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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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sich die Infrarotsensoren ein. Sie fingen die Bewegungen auf dem Rasen ein und zoomten automatisch auf die betreffende Stelle. Sie musste den Alarm von Hand abschalten, solange sie das nicht tat, blieben die Infrarotsensoren eingeschaltet. Anfangs hatte sie sich skeptische Blicke ihrer Kameraden eingefangen. Das sei alles viel zu übertrieben. Aber mittlerweile schätzten sie ihre technischen Fähigkeiten. In einem Haus voller Testosteron war es nicht immer einfach, sich durchzusetzen. Viel zu oft wurde sie nicht ernst genommen. Nur Mennox bildete die Ausnahme. Er behandelte sie nie anders. Sie war ein gleichwertiges Mitglied, nicht stärker und nicht schwächer als alle anderen. Deshalb hatte sie auch keine Probleme, sich ihm unterzuordnen. Venor und Darian behandelten sie manchmal zu sanft. Ja, sie war eine Frau und ja, sie war noch jung. E s dauerte Jahrzehnte, bis sie erkannten, dass sie eine Kriegerin war. Und Liam nahm ohnehin selten etwas oder jemanden ernst. Er war neben ihr der Jüngste, obwohl er schon fast dreihundert Jahre alt war.
    Oft kam sie sich einsam und ausgeschlossen vor. Die anderen verband mehr untereinander. Ihre kindische Eifersucht war ungerechtfertigt, das wusste sie. Aber dennoch nagte es an ihr. Sie war volle dreißig Jahre nach dem großen Kampf zur Welt gekommen . Alle anderen hatten ihre Feuertaufe bereits hinter sich. Mehrfach. Alle bis auf sie. Selbst Liam gab damit an, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nur knapp über hundert Jahre alt gewesen war. Sie würde ihre Gelegenheit bekommen. Bestimmt. Sie trainierte hart, vielleicht sogar härter als alle anderen. Jeden Tag lief sie mindestens zwei Stunden auf dem Laufband und stemmte Gewichte.
    Da sie langsam Hunger bekam, wollte sie den Sicherheitsscan ein wenig beschleunigen. „Zeige Bilder Sonnenaufgang bis jetzt, vierfache Geschwin digkeit.“ Sprachsteuerung war eine feine Sache. Ihre Augen hielten dieser Geschwindigkeit locker stand. Auch der rasche Perspektivwechsel machte ihr nichts aus. Sie tat das schließlich jedes Mal nach einem Fehlalarm.
    „Stopp.“ Langsam richtete sie sich in ihrem Sessel auf. „Scheiße.“
    „Befehl wiederholen“, erklang die matte Computerstimme.
    „Halt die Klappe.“
    Sie zoomte manuell nach vorn und ihr wurde eiskalt , als sie den Grund für den Alarm entdeckte. Blitzschnell sprang sie in ihre Kampfmontur, die noch zerknüllt in einer Ecke lag , und hastete auf den Flur. Mist, Mist, Mist. Schlitternd blieb sie vor Liams Tür stehen und hämmerte dagegen. Sie kabbelten sich zwar andauernd, aber er war dennoch ihr Ansprechpartner Nummer eins. Außerdem würde sie Darian ganz sicher nicht erklären, dass sein Orakel gerade die Fliege gemacht hatte.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete Liam die Tür. Er trug nur eine schwarze Sporthose und sein Haar sah verwuschelt aus. „Um Himmels willen, Calli. Schau mal auf die … “
    „Sie ist getürmt“, sagte sie und warf die Hände nach oben.
    „Wer?“
    „Das Orakel.“
    Sofort wurde sein Blick klar und seine Muskeln spannten sich. Der Krieger war geweckt. „Wann?“
    „Vor ungefähr einer halben Stunde.“
    „Der Junge?“
    „War nicht dabei.“ Merkwürdig. Sie dachte , Mercy würde sich eher ein Bein abhacken, als den Jungen allein zu lassen.
    „Scheiße.“ Ihre Rede. Er ließ seine Halsmuskeln knacken und schüttelte sich. „Geh zu Mennox. Ich werde mich anziehen und in ihrem Zimmer nach dem Jungen sehen. Vielleicht weiß der , wo sie hin will.“
    „Sagen wir ’s Darian?“
    „Ich glaube nicht, dass das eine tolle Idee ist. Unser Sensibelchen wird zurzeit elektrisch gezündet. Und ich will nicht unbedingt dabei sein, wenn er hochgeht.“
    „Alles klar.“ Sie wirbelte herum und machte sich auf den Weg zu ihrem Anführer. Dieses dumme Mädchen. Wie konnte sie sich nur dermaßen in Gefahr bringen? Wenn ihr etwas zustieß, würde Darian ihr die Schuld geben. Zu Recht. Die Sicherheit rund um das Anwesen war ihre Aufgabe. Ihre! Das hatte sie vermasselt. Sie betete, dass sie Mercy rechtzeitig finden würden. Dann könnte sie ihr persönlich die Leviten lesen. Aber nur , falls die Satyrn ihr nicht zuvorkamen.
     
    *
     
    Mercy war froh, als sie wieder aus dem Bahnhof draußen war. Sie mochte diese belebten Orte nicht. Zu viele Menschen, zu viel Trubel. Aber heute gab ihr dieser Trubel Schutz. Sie hielt sich stets in Rufweite eines Sicherheitsbeamten. Aber sie hatte schließlich , was sie wollte. Ihre schwarze Tasche. Die Reisepässe, für

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