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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Gott. Man müßte mit ihr leben.« Denys kicherte und lehnte sich wieder zurück. »Sie ist eine Herausforderung. Ich weiß das, glaube mir.«
    »Ich...« Gott, das war die Gelegenheit, jetzt oder nie. »Außerdem wollte ich mit dir über die Rubin-Sets reden. Ich wünschte... du hättest sie dir selbst angesehen; und meine Anmerkungen dazu. Wer so wie du mit Ari arbeitet... der könnte mich, dachte ich mir, auf Gesichtspunkte hinweisen, die mir entgangen sind.«
    »Was Rubin angeht? Oder Ari?«
    »Meines Erachtens... trägt das eine das andere. Auf gewisse Weise, Ser.«
    Denys rückte in seinem Stuhl hin und her und hob die Brauen. »Yanni hat's mir erzählt.«
    »Ich habe mich nur gefragt, ob du einen Blick auf die neuesten Unterlagen werfen würdest.«
    »Ich habe sie mir angesehen. Yanni hat sie rübergeschickt. Ich sag dir eins: Du leistest vielfach wirklich gute Arbeit. Ich bin mir deines Persönlichkeitsprofils bewußt. Ich weiß, wie anstrengend es für dich ist, in Echtzeit zu arbeiten, oder in einer etwa vergleichbaren Situation, und ich rechne es dir hoch an, welche Belastung du auf dich genommen hast - für diesen Jungen auf Fargone. Ich weiß, es ist schwer für Morley, sich vorzustellen, unter welchem Druck du stehst... bei deiner Neigung, dir die Fälle zu Herzen zu nehmen. Eine verdammt unangenehme Sache für einen klinischen Psychologen. Was Ari angeht, laß mich eines sagen: Natürlich sind die Fälle miteinander verbunden, und natürlich wird deine Sorge um den Rubin-Jungen in eine Sorge um Ari Umschlägen, dein persönliches Denkset ist eine Garantie dafür. - Aber wir können dir nicht zwei vollständige Projekte übergeben, das verstehst du doch, Justin, ebensowenig können wir einen Planeten suchen, mit dem du Versuchsreihen durchführen kannst.«
    »Ich habe nur gehofft...« - In seinem Leben war er von genug Leuten als Idiot beschimpft worden, um weniger empfindlich zu sein; aber Denys ging nicht mit dem Holzhammer vor, er war scharf und unberechenbar wie eine frisch geschnittene Papierkante - »... wenn du Zeit hättest, würdest du vielleicht über Kontakte nachdenken.«
    Ein Konter gegen Denys.
    Denys rückte wieder nach vorn und stützte sich auf den Tisch. »Wir haben an dem Rubin-Baby aus einer Notlage heraus eine Entwicklungskorrektur vornehmen müssen. Du gibst uns für den Fall Rubin eine nützliche Perspektive, weil wir wirklich ein Problem haben, aber bei Ari sind wir ganz gewiß nicht in dieser Situation ...«
    »Rubin hat gearbeitet, bis alles zusammenbrach - verzeih mir, wenn ich mich irre -, aber das Ganze ging sehr viel tiefer, als Jenna Schwartz und Stella Rubin ...«
    »Ich sage dir eins, Justin, ich mache mir eher Sorgen über jemanden, der so sicher ist, recht zu haben, daß er sich nicht davon überzeugen läßt, im Irrtum zu sein. Ich weiß, daß Yanni mit dir über dieses Problem geredet hat.«
    »Ich werde euch meine Projektunterlagen schicken. Ich werde dafür bezahlen. Genug für euren verdammten Ausschuß. Wenn's um Informationen geht - ist das eine Einmischung?« Er atmete tief durch. »Zufälligerweise halte ich es für vernünftig, Daten in Betracht zu ziehen, die mit einem Fall in Zusammenhang stehen, wo der Ausschuß ein ungetestetes Programm laufen läßt. Ich bitte euch nicht um Daten; ich bitte euch nicht einmal um Daten über das Rubin-Projekt, die ich zum Arbeiten sogar verdammt dringend brauchte, weil ich weiß, daß ich nicht die geringste Chance habe, sie zu bekommen. Aber ich kann euch auf eigene Kosten meine Unterlagen zur Verfügung stellen, wenn sich Reseune die Faksimiles nicht leisten kann. Der Theorie nach solltet ihr sie zur Verfügung haben. Reißt sie in Stücke, wenn ihr wollt. Aber wenigstens kann ich sagen, ich hab's versucht!«
    Denys rieb sich die Lippen und nahm noch eine Pastille, ließ sie sich in den Mund fallen. »Mein Gott, was bist du hartnäckig.«
    »Ja, Ser.«
    Denys betrachtete ihn einige Zeit. »Sag mir eins: Trägt deine eigene Erfahrung - als Jordans Replikat zu deiner Gewißheit bei, daß du das Projekt verstehst?«
    Das war die Frage, vor der er sich gefürchtet hatte. Schon immer. Sein Herz schlug flacher. »Ich weiß nicht. Alles trägt zu meinen Ideen bei. Wie soll ich die Einflüsse auseinanderhalten?«
    »Ich find's interessant. Du warst dir nie bewußt, ein Replikat zu sein - bis du ... wie alt warst?«
    »Sechs. Sieben. Etwa in dem Alter. Ich weiß es nicht mehr.«
    »Immer im Schatten Jordans. Immer bereit, Jordans

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