Gejagte der Nacht
befindet.«
»Verdammt.« Styx griff eilig in die Hosentasche, um sein Mobiltelefon herauszuziehen, stellte jedoch fest, dass er keinen Empfang hatte. Aber er musste zurück in die Zivilisation, und zwar unverzüglich. Er packte den verblüfften Roke am Oberarm und eilte mit diesem in einem atemberaubenden Tempo zurück durch die Wüste. »Ihr kommt mit uns.«
Drei Wochen zuvor
Las Vegas
Die Forum Shops im Caesars Palace Hotel stellten ein Schlaraffenland für jedes weibliche Wesen dar, ganz zu schweigen von einer Frau, die die vergangenen dreißig Jahre abgeschnitten von der Welt verbracht hatte.
Unter den Gebäudedecken, die ähnlich einem blauen Himmelsgewölbe bemalt waren, zogen sich die eleganten Läden an Springbrunnen entlang, die die Kundinnen und Kunden in die Zeit des Römischen Reiches zurückversetzen sollten. Vitrinen waren mit der Art von Versuchungen gefüllt, die in einer Frau das unbedingte Verlangen weckten, sie zu besitzen.
Mit einem schiefen Lächeln trat Caine hinter seine von all den Eindrücken benommene Begleiterin, um seine Arme um ihre Taille zu schlingen und sie eng an seine Brust zu ziehen. Er wünschte nur, Kassie sähe ihn mit derselben wehmütigen Sehnsucht an, dachte er melancholisch.
Vielleicht aber auch nicht, korrigierte er sich rasch selbst, als sein Körper wieder einmal vor grausamer Begierde hart wurde.
Seit er Kassandra vor einigen Wochen entdeckt hatte, die in der Höhle eines Dämonenlords gefangen gehalten worden war, hatte Caine sein Bestes getan, um die Rolle des Ritters in glänzender Rüstung zu spielen.
Obwohl sie die natürliche Stärke einer reinblütigen Werwölfin besaß, war Kassie nicht nur im Mutterleib genetisch verändert worden, um sich nicht zu verwandeln, sie war auch so unschuldig wie ein Säugling und doppelt so verletzlich.
Hinzu kam noch die Tatsache, dass sie die erste wahre Prophetin darstellte, die seit Jahrhunderten geboren worden war. Und die im Augenblick von jedem Dämon gejagt wurde, der dem Fürsten der Finsternis treu ergeben war. Da konnte die Katastrophe nicht lange auf sich warten lassen. Sie benötigte dringend einen Beschützer.
Caine, der früher nur eine Wolfstöle gewesen war, war gestorben und als reinblütiger Werwolf in ihren Armen auferstanden. Daher hatte er angenommen, Kassie zu beschützen sei der Grund, weshalb die Schicksalsmächte ihn in diese Welt zurückgeschickt hatten, anstatt ihn in seiner wohlverdienten Hölle schmoren zu lassen.
Leider hatte seine unglaubliche Rückkehr ins Leben aber keinen Heiligen aus ihm gemacht, sodass er ein voll funktionierender Mann mit all den üblichen Schwächen geblieben war.
Einschließlich eines wilden Verlangens nach dieser winzigen Frau, die er gerade in seine Arme gezogen hatte.
Wie immer völlig blind für seine Qual, stieß Kassie einen sanften Seufzer der Verwunderung aus. »Oh …«
»Kassie.« Er beugte sich zu ihr herunter und sprach ihr die nächsten Worte direkt ins Ohr. »Kassie, hör mir zu.«
Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die zusammengekniffenen Augen zu sehen, und Caine vergaß für einen kurzen Augenblick zu atmen.
Sie war so unglaublich schön.
Kassandras Haar war hell, eher silberfarben als blond, und zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, der ihr bis zur Taille reichte. Ihre Haut war der reinste Alabaster, so glatt und seidig, wie sie war. Ihre Augen waren von einem unglaublichen Grün, die Farbe von Frühlingsgras, und mit goldenen Sprenkeln durchsetzt.
Ihr Gesicht war herzförmig und zart, was ihr eine Ausstrahlung von Zerbrechlichkeit verlieh, der von ihrem schlanken Körper noch verstärkt wurde. Allerdings verdeckten ihre Jeanshose und ein legeres Sweatshirt die schlanken Muskeln, die alle Rassewölfe besaßen.
»Was gibt es?«, fragte sie, als er sie weiterhin mit geistloser Bewunderung anstarrte.
Er holte tief Luft und genoss den warmen Lavendelduft, der ihrer Haut entströmte. »Du hast mir versprochen, dass du dich optisch anpassen würdest.«
Sie wand sich aus seinem Griff und schoss auf den nächsten Laden zu, um ihr Gesicht gegen die Schaufensterscheibe zu pressen. »Hmm.«
Caine rollte mit den Augen. »Ich wusste, dass das ein Fehler war.«
»Da gibt es so viele«, murmelte sie, als er sich neben sie stellte. »Wie wählt man da aus?«
»Wir werden in einen Laden gehen, einige deiner Lieblingskleidungsstücke aussuchen und sie anprobieren …«
»In Ordnung.«
Ohne abzuwarten, dass er seinen Satz beendete, schoss
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