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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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wie ein kleines Mädchen und in Ohnmacht fiel. Damien fing ihn noch rechtzeitig auf, damit er nicht mit dem Kopf auf den Boden knallte. Er legte ihn auf Stevie Raes Bett, während die arme verwirrte Labradorhündin winselnd mit ihren großen braunen Augen Jack, Damien und mich und dann wieder Jack betrachtete. Dann trat Damien an mein Lager, wohin sich auch schon Erik begeben hatte.
    Darius watete in die Gruppe der Jungvampyre und teilte sie, wie ein ziemlich seltsamer Moses in den Fluten eines noch seltsameren Roten Meeres. »Sorg dafür, dass sie einen Kreis beschwören und die Heilkraft der Elemente auf Zoey lenken«, sagte er zu Aphrodite.
    Sie nickte, strich mir sanft über die Stirn und fing dann an, meine Freunde herumzukommandieren. »Streberclique! Auf die Plätze. Wir beschwören jetzt den Kreis.«
    Shaunee und Erin starrten sie begriffsstutzig an. Damien sagte tränenerstickt: »Ich – ich weiß nicht, wo Osten ist.«
    Stevie Rae drückte noch einmal meine Hand, dann ließ sie los. »Ich schon. Ich weiß immer, wo Norden ist, also kann ich dir auch den Osten zeigen.«
    »Stellt den Kreis um den Tisch herum auf«, wies Darius sie an. »Und gebt mir das Leintuch vom Bett.«
    Damien zog das obere Leintuch von Stevie Raes Bett, wobei er den wieder erwachten, hemmungslos weinenden Jack leise tröstete, alles werde gut. Dann reichte er Darius das Tuch.
    Der sagte zu mir: »Bleib wach, Priesterin«, und blickte erst Heath, dann Erik an. »Sprecht weiter mit ihr, alle beide.«
    Erik nahm die Hand, die Stevie Rae losgelassen hatte. »Ich bin hier, Z.« Er verschränkte seine Finger mit meinen. »Du musst da durchkommen. Wir brauchen dich.« Er verstummte, und seine wunderschönen blauen Augen fingen meinen Blick ein. »Ich brauche dich. Und das vorhin tut mir furchtbar leid.«
    Derweil hob Heath meine andere Hand an seine Lippen und küsste sie sanft. »Hey, Zo, hab ich schon mal erwähnt, dass ich seit zwei Monaten keinen Schluck Alk getrunken hab?«
    Es war echt schräg, meine beiden Typen gemeinsam vor mir stehen zu haben. Ich war froh, dass sie keine Revierkämpfe austrugen, kapierte aber auch, dass das ein schlechtes Zeichen war – denn das hieß, ich war noch schlimmer verletzt, als mir schon klar geworden war.
    »Cool, was? Ich hab komplett aufgehört zu trinken«, sagte Heath.
    Ich versuchte ihn anzulächeln. Es
war
cool. Das Trinken war der Grund gewesen, warum ich mit Heath Schluss gemacht hatte, kurz bevor ich Gezeichnet worden war. Er hatte immer mehr die Kontrolle über sich verloren, und –
    Darius zog Eriks zusammengeknülltes Hemd von meiner Brust und riss das Oberteil meines Kleides kurz entschlossen auseinander, so dass ich auf meiner blutverschmierten Haut die kühle Luft der Tunnel spürte.
    »Liebe Göttin. Nein«, entfuhr es Erik.
    »Oh Shit.« Heath stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. »Das ist schlimm. Echt schlimm. Niemand kann mit so ’ner Wunde –«
    »Kein
Mensch
kann mit einer solchen Wunde überleben, aber sie ist kein Mensch, und ich werde sie nicht sterben lassen«, unterbrach ihn Darius und bedeckte meinen nackten Busen mit dem Laken (worüber ich ganz froh war).
    Dann machte ich den Fehler, an mir runterzuschauen. Wahrscheinlich war es nur gut, dass ich keine Kraft mehr hatte, um zu schreien. Von der Spitze meiner linken Schulter lief quer über meine Brust, nur wenige Zentimeter oberhalb des Busens, ein tiefer, gezackter Schnitt bis ganz auf die andere Seite in meine rechte Schulter hinein. Die Ränder bestanden aus ekelerregend losen Hautfetzen, unter denen viel mehr Muskelfleisch und Fett und Hautschichten zu sehen waren, als ich mir je zu sehen gewünscht hätte. Immer noch drang Blut aus der hässlichen Wunde, aber nicht so viel wie ich erwartet hätte. Lag das daran, dass ich bald keines mehr hatte? Himmel! Wahrscheinlich ja! Mein Atem wurde immer mehr zu einem hysterischen Hecheln.
    »Zoey, schau mich an«, sagte Erik. Aber ich starrte willenlos weiter auf die Wunde, die Darius mit dicken Wattebäuschen abdeckte. Da nahm Erik mein Kinn sanft in die Hand und drehte mein Gesicht nach oben, so dass ich ihn ansehen musste. »Du wirst wieder gesund. Du musst wieder gesund werden.«
    »Ja, Zo. Schau nicht hin und denk nicht drüber nach«, sagte Heath. »Weißt du noch, das hast du mir auch immer gesagt, wenn ich bei ’nem Match beschissen gespielt hab. ›Denk einfach nicht mehr drüber nach, dann tut’s nicht mehr so weh‹.«
    Erik ließ mein Kinn los, und

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