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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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anbrach.
    »Ich werde gleich bei Euch sein«, antwortete sie und schloss ihre Taschen.
    Al les, w as sie einst mit nach Belron genommen hatte, war nun gepackt und sie hob ihre Gepäckstücke hoch.
    »Lasst mich das tragen«, sagte Tylsar und kam an ihre Seite. »Eine Dame, die ein Kind erwartet, sollte nicht schwer heben«, meinte er und nahm ihr ihr Gepäck ab.
    Gemeinsam durch schritten sie den Fels und traten hinaus in die kalte Dunkelheit. Eine Kutsche stand für sie bereit und sie ging zielstrebig darauf zu. Ohne ein Wort war sie im Inneren verschwunden und schloss die Vorhänge, damit niemand sie behelligte. Cassandra hielt ihr Lieblingsbuch in der Hand.
    »Lady von Dulanis ist nicht anwesend, kann ich Euch helfen junger Herr?«, hörte sie eine Herrenstimme.
    »Ich habe einen Brief für Lady von Dulanis und ich darf ihn nur ihr übergeben«, erwiderte jemand anderes.
    Cassandra öffnete die Vorhänge und sah nach draußen.
    »Ich bin hier«, mischte sie sich ein und ein Bursche mit blondem Haar trat auf die Kutsche zu. Er überreichte ihr ein Schriftstück.
    »Der ist für Euch Mylady«, sagte er.
    »Danke«, erwiderte sie und zog eine Goldmünze hervor, die sie ihm gab.
    Er wandte sich ab und sie sah das Schreiben an. Es trug James‘ Siegel und sie versteifte sich. Was wollte der Graf noch von ihr, sie hatte ihm doch deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihn nicht liebte. Auch wenn es eine Lüge gewesen war. Als die Kutsche sich in Bewegung setzte, brach sie das Wachssiegel und begann seine geschwungene Handschrift zu lesen.
    ~ ~ ~
    Die Kutsche war die gesamte Nacht unterwegs gewesen und immer wieder hatte Cassandra, im schwachen Schein des Öllichts, den Brief gelesen. Er liebte sie noch immer. Sie überlegte, warum er sie nicht einfach hatte, vergessen können. Seufzend las sie Zeilen ein weiteres Mal. Tränen rannen über ihre Wangen und vor ihrem geistigen Auge erschien der Graf, wie er ihren Sohn in seinen Armen wiegte. Sie schluchzte leise und an der Tür klopfte es.
    »Geht es Euch nicht gut, Mylady?«, fragte Tylsar. Cassandra zückte ein Taschentuch und tupfte ihr Gesicht ab.
    »Doch, ich fühle mich bestens«, antwortete sie heiser.
    Er raunte und ahnte, dass die Jägerin sich schlecht fühlte, allerdings wollte er sie keinesfalls bedrängen.
    Sie hatte ihn häufig unterrichtet, seit er in die Lehre gegangen war, aber Freunde waren sie nie geworden. Dafür war einfach der Altersunterschied zwischen den beiden zu groß. Cassandra lehnte sich in der Kutsche zurück und schloss ihre Augen, der Weg nach Dulanis war lang und sie wusste nicht, wie sie sich die Zeit anders vertreiben sollte, als mit schlafen.
    ~ ~ ~
    Nach einer ereignislosen und mehrtägigen Fahrt erreichte die Droschke die Ländereien ihres Vaters und Cassandra sah hinaus. Seit der Reise mit Extron war sie nicht mehr in ihrer Heimat gewesen. Die frisch gefallenen Schneeflocken bedeckten die Felder, Hügel und die Berge. Der Winter war ihr zwar nicht die liebste Jahreszeit, aber der Schnee tauchte alles in eine wundervolle Atmosphäre. Beschwerden waren bisher zum Glück ausgeblieben, obwohl der Doktor sie vor Übelkeit und anderen Symptomen gewarnt hatte. Die Jägerin sah auf ihre Finger, die in ihrem Schoß lagen, un d erkannte langsam eine kleine Wölbung ihres Bauches. Instinktiv legte sie ihre Hand darauf und schloss die Augen. Ihr fielen so viele Namen für das Kind ein, egal ob es ein Junge oder ein Mädchen werden würde, sie hatte schnell eine Entscheidung getroffen. In der Kutsche war es kalt. Ihr Atem kondensierte und sie zog ihren Umhang enger. Unweigerlich näherte sie sich dem Hof ihres Vaters und wurde unruhig. Was würde er sagen? Wozu würde er sie zwingen? Sie stellte sich Unmengen von Fragen und fand keine Antwort. Cassandra hoffte nur, dass er nicht auf die Idee kam, sie sofort zu verheiraten und das Kind diesem Herrn als seines zu verkaufen. Sie wollte niemand anderen ins Unglück stürzen und früher oder später, würde diese Lüge auffallen. Die Kutsche hielt und Tylsar öffnete die Tür.
    »Wir sind da Mylady«, sagte er und sie erhob sich. »Danke, dass Ihr mich begleitet habt«, entgegnete sie und stieg aus.
    Das Schloss ragte vor ihr auf und sie schluckte. Jetzt, wo sie solch ein Geständnis ablegen musste, war es einschüchternd. Langsamen Schrittes ging die Jägerin auf die große Flügeltür zu, die von zwei Männern flankiert wurde. Dulanis war eine der sichersten Herzogtümer des Landes und deshalb

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