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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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Sprengsätze; deren Spitzen bestanden aus Polymer, das härter war als Diamant, und die Ränder waren schärfer als ein Rasiermesser. Zwei davon jagte er durch die Wand und den Kerl, der sich dahinter verbarg, dann trat er die Tür ein und marschierte in den Raum.
    Die Angaben auf seinem Visor bestätigten die Identität der überlebenden Person. Er schoss die letzte panzerbrechende Granate durch die falsche Wand und den Mann dahinter, dann ging er unverzüglich auf »Projektil« und ballerte ein Dutzend Kugeln durch das Loch, das die Granate in die Wand gerissen hatte. Der rote Punkt erlosch. Mission erfolgreich beendet: Es gab einen Drogenbaron weniger.
    Doch von beiden Seiten des Korridors näherten sich weitere rote Punkte diesem Raum.
    Sein Shimmer-Anzug war bis auf die Beine überall noch intakt, deshalb ließ er sich auf den Bauch fallen, als er in den Korridor hineinspähte, und feuerte im Liegen nach links. Unmittelbar danach rollte er sich herum und schoss in die andere Richtung, um dann in den Raum zurückzukriechen. Das Feuer wurde mit ein paar Salven erwidert, allerdings viel zu spät. Zu beiden Seiten verschwanden ein paar von den roten Punkten, und die übrigen stoppten ihren Vormarsch, zumindest in diesem Augenblick.
    Ihm blieb nur die Flucht durch das Fenster. Er hob das Gewehr.
    »F ENSTER ÖFFNEN WÄRE LEISER «, meinte eine vertraute Stimme.
    Gute Idee. Er drückte auf die Wandsteuerung, und sofort glitten die Glasscheiben zügig und geräuschlos nach oben; das System war eindeutig nicht auf Fingerabdrücke kodiert – eine sinnvolle Maßnahme an einem Ort, der von vielen Leuten frequentiert wurde. Außerdem konzentrierten sich hier die Sicherheitsvorkehrungen darauf, Leute draußen zu lassen, anstatt sie einzusperren. Obwohl man in dieser Hinsicht auch keine besonders gute Arbeit geleistet hatte.
    Er kehrte zur Tür zurück und feuerte als Zugabe blindlings eine weitere Salve in den Korridor. Dann schob er das Gewehr ins Halfter und sauste durch den Raum; der Lärm, der entstand, als die roten Punkte zwangsläufig das Feuer erwiderten, diente ihm dazu, seine eigenen leisen Geräusche zu tarnen, während er geschmeidig aus dem Fenster kletterte. Keine roten Punkte draußen, gut! Für einen kurzen Moment hing er mit angespannten Fingerspitzen am Fenstersims, die Arme ganz ausgestreckt, ehe er losließ und sich bei der Landung auf der Veranda abrollte. Er kam auf die Füße und sprintete die paar Schritte bis zur Mauer, über die er hinweggrätschte, sich auf einer Hand drehend und sich an der Brüstung festhaltend, um in ihrem Schatten aufzusetzen. Dicht an der Mauer nahm er dieselbe kauernde Stellung ein wie vor seinem Eindringen in das Haus.
    Erst hier, am äußersten Rand des Dämpfungsfeldes, welches das Gebäude schützte, öffnete Leyton die entsprechende Frequenz und setzte den Ruf ab, dass man ihn abholen sollte; ein Signal von der Dauer einer Mikrosekunde auf einem sehr engen Strahl, den man unmöglich lokalisieren konnte – falls überhaupt jemand versuchte, ihn zu orten.
    Jetzt brauchte er nur noch zu warten.
    Über ihm erklangen Stimmen, vermutlich aus dem Fenster – die roten Punkte waren immer noch einen Schritt hinter ihm. Tief gebückt schlich er an der Mauer entlang, nur für den Fall, dass sein Abgang von irgendeiner Sicherheitskamera gefilmt worden war.
    Wo blieb das verdammte Bergungsteam?
    Vier rote Punkte näherte sich ihm mit rasanter Geschwindigkeit. So schnell bewegte sich kein Mensch!
    »K RIEGSHUNDE «, flüsterte die Stimme. »P ANZERUNG AN K OPF UND S CHULTERN .«
    Er kannte diesen Hundetyp: Kraftbündel aus künstlich verstärkten Muskeln mit Stahlzähnen. Man konnte sie mit einer Kugel ausschalten, wenn man sehr akkurat zielte und unwahrscheinliches Glück hatte, doch es waren vier Tiere, und auf sein Glück wollte er sich nicht verlassen.
    »Schall«, befahl er stumm. Hunde besaßen ein äußerst feines Gehör, und durch extreme Töne, die ihnen Schmerzen bereiteten, ließen sie sich vielleicht verwirren, ablenken oder gar aufhalten. Obwohl alles, was er unternahm, ihn wahrscheinlich ins Blickfeld der Wachen am Fenster oder sonst wo rücken würde. Wo zum Teufel blieb das Bergungsteam? In ihm verstärkte sich das Gefühl, dass dies sein Ende war, doch er war fest entschlossen, bis zum Schluss zu kämpfen.
    Ein langgezogenes, tiefes Heulen erfüllte die Nacht; es hörte sich an, als befänden sich die Hunde gleich hinter der nächsten Ecke des Gebäudes. In wenigen

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