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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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glattere Form zurücklassend, bis nur noch eine sehr bescheidene Grundausführung übrig blieb. Diese einfache Konstruktion war Philip nur allzu gut bekannt.
    »Mein Gott.« Natürlich war das Design schlicht; es hatte sich ja nur um einen Prototyp gehandelt.
    »Siehst du?«
    »Ach, komm schon«, entgegnete Philip, nachdem er sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte. »Wahrscheinlich könnte man das mit nahezu jedem x-beliebigen Schiff anstellen; schließlich gibt es nur so und so viele grundlegende Rumpfformen. Wenn man von einer Million Schiffen die Außenmodule wegmontiert, kriegt man etwas, das so aussehen dürfte wie das da.«
    »Aber das da ›sieht nicht nur so aus‹, das weißt du ganz genau. Es ist in jeder Hinsicht identisch. Ich sage dir, Philip, sie ist es.«
    »Du kannst nicht sicher sein …«
    »Selbstverständlich kann ich das!« Zum ersten Mal hob sein Vater die Stimme. »Ich habe das Scheißding entworfen. Sei nicht so stur, Philip, und vertrau mir dieses eine Mal, ja? Das ist das Schiff The Sun Seeker. Endlich ist es heimgekommen.«
    Das schwebende Schiff verschwand und wurde ersetzt durch ein Bild, das Philip nie wieder hatte sehen wollen: das Gesicht seines Vaters.
    Am Ende zog er den Smoking an, denn er fand, dass es schon genug Ablenkung gäbe, und er hatte nicht vor, so stillos auszusehen, wie er sich unweigerlich fühlen würde.
    Während er unterwegs im Fonds der Limousine saß, kreisten seine Gedanken nicht um seine Garderobe, er dachte nicht einmal an den bevorstehenden Vortrag, sondern beschäftigte sich ausschließlich mit Mals Eröffnung bezüglich der The Noise Within. Er plante, die eingegangenen Bilder bis ins kleinste Detail zu prüfen, doch ein Bauchgefühl sagte ihm, dass sein alter Herr vermutlich recht hatte. So ungern er es auch zugab, aber Tatsache war, dass sich keiner mit Schiffen besser auskannte als Mal Kaufman.
    Es war schon schlimm genug, dass die Reputation seines eigenen Partiais ihm die Schau stehlen würde; doch an ein und demselben Abend von zwei Partiais des Gefühl von Unzulänglichkeit vermittelt zu bekommen, das war mehr, als man jedem Mann zumuten durfte, besonders wenn dieser Mann angeblich so brillant war wie er selbst.
    Aber anscheinend stand ihm genau dieses Schicksal bevor.

2
    Es war ein seltsames Schiff. Unförmiger als die schnellen Flitzer, die man gemeinhin für Rennen benutzte, größer als die Ein-Personen-Firmenboote, die für das Hin- und Herhüpfen innerhalb des Systems konzipiert waren und von Geschäftsmagnaten und Playboys bevorzugt wurden, und kleiner als so ziemlich jedes andere Raumschiff. Außerdem war es mit mehr Steuerdüsen und Triebwerken ausgerüstet als bei Standardmodellen üblich. Es brauchte die zusätzlichen Mechanismen.
    Jenner, der einzige Passagier, fühlte sich total entspannt, als er auf den Zielasteroiden zurauschte, seinen Kurs verfolgte und ihn schnell einholte. In einiger Entfernung vor Erreichen des Felsens wendete er geschickt das Schiff um 180 Grad und zündete die Triebwerke, sodass er seinen ursprünglichen Schwung hart abbremste. Der Asteroid schoss weiterhin an ihm vorbei und schien ständig langsamer zu werden, bis das letzte Teilstück wie in Zeitlupe vorüberdriftete. Er bekam Gelegenheit, die schier überwältigende Größe des Brockens zu bewundern, wie er Achtung gebietend auf einer festgelegten Bahn dahinflog, ein unbeseelter Leviathan des Weltalls mit einer asymmetrischen, narbigen und zerklüfteten Oberfläche, die größtenteils aus schmutzigem Eis bestand. Mit knapp über zwölf Kilometern Durchmesser gehörte er selbst in diesem Gürtel mit dürftigem Vorkommen nicht zu den größten seiner Art, aber klein war er auch nicht gerade. Bald hatte Jenner wieder den gesamten Felsen vor sich. Als er keine hundert Meter mehr von ihm entfernt war, hatte Jenner sein Tempo perfekt an die Geschwindigkeit des Asteroiden angepasst und hing hinter ihm wie ein winziger, unerwünschter Schatten.
    Dann begann er, das Schiff langsam vorwärtszusteuern, und glitt aus seiner Perspektive in Richtung der Unterseite des Asteroiden. Jenner hatte den Zielpunkt markiert und wusste, dass seine zeitliche Koordination fehlerfrei sein musste. Aber er hegte nicht den leisesten Zweifel, dass ihm ein lupenreines Timing gelingen würde.
    Die stete Rotation des Felsens ließ den Begriff »Unterseite« nicht angemessen erscheinen, denn jeder Teil des Brockens befand sich irgendwann einmal »unten«; aber jedes Mal zog Jenner es vor,

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