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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Leute umbringen. Einem mit einem Stück Draht den Kopf abtrennen. Zack! Einfach so. Sam kann Werkzeug, Kabel und solche Sachen besorgen. Maddy kann Bürozeug klauen.« Und Lidschatten. »Tommy kann alles mögliche besorgen, und was Amy und ich tun, brauchst du nicht zu wissen. Was kannst du ranschaffen?«
    'Stasi sah immer verzweifelter aus. »Meine Mama und mein Papa managen Ramirez's. Eine Menge Sachen, glaube ich. Was braucht ihr denn?«
    Das wußte Ari bereits. Ramirez's war ein Restaurant im Nördlichen Korridor.
    »Hmmmm«, machte sie. »Messer und sowas.«
    »Kann ich kriegen«, erwiderte 'Stasi eifrig. »Oder Essen. Fast alles, was damit zu tun hat. Außerdem ist mein Onkel ein Fluglotse. Alle möglichen Sachen aus Flugzeugen ...«
    »Gut. Das würde schon reichen. Jetzt noch was. Wenn du eine von uns wirst und etwas Dummes machst und man dich erwischt, erzähle nichts über uns. Sage ihnen, du seist es allein gewesen. Aber man wird nicht einfach so erwischt. Und bring niemanden hierher, ohne zu fragen. Und erzähle niemandem von uns. Verstanden?«
    'Stasi nickte ruhig.
    »Schwörst du's?«
    Sie nickte noch mal.
    'Stasi redete nicht viel. Wie Sam. Das war ein gutes Zeichen.
    »Ich stimme dafür«, sagte Ari. Sam nickte daraufhin. Sie blickte Florian und Catlin an.
    Sie machten nicht den Eindruck, als hielten sie es für eine schlechte Idee. Catlin legte immer die Stirn in Falten, wenn sie über etwas nachdachte.
    »Sie haben nichts dagegen«, erklärte Ari.
    Darauf kletterten sie alle über das Rohr und setzten sich: Es war sauber. Florian und Catlin sorgten immer dafür, daß der Sitzplatz sauber war, weil die Leute sonst merken würden, daß sie sich an staubigen Orten herumtrieben.
    Florian und Catlin hockten sich dagegen immer hin, wenn sie sich entspannten.
    Dann machten sie sich an die Tagesordnung, die aus einem ausführlichen Bericht Aris über ihre Reise nach Novgorod bestand - Sam trug seinen neuen Pullover, Tommy auch, und Maddy ihr Halstuch, aber Amys Nadel trug man am besten zum Unterricht. Dann redeten sie über die Party, die Maddy veranstalten wollte und zu der sie alle eingeladen werden sollten, und Maddy war glücklich, daß sie 'Stasi aufgenommen hatten, und daß sie selbst für eine Weile wichtig war.
    Es stimmte, daß Maddy frühreif war. Wie Maddy dasaß und das Licht, das von ihrem behelfsmäßigen Tisch aufschien, zeigten das ganz deutlich; außerdem schlich sie dauernd herum und bekam bei den Jungs Herzklopfen.
    Tommy nahm es ganz gelassen. Sam störte es sehr: Der arme Sam war sehr groß geworden und war in einer etwas unbeholfenen Phase, weil er so schnell wuchs, sagte Tommy, und er stieß fast ständig mit dem Kopf irgendwo an - als würde er seine Größe falsch einschätzen. Er war so schnell wie Florian, wenn es ans Reparieren ging, seine Finger so flink, daß man staunte, wenn man ihm zusah, und er kam mit mechanischen Sachen sehr schnell klar.
    Außerdem war Sam in sie verliebt, gewissermaßen, das war er immer gewesen, so als wolle er wirklich ein besonderer Freund für sie sein, aber sie ließ ihn nicht, weil sie für Sam nicht soviel empfand; und es machte sie wütend, wenn sie sah, wie ernst er Maddy nahm und sich Gedanken deswegen machte, als wüßte er, daß er nicht richtig zum Haus gehörte, weil er unten neben der Stadt wohnte. Maddy war reich, und das würde nie zu etwas führen, zu nicht mehr als zwischen Sam und Ari.
    Ihr war wie aus einem jahrelangen Abstand längst klargeworden, daß keiner von ihnen schon wirklich ernst zu nehmen, Sam aber ernst zur Welt gekommen war, und Maddy unter Strom stand, seit sie gemerkt hatte, daß es einen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen gab.
    Sie wußte das. Man züchtete keine Guppys und studierte Pferde, ohne herauszufinden, wie das funktionierte, und warum Jungs und Mädchen plötzlich anfingen, einander zu necken.
    Ari interessierte das nicht sonderlich. Sie ärgerte sich über den ganzen Vorgang. Alle benahmen sich deswegen wie Idioten, und es bereitete einem zusätzliche Schwierigkeiten, wenn man mit anderen Leuten Dinge arrangieren wollte.
    Dann sah sie, daß Maddy so tat, als strauchelte sie, als sie hinausgingen, und Florian mit der Hüfte anstieß.
    Man sollte Florian nicht anstubsen: Leute, die gegen ihn stießen, erschreckten ihn. Aber er faßte sich schnell, streckte seinen Arm aus, und Maddy hatte Glück, sich an ihm festzuhalten, bevor sie gegen die Wand prallte, denn Florian hatte in Novgorod gelernt, in

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