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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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verzichtete man auf Schlossmauern.
    »Lady Cassandra«, sagte der Ältere und nickte ihr zu. Sie erwiderte es schweigend und man ließ sie ein. Mit einem schlechten Gefühl lief sie durch die Korridore und wurde, von einem Bediensteten, zu ihrem Vater begleitet. Sie erreichten sein Schreibzimmer und sie hörte ihren Vater wütend sprechen.
    »Wir sollten uns das nicht bieten lassen, Garrett«, wetterte er.
    Er sprach also mit ihrem Bruder. Zaghaft klopfte sie an die Tür und öffnete sie. Man sah, mit überraschter Miene, zu ihr.
    »Cassandra, Kind was machst du hier?«, fragte der Herzog.
    Sie räusperte sich. »Ich muss mit Euch reden, Vater«, antwortete sie.
    »Natürlich, nimm Platz.« Er deutete auf den anderen Sessel vor seinem Schreibtisch.
    »Allein«, sagte sie und sah ihren Bruder entschuldigend an.
    Garrett erhob sich und stellte sich vor seine Schwester.
    »Warum auch immer du angereist bist, ich freue mich über deinen Besuch«, erklärte er leise und umarmte sie.
    »Danke«, flüsterte sie und erwiderte die herzliche Begrüßung zaghafter.
    Er verließ das Schreibzimmer und die Jägerin nahm vor dem Möbelstück Platz.
    »Du siehst gut aus, mein Kind«, meinte ihr Vater und musterte sie durch sein Monokel.
    »Danke Vater.«
    »Warum hast du den weiten Weg auf dich genommen?«
    »Weil ich Euch etwas mitteilen muss.«
    »Und was?«
    Cassandra seufzte und holte tief Luft, während der Herzog sie taxierte. Sie hatte das Gefühl immer kleiner zu werden unter seinem Blick.
    »Ich erwarte ein Kind«, sagte sie ein Ticken zu schnell und zu laut. Ihrem Vater fiel die Kinnlade herab.
    »Ein Kind?«
    Sie nickte betreten und presste ihre Lippen aufeinander.
    »Du erwartest ein Kind!?«, herrschte er sie an.
    »Ja, es tut mir leid«, erwiderte sie leise.
    »Das darf nicht wahr sein. Hast du denn deine Erziehung vergessen? Was ist mit deiner Berufung? Was ist mit dem Schutz von Garrett und seiner Familie?«, fragte der Herzog.
    »Ich ... Es war nicht beabsichtigt«, antwortete sie. »Nicht beabsichtigt? Das ist es nie, ein uneheliches Kind. Du bringst Schande über unser Haus.« »Vater, ich ... wurde von der Gilde hergeschickt, um das Kind zu gebären und aufzuziehen«, entgegnete sie leise.
    »Du willst einen Bastard in meinem Reich aufziehen? Dieses Kind muss weg, sorge dafür, dass es das Licht nicht erblickt, C assandra, oder ich verstoße dich«, grollte er wütend.
    Wie geschlagen sah Cassandra ihren Vater an und erhob sich.
    »Ich werde es nicht töten«, erwiderte sie laut und wandte sich von ihrem Vater ab.
    »So habe ich keine Tochter mehr«, sagte er tonlos und sie stürmte aus dem Schreibzimmer.
    Cassandra hatte alles verloren. Ihre Berufung, ihre Familie, einfach alles. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und rannte tränenblind durch die Korridore. »Cassandra?«, fragte Garrett, der gerade aus dem Speisesaal getreten war, an dem sie vorbei gelaufen war. Unbeirrt lief sie weiter, aber ihr Bruder folgte ihr.
    »Warte doch!«, rief er und eilte ihr hinterher. Erst vor dem Schloss hatte er zu ihr aufgeholt und sich ihr in den Weg gestellt.
    »Was bringt dich zum Weinen?«, flüsterte er.
    Sie schluchzte lauter. »Vater, er hat mich verstoßen.«
    Garretts Blick durchbohrte sie und nun wich sein fragender Ausdruck einem erzürnten. »Warum?« Die Jägerin traute sich kaum ihrem Bruder in die Augen zu schauen und wisperte: »Weil ich ein Kind erwarte.«
    Er versteifte sich ein wenig, doch zog er sie in seinen Arm. »Ich spreche mit ihm, damit du bleiben kannst«, versuchte er sie zu beruhigen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich werde gehen, er will nicht, dass ich es austrage und verlangte, dass ich es loswerde, noch bevor es das Licht erblickt«, weinte sie.
    »Wirst du mir schreiben?«, fragte er.
    Er wusste, dass es schwer war, Cassandra von etwas zu überzeugen, wenn sie sich das Gegenteil entschieden hatte.
    »Das werde ich, Garrett. Könntest du bitte dafür sorgen, dass man mir ein Pferd sattelt und ich mein Gepäck bekomme?«, erkundigte sich Cassandra und löste sich aus der Umarmung ihres älteren Bruders.
    Die Kutsche war bereits abgefahren und ihre Gepäckstücke waren von Bediensteten ins Schloss gebracht worden.
    »Natürlich, aber warte nicht in der Kälte. Komm herein«, antwortete er und zog sie zurück ins Innere.

    ~ James ~

    James alljährlicher Weihnachtsbesuch in den Gemeinden stand an und er hatte sich warm angezogen. Der Schnee lag hoch in den Ländereien und er wollte sich ungern

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