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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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geworfen.«
    »Ich gehe.« Grant goß ihm den Rest seines Kaffees in die Tasse. »Du hast es dringender nötig. Kaffee scheint für ZIVs ein lebensnotwendiger Nährstoff zu sein.« Verdammt. Er hatte sich am Abend auf dem Flughafen wortkarg gezeigt, nachdem Grant tagelang auf Neuigkeiten gewartet hatte, und jetzt trank er ihm zum Frühstück auch noch den Kaffee weg.
    »Ich werd's für dich zusammenpacken«, rief er Grant im Nachbarzimmer zu. »Laß im Changes zum Mittag einen Tisch reservieren.«
    Grant steckte den Kopf wieder herein. »War es so gut?«
    »Die Soziologen haben das TR-Design bis über die zehnte Generation hinaus laufen lassen, und es ist immer noch sauber. Jordan meinte, sauberer könne es gar nicht sein.«
    Grant klopfte auf den Türrahmen und grinste. »Du Bastard! Das hättest du doch sagen können!«
    Justin hob eine Braue. »Ich bin vielleicht ein Hurensohn, mein Freund, aber eines bin ich ganz bestimmt nicht, nämlich ein Bastard. Und das wird jetzt sogar Giraud zugestehen müssen.«
    Grant lief ins Wohnzimmer zurück und rief: »Es ist verdammt spät! Das ist nicht fair!«
    Einen Moment später öffnete und schloß sich die Tür des Apartments.
     
    Es blieb einfach keine Zeit, die Dinge vom Morgen durchzugehen, auch wenn sie Rücken an Rücken im selben Büro arbeiteten. Grant tippte ununterbrochen auf der Tastatur herum, indem er gelegentlich etwas in den Input des Schreibautomaten murmelte, ein konstantes Hintergrundgeräusch, während Justin seine und Jordans Notizen und die Transkription aller Sitzungen der Woche durch den Faksimile-Scanner schickte, Knöpfe drückte, wo es schneller ging, und mit Hilfe der Suchwort-Funktion des Computers nahezu vierzehnhundert Stunden fortlaufender Transkription unter fünf Hauptgesichtspunkten durchsiebte, bearbeitete und komprimierte. Wobei er immer noch Dinge übersehen oder falsch einordnen konnte, deshalb kam es gar nicht in Frage, das Material wegzuwerfen: Er richtete für nicht zuzuordnende Stichwörter eine sechste Kategorie ein und betrieb das Gerät mit AutoAdress, was bedeutete, daß es die originalen Fundstellen der Information mit abspeicherte.
    Er hatte vier vorbereitende Sitzungen und einen Bericht nahezu in lesbare Form gebracht, ehe Grant ihn aus seiner angestrengten Konzentration riß und sagte, sie hätten zehn Minuten, um ins Restaurant zu kommen.
    »Mit dem Rubin-Zeug bin ich fast fertig«, sagte er.
    Aber das war es nicht, worüber er und Grant auf dem ganzen Weg hinunter und hinüber in den Nördlichen Flügel, durch die Tür des Changes und bis zu ihrem Tisch redeten - eine kurze Unterbrechung, um Drinks zu bestellen, noch mehr Berichte, eine weitere Pause, um das Essen zu bestellen, und schon ging's weiter.
    »Als nächstes«, sagte Justin, »müssen wir Yanni dazu bringen, einem Test zuzustimmen.«
    »Ich würd's machen«, erwiderte Grant.
    »Den Teufel wirst du tun!«
    Grant hob eine Braue. »Ich würde mir keine Sorgen deswegen machen. Ich wäre sogar eine sehr gute Versuchsperson, weil ein Test mir nichts überstülpen könnte, was ich nicht identifizieren würde - ich verstehe die Prinzipien sehr viel besser, als die Testabteilung ...«
    »Und du bist restlos voreingenommen.«
    Grant seufzte. »Ich bin neugierig, was für ein Gefühl das ist. Du verstehst das nicht, ZIV. Es ist einfach sehr verlockend.«
    »Über diese Verlockung mache ich mir Sorgen. Dabei brauchst du überhaupt keine Motivation, mein Freund - vielleicht einen Urlaub.«
    »Einen Bummel durch Novgorod «, seufzte Grant. »Natürlich. - Ich möchte mir die Sache trotzdem ansehen, wenn du damit fertig bist.«
    Justin bedachte ihn mit einem beherrschten, vielsagenden Blick. Sie mußten immer noch auf Wanzen aufpassen; und dem Sicherheitsdienst zu verraten, wie begabt Grant darin war, ein Programm zu lesen und in sich aufzunehmen, wollten beide nicht riskieren.
    Dieser finstere Blick besagte: Natürlich möchtest du das, und wenn du es verinnerlichst, Partner, werde ich dir die Finger brechen.
    Grant lächelte ihn breit und lässig an, was bedeutete: Du blasierter ZIV-Bastard, ich kann auf mich selbst aufpassen.
    Er preßte die Lippen zusammen. Verdammt, Grant.
    Ein noch breiteres Lächeln. Seine Augen wurden schmaler. Reden wir später drüber.
    »Hallo«, sagte eine junge Stimme, und Justins Herz machte einen Sprung.
    Er sah das junge Mädchen an, das neben ihrem Tisch stehen geblieben war, ein junges Mädchen in teurer Kleidung, das über Nacht die Andeutung

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