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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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bleich. Ohne ein weiteres Wort kniete er sich auf die andere Seite neben mich und riss sich sein Hemd vom Leib (das coole schwarze Langarm-Polohemd, das er beim Ritual getragen hatte), so dass die Knöpfe in alle Richtungen sprangen. Ich blinzelte erstaunt und dachte, dass er in dem knappen Unterhemd, das er darunter trug, unwahrscheinlich gut aussah. Ich meine, er hat wirklich einen Traumbody.
    Er knüllte das Hemd zusammen. »Sorry, das tut jetzt bestimmt weh.« Und er presste es auf meine Brust.
    Mich durchschoss ein solcher Schmerz, dass ich aufkeuchte.
    »Oh Göttin, sorry, Z, sorry«, sagte Erik wieder und wieder.
    Ich sah an mir hinunter, weil ich wissen wollte, warum es so schrecklich wehtat – und war total geschockt, als ich sah, dass mein gesamter Körper blutüberströmt war.
    »W-was-« Ich versuchte eine Frage zu stellen, aber durch den Schmerz, gemischt mit einer zunehmenden Taubheit in mir, fiel es mir schwer zu sprechen.
    »Wir müssen sie zu Darius bringen. Er weiß bestimmt, was zu tun ist«, sagte Erik.
    »Ich trag sie. Führ mich hin«, sagte Heath.
    Erik nickte. »Los.«
    Heath sah auf mich herab. »Ich muss dich jetzt bewegen, Zo. Halt durch, ja?«
    Ich versuchte zu nicken, aber aus der Bewegung wurde ein Keuchen, als Heath mich aufhob, mich an seine Brust presste wie ein Riesenbaby und rutschend und schlitternd Erik hinterherhastete.
    Der Weg zurück durch die Tunnel war ein Albtraum, den ich nie vergessen werde. Heath eilte hinter Erik durch den Keller. Bei der Leiter in die Tunnel zögerten sie nur einen Moment.
    »Ich geb sie dir runter«, sagte Heath.
    Erik nickte und verschwand in dem Loch. Heath trat an den Rand. »Sorry, Baby«, sagte er. »Ich weiß, das ist furchtbar für dich.« Dann küsste er mich flüchtig, kniete sich hin und reichte mich irgendwie an Erik weiter, der unten stand. ›Irgendwie‹ sage ich deshalb, weil ich damit beschäftigt war, vor Schmerz zu brüllen, und nicht so richtig aufpasste, was passierte.
    Als ich wieder mehr mitbekam, war Heath mühelos durch das Loch gesprungen, und Erik hatte mich ihm zurückgegeben.
    »Ich renne schon mal los und sag Darius Bescheid. Folg du dem Haupttunnel. Nimm keine Abzweigung. Bleib da, wo die Lampen sind. Ich komm dir mit Darius entgegen.«
    »Wer ist denn Darius?«, fragte Heath, aber er redete mit der Luft. Erik war schon weggedüst.
    »Er ist viel schneller, als ich dachte«, wollte ich sagen, aber aus meinem Mund kam nur ein gehauchtes Genuschel. Und ich bemerkte, dass die Laterne, die den Geist aufgegeben hatte, bevor ich die Leiter hochgestiegen war, wieder brannte. »Seltsam«, wollte ich sagen. Über dem Rauschen des Blutes in meinen Ohren hörte ich mich schwach etwas murmeln, was wie »Ssseeesam« klang.
    »Pssst«, machte Heath beschwichtigend und eilte los, so schnell es ging, ohne dass ich zu sehr herumgestoßen wurde und wieder zu schreien anfing. »Bleib bei mir, Zo. Nicht die Augen zumachen. Schau mich an. Bleib bei mir.« Er redete und redete, was mich echt nervte, weil meine Brust so weh tat und ich eigentlich nur noch die Augen schließen und schlafen wollte.
    »Bin müde«, murmelte ich.
    »Nein! Nicht einschlafen! Hey, lass uns so tun, als wären wir in dem blöden
Titanic
-Film, den du hunderttausendmal gesehen hast, weißt du, den mit Leonardo die Matschbirne.«
    »DiCaprio«, flüsterte ich, verärgert, dass Heath nach all den Jahren immer noch eifersüchtig war, weil ich als Kind für Leonardo DiCaprio geschwärmt hatte. Oder, wie ich ihn im Stillen genannt hatte: ›meinen süßen Leo‹.
    »Egal«, sagte er. »Weißt du noch, wie du gesagt hast, du hättest ihn niemals losgelassen, wenn du Rose gewesen wärst? Okay, spielen wir’s nach. Ich bin der schwuchtelige DiCaprio und du bist Rose. Du musst mich anschauen, mit weit offenen Augen, damit du mich nicht verlierst und ich mich in ’n überdimensionales schwules Eis am Stiel verwandle.«
    »Blödmann«, brachte ich heraus.
    Heath grinste. »Lass mich bitte nicht los, Rose, ja?«
    Okay, das Ganze war völlig bescheuert, aber ich geb’s zu, damit kriegte er mich. Das hatte mich schon zur Weißglut gebracht, seit ich den Film zum ersten Mal gesehen (und mir die Augen ausgeheult) hatte (aber so richtig, mit Rotz und Wasser). Die blöde Rose sagt, sie wird ihn niemals loslassen, und dann tut sie’s doch. Was hätte sie denn daran gehindert, ein bisschen zur Seite zu rücken und ihn zu sich auf das Brettding kriechen zu lassen? Platz hätte es

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