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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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jüngst auf  meinem Schreibtisch gelandet ist, wirst du, glaube ich, einerseits ganz amüsant finden. Andererseits auch erschreckend. Die Paxer - du weißt doch, die Leute, die in Novgorod U-Bahnen in die Luft sprengen - haben sich auf deinen Vater berufen...«
    »Er hat überhaupt nichts damit zu tun!«
    »Natürlich nicht. Das wissen wir. Aber die Polizei in Novgorod hat einige interessante Dokumente gefunden, die deinen Vater als einen politischen Märtyrer für ihre Sache nennen und behaupten, daß diese neue Monstrosität in Reseune eine Schöpfung des Militärs ist - und daß die Ermordung Aris und der Ausbruch eines völligen Chaos zu einer Paxer-Regierung führen würde...«
    »Das ist verrückt!«
    »Natürlich ist es das. Natürlich weiß dein Vater nichts davon.«
    »Mit Sicherheit nicht! Mein Gott, er ...«
    »Ich sagte ›natürlich‹. Reg dich deswegen nicht auf! Das geht schon seit einigen Jahren so. Oh, nicht mit den Paxern. Sie sind vergleichsweise neu. All diese Organisationen sind miteinander verbunden. Das macht es so schwierig, ihnen auf die Schliche zu kommen. Das und der Umstand, daß es sich bei den Leuten, die die Bomben legen, um Z-Fälle handelt. Drogenabhängige oder ganz einfach Idioten, deren Hingabe an die Sache so weit geht, daß sie von Amateur-Operateuren eine teilweise Gehirnwäsche bei sich vornehmen lassen. Solche Idioten. Ich denke, du solltest wissen, daß es auf dieser Welt Menschen gibt, denen ihr eigenes Leben genausowenig wert ist wie das eines sechzehnjährigen Mädchens, gegen das sich ihre Feindseligkeit richtet. Ünd sie benutzen den Namen deines Vaters in ihrer Literatur. Es tut mir leid. Das, nehme ich an, findest du nicht amüsant.«
    »Nein, Ser.« Er zitterte fast. Giraud fügte ihm das zu. Ohne Drogen. Aber auch das würde nicht mehr lang auf sich warten lassen, das wußte er; und es gab keine Fähigkeit, die das verhindern konnte. »Das finde ich nicht amüsant. Jordan sicher auch nicht, wenn er davon gehört hat, was sicher nicht der Fall ist, außer ihr habt's ihm gesagt.«
    »Wir haben's ihm gegenüber erwähnt. Er hat uns gebeten, dir auszurichten, daß es ihm gut geht. Ich könnte mir vorstellen, daß er sich auf einen Wechsel an der Spitze der Verteidigung freut. - Ebenso wie wir. Bestimmt. Ich wollte dich nur über den gegenwärtigen Stand der Dinge unterrichten, weil dieser Fall Dinge nach sich zieht, über die du vielleicht informiert sein möchtest. Daß dein Vater Ari umgebracht hat - ist gar nicht so inaktuell. Es hat zu Morddrohungen gegen ihre Nachfolgerin geführt. Und Ari wird sich dieser Dinge bewußt sein. Wir müssen es ihr klar machen - zu ihrem eigenen Schutz. Vielleicht können du und sie es auf eine zivilisierte Art austragen. Ich hoffe es.« Was hat er vor? Was versucht er zu erreichen?
    Was erwartet er von mir?
    Bedroht er Jordan?
    »Wie steht dein Vater zu Ari? Kannst du dazu etwas sagen?«
    »Nein, Ser. Ich weiß es nicht. Er ist ihr nicht feindlich gesinnt. Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Vielleicht kannst du's herausfinden. Wenn diese Wahl zufriedenstellend verläuft.«
    »Wenn, Ser. Vielleicht kann ich darauf Einfluß nehmen, wie er zu ihr steht.«
    »Das ist unsere Hoffnung«, sagte Giraud.
    »Ich würde die Sache jedenfalls nicht gegenüber Ari zur Sprache bringen«, mahnte Denys.
    »Nein, Ser.«
    »Du spielst hierbei eine wichtige Rolle«, erklärte Giraud. »Es tut mir leid, daß du, ich nehme es an, eine so starke Abneigung gegen mich empfindest. Ich bin natürlich daran gewöhnt, aber ich bedauere es trotzdem. Ich bin nicht dein Feind; aber das glaubst du mir wahrscheinlich nicht. Ich möchte nicht einmal von dir etwas dazu hören - damit würde ich dein Entgegenkommen ausnutzen. Diesmal stehe ich auf deiner Seite. Das geht so weit, daß ich dir ein sehr langes Leben wünsche. Und der Ausschuß ist übereingekommen: fünfunddreißig ist zwar ein wenig jung für eine Rejuvenilisierung - aber andererseits scheint es auch keine negativen Auswirkungen zu haben ...«
    »Nein, danke.«
    »Es steht nicht zur Diskussion. Du hast einen Termin in der Klinik. Du und Grant.«
    »Nein!«
    »Es gilt das übliche Angebot: Melde dich zum angegebenen Termin, oder der Sicherheitsdienst wird dafür sorgen, daß du hingehst.«
    »Es ist doch völlig überflüssig, mich einer Rejuvenilisierung zu unterziehen - darüber habe ich zu entscheiden, verdammt!«
    »Der Ausschuß hat es schon beschlossen. Dagegen gibt es keinen Einspruch mehr. Du

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