Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
Vom Netzwerk:
reichlich gegeben. Während also mein benebeltes Gehirn wieder und wieder um diese herzzerreißende Szene aus einem meiner Lieblingsfilme kreiste, hielt Heath mich fest in den Armen und rannte.
    Er bog gerade um eine sanfte Kurve, als Erik uns wieder entgegenkam, Darius dicht hinter ihm. Heath blieb stehen, und erst jetzt bemerkte ich, wie schwer er atmete. Huh. Abstrakt fragte ich mich, ob es mir peinlich sein sollte, dass ich so schwer war.
    Darius warf nur einen einzigen Blick auf mich und fing sofort an, Erik Befehle zu geben. »Ich bringe sie in Stevie Raes Zimmer. Ich werde sehr schnell sein, aber ich brauche diesen Menschen auch dort, also zeig ihm den Weg. Dann hol die Zwillinge und Damien. Und weck Aphrodite auf, die brauchen wir vielleicht auch.« Darius drehte sich zu Heath um. »Gib mir Zoey.«
    Heath zögerte. Ich merkte, dass er mich nicht loslassen wollte. Darius’ stahlharter Blick wurde freundlicher. »Du hast nichts zu befürchten. Ich bin ein Sohn des Erebos und gebe dir meinen Eid, dass ihr Wohlergehen stets mein oberstes Gebot sein wird.«
    Widerstrebend legte mich Heath in Darius’ starke Arme. Der Krieger sah grimmig auf mich hinab. »Ich werde schnell sein. Denk daran, vertrau mir.«
    Ich nickte schwach, und auch wenn ich wusste, was nun kommen würde, staunte ich doch wieder, als Darius losrannte und eine Geschwindigkeit an den Tag legte, dass die Tunnelwände verschwammen und mir der Kopf schwirrte. Ich hatte Darius’ spektakuläre Fähigkeit, sich praktisch von einem Ort zum anderen zu beamen, schon einmal miterlebt, aber das zweite Mal war sie nicht weniger atemberaubend.
    Nur Sekunden schienen verstrichen zu sein, als Darius abrupt vor dem verhängten Eingang zu Stevie Raes Zimmer zum Halten kam. Schwungvoll schob er den Vorhang beiseite und trat ein. Stevie Rae setzte sich auf, rieb sich die Augen und musterte uns verschlafen. Dann klappte ihr Unterkiefer in totalem Schock nach unten, und sie sprang aus dem Bett.
    »Zoey! Was ist passiert?«
    »Rabenspötter«, sagte Darius. »Räum bitte den Tisch ab.«
    Stevie Rae fegte alles, was sich auf dem Tisch neben ihrem Bett befand, herunter. Ich wollte protestieren, sie solle doch nicht so ein Chaos veranstalten. Ich meine, sie hatte mindestens ein, zwei Gläser zerbrochen und einen Stapel DVD s quer über den Raum verteilt. Aber es war nicht nur meine Stimme, die nicht mehr richtig funktionierte, ich musste mich auch anstrengen, wegen der schrecklichen Schmerzen oben in meiner Brust nicht das Bewusstsein zu verlieren, als Darius mich auf dem Tisch ablegte.
    »Was können wir tun? Was können wir tun?«, fragte Stevie Rae mehrere Male. Sie sah aus wie ein kleines verlorenes Mädchen, und ich bemerkte, dass auch sie weinte.
    »Nimm ihre Hand. Sprich mit ihr. Versuch, sie bei Bewusstsein zu halten«, sagte Darius. Dann drehte er sich um und kramte alles Mögliche aus dem Erste-Hilfe-Kasten.
    »Zoey, hörst du mich?« Nur sehr vage spürte ich, dass Stevie Rae meine Hand genommen hatte.
    Es kostete mich schier übermenschliche Kraft zu flüstern: »Ja.«
    Stevie Rae packte meine Hand fester. »Du wirst wieder gesund. Ja? Dir kann gar nichts passieren, weil ich nich wüsste, was ich ohne –« Sie verschluckte sich an einem Schluchzer, dann fuhr sie fort: »Du kannst nich sterben, weil du immer das Beste von mir geglaubt hast, also hab ich versucht, so zu sein, wie du glaubst, dass ich bin. Ohne dich – ich weiß nich – ich glaub, da würde das Gute in mir auch sterben, und ich würd mich der Dunkelheit ergeben. Außerdem gibt’s da so viel, was ich dir noch sagen muss. Wichtige Sachen.«
    Ich wollte ihr sagen, sie solle nicht blöd sein, und dass sie totalen Quatsch redete und ich nicht sterben würde, aber durch den Schmerz und die Taubheit hindurch breitete sich ein ganz seltsames Gefühl in mir aus. Ich kann es nur als ein Gefühl des Nicht-Richtig-Seins beschreiben. Und der Grund für dieses Nicht-Richtig-Sein war das, was mit mir passiert war, was noch jetzt mit mir passierte. Und deutlicher als das Blut – deutlicher als die Angst in den Gesichtern meiner Freunde – sagte mir dieses neue Gefühl, dass ich womöglich tatsächlich sterben könnte.
    Ungefähr zu dieser Zeit begann der Schmerz nachzulassen, und ich beschloss: wenn es sich so anfühlte zu sterben, dann war es besser als zu leben und so höllische Schmerzen zu haben.
    Da stürmte Heath ins Zimmer, kam schnurstracks zu mir und nahm meine andere Hand. Stevie Rae

Weitere Kostenlose Bücher