Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
arbeiten.«
Langsam nickte Dev. Genauso hatte er sich das vorgestellt. »Das kannst du nicht mit Gewissheit sagen.«
»Sie kann überhaupt nichts mit Gewissheit sagen, bis ihr Frühlingsfieber vorbei ist, Dev. Alle vier Stunden braucht sie Sex.«
»Hier gibt es Männer, die ihre Bedürfnisse befriedigen werden. Auf menschliche Weise. Niemand wird sie verletzen. Bring sie hierher.«
»Nein.«
»Du hast keine Wahl, weil ich dir den ausdrücklichen Befehl erteile. Auch in deiner Obhut kann ihr jemand wehtun. Die Itor-Leute sind hinter ihr her.«
»Andere Männer will sie nicht. Sie hat mich ausgesucht.«
»Was meinst du? Sie hat dich ausgesucht?«
»Wieso, weiß ich nicht«, erwiderte Ender. »Wenn sie läufig ist, sucht sie jemanden, mit dem sie sich paart.«
Dev kehrte ihm den Rücken, ging zu seinem Schreibtisch und konzentrierte sich auf Kiras Gehirn. Dabei gewann
er ein flüchtiges mentales Bild von der Frau - auf einem Bett mit einer dunkelgrauen Steppdecke. Er sah die gefesselten Handgelenke, und trotzdem spürte er ihre erstaunlichen Gedanken über Ender.
Zum ersten Mal hatte sie sich einen Partner ausgesucht. Normalerweise brauchte sie mehrere. Und obwohl sie gerade verdammt wütend auf ihn war, liebte sie ihn. Das genügte, um Dev milder zu stimmen. Vorerst.
»Gut, du kannst sie weiterhin befriedigen, Ender. Aber hier, weil wir sie beobachten und die beste Methode eruieren müssen, um ihr den Übergang zu erleichtern.«
Als Ender nach einer langen Pause wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme ruhig, aber entschieden. »Das werde ich nicht tun, Dev. Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was sie mit ihr in der Trainingsabteilung planen? Ich werde sie beschützen, bis das Frühlingsfieber überstanden ist. Danach bringe sich sie hierher.«
»Und wenn es dann zu spät ist? Sie ist gefährlich, das weißt du.«
»So gefährlich, wie Remy es war. Trotzdem hast du niemals erwogen, ihn zu eliminieren, solange es dir nicht unbedingt nötig erschienen ist. Warum willst du Kira so schnell loswerden?«
»Remy besaß eine militärische Ausbildung und eine Macht, die nur er allein kontrollieren konnte. Deshalb hätte der Feind einige Zeit benötigt, um ihn zu überwältigen und für seine Zwecke zu nutzen - falls das überhaupt jemals gelungen wäre.« Mit allen Fingern strich Dev durch sein Haar - unangenehm berührt, weil Ender die Frau beim Namen nannte. »In den falschen Händen
- oder sogar in den richtigen - ist die Tierflüsterin eine potenzielle biologische Massenvernichtungswaffe. Itor würde ihre Zustimmung nicht brauchen, um sie einzusetzen, nur ihren Körper. Das weißt du ebenso gut wie ich. Und jetzt sag mir - wärst du imstande, sie zu töten, wenn sie sich weigert, den Vertrag mit uns zu unterschreiben?«
»Nicht zum ersten Mal müsste ich eine Frau flachlegen und dann töten. Das alles gehört zum Job. Nicht wahr, Dev?«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
»Danach solltest du nicht fragen. Und warum kehren deine Alpträume zurück?«
»Dieselbe Frage könnte ich dir stellen.« Dev hörte, wie Ender nach Atem rang, und musterte diesen Kerl, der behauptete, niemals Freundschaften zu schließen. Die Fäuste in den Jeanstaschen, gab er vor, alles wäre ihm scheißegal. »Offenbar unterschätzt du mich immer noch. Nur weil ich in dein Gehirn nicht eindringen kann, bedeutet das keineswegs, Kiras Gedankenwelt wäre mir verschlossen. Sie sorgt sich um dich.«
Wieder schwieg Ender, fast eine volle Minute lang, und dann füllte seine angespannte Haltung den Raum, und die Erkenntnis, was los war. »Es geht um Oz, nicht wahr? Wann immer er in dein Leben zurückkehrt, suchen dich die Alpträume heim. Diesen elenden Schurken bringe ich um.«
»Du wirst deine verdammte Mission erfüllen, mich nicht mehr anlügen und Kira zu ACRO bringen. Denn das ist die einzige Möglichkeit, diese Bindung zu zerreißen, die zwischen euch entstanden ist.«
GEFESSELT LAG SIE AUF DEM BETT, so wie er sie zurückgelassen hatte. Ihre Augen waren rot umrandet, als hätte sie geweint. Aber jetzt sah Ender nur funkelnden Zorn in ihrem Blick, der sich ausschließlich gegen ihn richtete.
»Dev und ich haben uns geeinigt«, erklärte er und setzte sich auf den Bettrand. »Bis zum Ende des Frühlingsfiebers darfst du hierbleiben.«
»Wirst du mich die ganze Zeit fesseln?«
»Wenn’s sein muss.«
»Arschloch.«
»Du hast kein Recht, mir irgendwas vorzuwerfen, Kira.«
In seinem Kopf gingen wieder die
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