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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Ich übernehme mit Stevie Rae die Leitung der Aufklärungsmission und schaue, dass hier draußen alles glatt läuft.« Seine Worte waren in Ordnung, aber er klang ein bisschen zu sehr nach ›ich bin hier der, der sagt, wo’s langgeht‹, und als er das Ganze mit einem gönnerhaften »Und Heath lasse ich auch helfen« krönte, klang er einfach nur noch wie ein widerlicher Poser.
    »Du
lässt mich
helfen?«, knurrte Heath. »Dir helf ich auch gleich!«
    »Hey, welcher von denen ist denn nun dein angeblicher Freund?«, fragte Stark mich. Seine Stimme war rau, und er klang beängstigend schwach, aber in seinen Augen blitzte so etwas wie Humor auf.
    »Ich!«, gaben Heath und Erik im Chor zurück.
    »Himmelhölle, Zoey, was für Idioten!«, sagte Aphrodite.
    Stark begann zu lachen, was in einen Hustenanfall überging, der wiederum zu einem gepeinigten Keuchen wurde. Seine Augäpfel drehten sich nach oben, und wie eine Magische Spirale klappte er zusammen.
    Mit der typisch atemberaubenden Geschwindigkeit eines Sohns des Erebos fing Darius Stark auf, bevor er zu Boden krachte. »Er muss dringend nach drinnen.«
    Ich hatte das Gefühl, mir zersprang gleich der Kopf. So leblos wie Stark in Darius’ Armen hing, sah er aus, als würde er es nicht mehr lange machen. »Ich – ich weiß nicht mal, wo hier die Krankenstation ist«, stotterte ich.
    »Kein Problem. Ich hol uns einen Pinguin«, sagte Aphrodite und schrie einer der schwarzweiß gekleideten Schwestern, die sich aus dem Klostergebäude gewagt hatten, nachdem das Kampfgetümmel dem Nachkampfgetümmel gewichen war, lauthals zu: »Hey, Sie da, Nonne!«
    Darius schritt der Nonne bereits entgegen, Aphrodite eilte hinterher. Über die Schulter warf der Krieger noch einen Blick auf mich. »Kommst du nicht mit uns, Zoey?«
    »Gleich. Muss noch was erledigen.« Aber bevor ich mich Erik und Heath zuwenden konnte, ertönte hinter mir eine rettende Stimme in breitem Okie-Singsang.
    »Geh mit Darius und Aphrodite, Z. Ich kümmer mich um Dumm und Dümmer und prüf nach, dass auch wirklich keine Schreckgespenster mehr hier rumschwirren.«
    »Ach Stevie Rae, du bist die allerbeste Freundin, die’s gibt.« Ich drehte mich um und umarmte sie. Es war so tröstlich, wie normal und echt sie sich anfühlte. Tatsächlich wirkte sie so normal, dass mich ein komisches Gefühl durchzuckte, als sie zurücktrat und mich angrinste und ich, als wär’s das erste Mal, die scharlachroten Tattoos erblickte, die sich von der ausgefüllten Mondsichel in der Mitte ihrer Stirn rund um ihr Gesicht ringelten. Ein Hauch Unbehagen überkam mich.
    Sie missverstand mein Zögern. »Mach dir keinen Kopf um die zwei Blödmänner. Ich krieg langsam Übung darin, sie auseinanderzutreiben.« Als ich weiter nur dastand und sie anstarrte, trübte sich ihr breites Grinsen. »Hey, deiner Grandma geht’s gut, das weißt du? Kramisha hat sie gleich, nachdem Kalona verbannt war, nach drinnen gebracht, und Schwester Mary Angela hat mir gerade Bescheid gesagt, dass sie reingeht und nach ihr schaut.«
    »Ja, ich hab gesehen, wie Kramisha Grandma in den Rollstuhl geholfen hat. Ich bin nur …« Ich brach ab. Was war ich nur? Wie konnte ich in Worte fassen, dass ich das Gefühl nicht loswurde, etwas mit meiner besten Freundin und der Gruppe Kids, mit denen sie rumhing, stimmte nicht – und wie sollte ich das auch noch
meiner besten Freundin
beibringen?
    »Du bist nur müde und machst dir über alles Mögliche Sorgen«, sagte Stevie Rae leise.
    War es Verständnis, was durch ihren Blick huschte? Oder war es etwas anderes, Finsteres?
    »Schon kapiert, Z. Hey, überlass das hier draußen mir. Geh du zu Stark und kümmer dich darum, dass es ihm gutgeht.« Sie umarmte mich noch einmal und gab mir einen kleinen Schubs Richtung Kloster.
    »’kay. Danke«, sagte ich matt, wandte mich um und schenkte den beiden Blödmännern, die dastanden und mich anstarrten, keine Beachtung.
    »Hey«, rief Stevie Rae mir nach, »sag Darius oder irgendwem, dass er ’n Auge auf die Uhrzeit haben soll. In etwa ’ner Stunde wird’s hell, und du weißt, dann müssen die roten Jungvampyre und ich drinnen sein.«
    »Ja, klar, mach ich«, sagte ich.
    Das Problem war, es wurde immer schwerer zu
vergessen
, dass Stevie Rae nicht mehr dieselbe war wie früher.

Stevie Rae
    » O kay, ihr zwei, jetzt hört mir mal zu. Ich sag das nur einmal:
benehmt euch.
« Stevie Rae stellte sich, die Hände in den Hüften, zwischen Erik und Heath und blitzte sie

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