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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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werden.
    Stirnrunzelnd ging Kasim zurück an Deck. Die Zankteufelin machte ihrem Namen alle Ehre, und er konnte sich jetzt schon denken, dass sie im Harem für Aufregung sorgen würde. Er verspürte Gewissensbisse, wenn er sich klarmachte, dass es in seiner Macht gelegen hätte, die Engländerinnen freizulassen. Es wäre nicht unmöglich gewesen, dem Kalifen eine andere Braut für seinen Sohn mitzubringen oder an den Hof zurückzukehren und zu behaupten, dass die richtige Frau nicht zu finden war.
    Für einen kurzen Moment spielte er mit dem Gedanken, nach England zu segeln, doch dann kamen die bitteren Erinnerungen in ihm hoch und hielten ihn davon ab. Er würde nie in die Welt zurückkehren können, die einmal seine gewesen war. Am Hof des Kalifen hatte er seinen Platz gefunden, und sein Leben war angenehm. Er wäre ein Narr, es wegzuwerfen, und das für eine Frau, die er nicht einmal kannte.

2. KAPITEL
    H arriet stand über die Koje gebeugt und legte ein feuchtes Tuch auf Marguerites Stirn, als sie hörte, wie jemand in die Kajüte trat. Sie wirbelte herum und sah sich dem Mann gegenüber, der sie gekauft hatte.
    „Was wollt Ihr?“, fragte sie in scharfem Ton. Ihr Herz fing an zu rasen. Er hatte zwar behauptet, dass Marguerite und sie für den Kalifen bestimmt waren, doch sein Anblick jagte ihr Angst ein. Was, wenn er beschlossen hatte, Marguerite für sich zu behalten?
    „Ich wollte sehen, wie es Eurer Cousine geht.“ Als Kasim ihre ängstliche Miene gewahrte, runzelte er die Stirn. „Ihr habt nichts von mir zu befürchten, meine Dame.“
    „Ihr Zustand hat sich wieder verschlechtert. Sie ist schweißgebadet und fiebert.“
    „Habt Ihr ihr die Medizin gegeben?“
    „Ja. Eine Zeit lang ging es ihr besser, doch dann erbrach sie sich von Neuem.“
    Er trat ans Bett und legte Marguerite die Hand an die Wange. „Sie fühlt sich heiß an. Ihr solltet sie mit kaltem Wasser abreiben; man sagt, das senkt das Fieber. Vielleicht hat sie sich irgendwo angesteckt. Wart Ihr auf der Fahrt nach Algier im Laderaum eingesperrt?“
    „Ja. Es stank, und die Luft war fürchterlich. Eure Leute haben uns behandelt wie Tiere, Sir.“
    Seine Augen verdunkelten sich vor Zorn. „Die Korsaren sind nicht meine Leute“, erwiderte er kurz angebunden. „Und Ihr seid nicht die Einzigen, die unter ihnen zu leiden hatten. Aber seid beruhigt – dort, wo man Euch hinbringt, erwartet Euch ein Leben, das Euch nur das Beste von allem bietet.“
    „Wir werden nicht frei sein.“
    „Wart Ihr in Eurer Heimat frei, Lady Harriet? Wenn, dann seid Ihr eine Ausnahme. Die Frauen, die ich in England kannte, waren höchst einschränkenden gesellschaftlichen und familiären Regeln unterworfen.“
    „Ihr habt in England gelebt?“ Harriet musterte ihn mit schmalen Augen. Seine Haut hatte einen tiefen Bronzeton, aber etwas an seinen Gesichtszügen kam ihr vertraut vor. „Seid Ihr Engländer? Wie kamt Ihr hierher?“
    „Ihr stellt zu viele Fragen.“ Als Marguerite aufstöhnte, drehte Kasim sich zu ihr um. „Ich bereite ihr noch etwas von der Arznei zu. Dann gehe ich, damit Ihr Eure Cousine kalt abreiben könnt.“
    „Ich danke Euch.“ Harriet beugte sich über die Fiebernde und nahm das Tuch von ihrer Stirn. Als der Mann, der sie gekauft hatte, mit der Medizin kam, schob sie Marguerite den Arm unter die Schulter und hob sie an. „Trink das, Liebes. Es wird dir guttun.“
    Marguerite schluckte den bitteren Trunk, schloss die Augen und sank matt in die Kissen zurück.
    „Es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir unser Ziel erreichen.“ Kasim wandte sich zum Gehen. „An Bord des Schiffes könnt Ihr Euch frei bewegen. Kommt an Deck, wenn Ihr wollt. Meine Männer werden Euch aus dem Wasser fischen, solltet Ihr vom Schiff springen, aber ich würde Euch bitten, dass Ihr ihre Zeit nicht unnötig mit einem Fluchtversuch vergeudet.“
    „Marguerite kann nicht schwimmen“, erwiderte Harriet. „Wäre ich alleine gewesen, hätte ich versucht, die Küste zu erreichen, als die Piraten uns nachsetzten. Aber ich würde meine Cousine niemals ihrem Schicksal überlassen.“
    Sein Blick begegnete ihrem, und für einen winzigen Moment erschien ein sonderbarer Ausdruck in den Tiefen seiner Augen. „Ihr könnt sie nicht immer beschützen. Sie ist eine erwachsene Frau und wird ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen.“
    „In Spanien sollte sie einem Mann vorgestellt werden, der um ihre Hand angehalten hatte. Vermutlich fürchtete sie, gegen ihren

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