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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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befürchtet - daß sie es bereuen würde, wenn einem von uns etwas zustieße. Ich glaube nicht, daß das auf einen ZIV zuträfe. Wenn sie jemals auf meinen Vorschlag zurückkommt ... Nein«, sagte er, als Justin zu einem Einwand ansetzte, und hob einen Finger. »Erstens glaube ich nicht, daß sie's tut. Und zweitens: wenn doch - dann verlaß dich darauf, daß ich damit fertig werde. In Ordnung?«
    »Es ist nicht in Ordnung.«
    »Nein, aber du hältst dich zurück: Du gibst ihr Rätsel auf, und verlaß dich drauf, daß ich das auch tue. Ich glaube, du hast ganz recht. Rätsel regen den Intellekt an - und ich würde viel lieber auf einer rationalen Ebene mit ihr zu tun haben, das kann ich dir versichern. Wenn du uns in der einen Hinsicht deinem Urteil unterwerfen kannst - verlaß dich auch auf meines, und gib mir keinen Anlaß zur Sorge. Ich hätte mich nicht halb so auf das Fließen eingelassen, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, daß du ins Büro zurückkommen und gleich dort alles platzen lassen würdest. Ich kann nicht denken und meine Flanke decken, wenn du beteiligt bist. In Ordnung? Versprich mir das!«
    »Verdammt, ich kann ein verzogenes Kind nicht...«
    »Doch. Das kannst du. Weil ich in der Lage bin, selbst auf mich aufzupassen. Und in manchen Dingen bin ich besser als du. Nicht in vielen. Aber hierbei schon. Erlaube mir meine kleine Überlegenheit. Du kannst bei allem anderen besser sein.«
    Er blickte Grant lange Zeit starr an, ein Gesicht, in dem sich mit den Jahren Spannungen abgezeichnet hatten, denen Azis normalerweise nicht ausgesetzt waren. Er hatte ihm das zugefügt. Und das Leben unter ZIVs.
    »Abgemacht?« fragte Grant. »Sei nicht so, verlaß dich auch mal auf mein Urteil. Ich verlasse mich auf deins, was die Versetzung angeht. So können wir beide über etwas beunruhigt sein. Wie sehr vertraust du mir?«
    »Es steht nicht zur Debatte, ob ich dir vertraue.«
    »Doch. Genau das steht zur Debatte. Azi an Aufseher... hörst du mich ?«
    Er nickte schließlich. Denn was immer Ari auch tun konnte - er jedenfalls konnte ihn verletzen.
    Er log natürlich. Vielleicht wußte Grant das auch.
     
    IX
     
    »Es gibt ein Band«, hatte Ari in seinem Büro zu Denys gesagt und ihm erklärt, welches Band sie meinte.
    »Wie hast du davon erfahren?« hatte er gefragt.
    »Über meine Basis.«
    »Das hat also nichts mit dem Essen im Changes gestern abend zu tun?«
    »Nein«, antwortete sie ohne ein Wimpernzucken. »Wir haben über kulturelle Emanzipation geredet.«
    Denys haßte Scherze, wenn er etwas ernst meinte. Das hatte er schon immer. »In Ordnung«, sagte er und zog ein finsteres Gesicht. »Ich wills dir auf keinen Fall vorenthalten.«
    So ließ er es von Seely holen. Und riet ihr: »Benutze bloß kein Kath, wenn du dir das hier ansiehst, setze Florian und Catlin dem nicht aus, und laß es, um Gottes willen, nirgendwo liegen, wo ein anderer es finden kann.«
    Sie hatte sich überlegt, ihn zu fragen, was darauf zu sehen war. Aber die Lage war ohnehin gespannt genug. Deshalb redete sie über andere Dinge - über ihre Arbeit, über das Projekt, über Justin - ohne die Meinungsverschiedenheit zu erwähnen.
    Sie trank anderthalb Tassen Kaffee und tratschte über belangloses Zeug. Und weniger belangloses: über die Wahl; über die Situation in Novgorod; über Girauds Büro - und Corain -, bis Seely das Band brachte.
    Sie nahm es in Catlins Begleitung mit nach Hause, denn sie war die ganze Zeit gespannt darauf, während sie es in ihrer Tragetasche hatte; und sie war noch immer gespannt, als sie zu Hause ankam und sich überlegte, es ins Abspielgerät zu schieben.
    Dank ihrer Unsicherheit in dieser Situation wollte sie Florian und Catlin bei sich haben, wenn sie es abspielte ...
    Aber das, fand sie, war unverantwortlich. Emotionale Situationen fielen in ihre Zuständigkeit, nicht in die ihrer Azis, ganz gleich, ob es sie beunruhigte, ganz gleich, ob die Sera wie ein Baby jemanden bei sich haben wollte.
    Ich würde es dir nicht empfehlen, hatte Denys gesagt entnervt, wie ihr aufgefallen war. Aber nicht völlig überrascht. Aber ich kenne dich gut genug, um zu wissen, daß es kein Halten mehr für dich gibt, wenn du einmal angefangen hast, eine Frage zu stellen. Ich möchte nichts dazu sagen. Aber wenn du etwas wissen willst, nachdem du's dir angesehen hast - kannst du Fragen an meine Basis schicken, wenn du sie zu persönlich findest. Und ich werde auf demselben Wege antworten. Wenn du möchtest.
    Was bedeutete, daß

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