erst nach einer vollständigen technischen Diagnose kann ich Ihnen sagen, ob das alles ist oder ob wir noch schlimmer dran sind.«
    Janeway runzelte die Stirn. Eine lange,

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