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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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würdest es mich erklären lassen. Ari...«
    »Deine Erklärung interessiert mich nicht. Keinen von uns.«
    »Es ist bloß eine pubertäre Schwärmerei...«
    »Sie ist seit ihrem dreizehnten Lebensjahr sexuell aktiv. Mindestens. Und diese Faszination entspricht völlig dem Programm. Darüber machen wir uns keine Sorgen. Ihre Vorgängerin wies ein entsprechendes Muster auf. Du bist jung, männlich und arbeitest eng mit ihr zusammen... Keine Frage.«
    »Ich habe sie nicht dazu ermutigt!«
    »Natürlich nicht. Aber du hast sie auf diesem Wege zu manipulieren versucht.«
    »Das stimmt nicht. Nein.«
    »Eine Sünde des Herzens, wenn nicht des Intellekts. Du bist auf sie eingegangen, du hast sie unterrichtet, du hast versucht, sie zu lenken - gib's zu!«
    »Um sie von solchen Dingen abzulenken ...«
    Denys beugte sich auf seine verschränkten Arme vor.
    »Das ist für sich genommen schon ein Eingriff«, betonte Giraud.
    »Nur um sie nicht zu verletzen«, verteidigte sich Justin. »Oder mich.« Giraud mußte nur etwas sagen, und schon machten sich in seinem ganzen Körper Reaktionen bemerkbar, kehrten aus seinem Innersten Kath-Träume zurück. Er konnte dem Flattern seiner Nerven nicht abhelfen, konnte den peitschenartigen Klang nicht vergessen, den diese Stimme bisweilen annahm... in seinen Träumen. Er sah Denys an und spürte ein Zittern in seinen Muskeln. »Ich habe versucht, es auf einer niedrigen, nichtfließenden Ebene zu halten.«
    »Bis gest e rn «, behauptete Denys, »als du dich entschieden hast, die Situation selbst in die Hand zu nehmen. Als du eine Situation zugespitzt hast - die du dir dann zunutze machen konntest... indem du ihr einen wichtigen Schlüssel gegeben hast. Das ist ein Eingriff. Du bist ein Operateur, du hast genau gewußt, was du tust, und ich erwarte, daß du mir das in klaren Worten erläuterst - bewußt und unbewußt.«
    »Warum sollte ich?« Sein Herz hämmerte gegen die Rippen. »Das wäre doch ein doppelter Aufwand, oder? Warum gehen wir nicht einfach rüber zum Sicherheitsdienst und sparen uns die Zeit und die Mühe?«
    »Du verlangst nach einer Psychosonde.«
    »Nein. Keineswegs. Aber das hat euch noch nie davon abgehalten.«
    »Gönne uns eine kleine Pause zum Nachdenken, mein Junge.«
    Jordan. O Gott.
    Er meint, ich sollte darüber nachdenken.
    »Beantworte die Frage!« verlangte Giraud.
    »Ich hab's getan, um meinen Hals zu retten. Weil sie ein verdammt gefährlicher Feind ist. Weil sie ihre Wut genausogut an euch auslassen könnte. Was hätte denn sonst ausgereicht, damit sie zurückschreckt und noch mal darüber nachdenkt?«
    »Das ist eine einigermaßen akzeptable Antwort«, sagte Denys und verwirrte ihn damit. Er wartete auf einen Richtungswechsel und einen Angriff von der Seite. »Die Frage ist nur - was ging deiner Meinung nach von dir aus? Wie weit reicht dein Eingriff? Wie sieht ihr gegenwärtiger Geisteszustand aus?«
    »Ich hoffe bei Gott«, sagte er, und seine Stimme geriet außer Kontrolle. »Ich hoffe bei Gott, daß es sie vorsichtig macht.«
    »Und sympathisch?«
    »Vorsichtig würde schon reichen.«
    »Du umwirbst sie, nicht wahr?«
    »Gott, nein!«
    »Doch, das tust du. Nicht sexuell, obwohl ich mir vorstellen kann, daß du auch das in Kauf nimmst, wenn's sein muß - wenn du genug innere Sicherheit gewinnen kannst, um diese Begegnung zu verkraften. Aber du würdest es viel lieber vermeiden. In der Hölle gibt's keine Rache, was? Spielt etwas in der Art in deinen Überlegungen eine Rolle? Die Politik führt seltsame Bettgefährten zusammen, aber wenn Bettgefährten Politik machen, endet das verheerend.«
    »Ich möchte hier bloß überleben.«
    »In ihrer Administration. Ja. Natürlich willst du das. Dich selbst beschützen - und Grant. Die Konsequenzen einer Feindschaft mit uns halten nur ein paar Jahre an, sind das deine Gedanken? Ein paar alte Männer im Verhältnis zur Lebensspanne einer Sechzehnjährigen, deren Macht dir möglicherweise sehr dienlich sein kann, wenn es dir gelingt, in ihre Pläne einbezogen zu werden. Ein sehr gefährlicher Kurs. Ein höchst gefährlicher Kurs, selbst für einen Mann, der zu verkaufen bereit ist - was du ihrer Vorgängerin zu verkaufen bereit warst...«
    Verliere bloß nicht die Nerven. Das will er doch nur.
    »... aber dann hättest du wirklich kaum eine Wahl mehr.«
    »Eine Psychosonde erübrigt sich«, sagte Giraud, und seine tiefe Stimme klang dabei ganz sanft. »Wir wissen auch so, wo deine Interessen liegen. - Und was

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