Gejagte der Nacht
auf ihrer Haut spüren konnte. Er ragte hoch vor ihr auf und positionierte sich so, dass er zwischen ihr und den zu erwartenden Schwierigkeiten stand.
Sie blickte um ihn herum zu den Kriegerinnen und Kriegern, die wie eine lebende Barrikade gegen das nahende Böse dastanden, und wurde abrupt an ihre Vision erinnert, die den Fürsten der Finsternis so wütend gemacht hatte.
Die Fluten des Chaos brechen sich an einer unüberwindlichen Mauer.
Sie standen zusammen, Schulter an Schulter, uralte Feinde, die nun alle zusammengekommen waren, um gegen ein gemeinsames Ziel zu kämpfen.
Aber würde dies ausreichen?
Ihre Vision hatte auf diesen Moment hingedeutet, den Ausgang der Schlacht jedoch nicht offenbart.
Vielleicht lag es daran, dass der Ausgang noch nicht feststand.
Das war nicht unbedingt der tröstlichste aller Gedanken, dachte sie ironisch und würgte, als sie plötzlich den Gestank schwelenden Schwefels wahrnahm.
Da kam der Fürst der Finsternis. Dieser Gedanke hatte sie kaum durchzuckt, da tauchte plötzlich eine Gestalt in dem Riss auf und taumelte nach vorne. Kassandra runzelte die Stirn, als der nackte Mann zum Vorschein kam, der über die bewusstlosen Sylvermyst stolperte. Sein dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht, sodass es nicht zu erkennen war. Als er sich unbeholfen aufrappelte, schnitt sie eine Grimasse.
Gaius.
Er wirkte eindeutig sehr mitgenommen.
Der Vampir, der Nefri in den Armen hielt, stieß einen Laut aus, der sowohl Unglauben als auch Zorn ausdrückte, aber bevor irgendjemand vortreten und den vampirischen Verräter gefangen nehmen konnte, gab es eine Explosion erdrückender Hitze.
Kassie riss die Arme vor das Gesicht und verpasste daher den großen Auftritt des Fürsten der Finsternis, obwohl sie die knisternde Macht der bösen Gottheit im Raum spüren konnte. Als sie die Arme schließlich wieder sinken ließ, erkannte sie die vertraute weibliche Gestalt mit dem langen dunklen Haar und dem beunruhigend hübschen Gesicht einschließlich der Grübchen.
Aber es hatte sich etwas verändert, seit Kassie die wahnsinnige Kreatur zuletzt gesehen hatte.
Das nette Sommerkleid war durch ein fließendes schwarzes Gewand ersetzt worden, und die Augen, die von einem klaren, unschuldigen Blau gewesen waren, wirkten nun wie bodenlose Abgründe aus blutroten Flammen. Als seien sie Tore zur Hölle.
Und wahrscheinlich waren sie das tatsächlich.
Außerdem flackerten die eigenartigen Umrisse einer anderen Gestalt um ihren schlanken Körper.
Kassandra versuchte sich auf den merkwürdigen Schemen zu konzentrieren und erhaschte einen kurzen Blick auf einen Löwenkopf, der auf einer humanoiden Gestalt saß, bevor er sich flackernd dem Blick entzog.
Waren das die Zwillinge?
Aus irgendeinem Grund hatte sie angenommen, dass sie zu einem tatsächlichen Bestandteil des Fürsten der Finsternis werden würden.
Die erste Druckwelle durch seinen Auftritt zwang die Frontlinien, stolpernd zurückzuweichen. Alle bis auf Abby, die unerschütterlich stehen blieb. Das Glühen der Göttin loderte auf den bösen Eindringling zu.
Der Fürst der Finsternis fauchte, als ihr Schein ihn einhüllte, aber als der sonderbare … Geist, oder was auch immer es war, das um ihn herum flackerte, das Licht davon abhielt, seinen Körper zu berühren, legte er den Kopf in den Nacken, um entzückt in unheimliches Gelächter auszubrechen.
»Endlich.« Die blutroten Augen leuchteten auf. »Ich habe endlose Jahrhunderte auf diesen Tag gewartet. Nun wirst du dafür bezahlen, dass du mich in diese Hölle gesperrt hast.« Das Grübchenlächeln war einfach … falsch. »Du wirst für jede einzelne Stunde bezahlen, die ich leiden musste.«
Die versammelten Dämonen gewannen ihren Halt zurück und schossen ihre Munition ab, um einen Hagel aus Gewehrkugeln, Pfeilen mit Silberspitzen und Dolchen auf den Fürsten der Finsternis niedergehen zu lassen. Die Kreatur lachte erneut und wischte mit einer Bewegung ihrer schlanken Hand den tödlichen Hagel einfach weg.
»Ich lasse mich nicht aufhalten«, drohte sie, wobei sie ihren Blick nicht von Abby abwandte. »Dieses Mal nicht.«
Vielleicht hätte sie wie eine Angeberin mit abgedroschenen Sprüchen geklungen, wenn der Riss sich nicht ausgerechnet diesen Augenblick ausgesucht hätte, um vollständig aufzureißen und es auf diese Weise der Horde abscheulicher Dämonen zu ermöglichen hindurchzuströmen.
Kassandras Herz krampfte sich vor Angst zusammen. Nicht wegen des Anblicks der scheußlichen
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