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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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Sorgen machen. Das Haus hatte mit Sicherheit Alarmanlagen. Einfach durch die Vordertür spazieren könnte sie also nicht. Höchstens auf dem Rückweg.
    Zielstrebig ging sie durch die Küche in einen überdimensional großen Speisesaal. Die bodentiefen Fenster ließen sich umstandslos öffnen und schon stand sie draußen auf einer gepflegten Rasenfläche. Angespannt horchte sie in die morgendliche Stille. Keine Sirenen, kein Alarm. Sehr schön.
    Während sie sich vorsichtig voran pirschte, kam sie sich höchst verschwörerisch vor. Zu ihrem Verdruss war das gesamte Anwesen von einer hohen Mauer umgeben. Ohne Hilfe würde sie nie darüber hinweg klettern können. Als sie einen Baum fand, der nahe genug an der Mauer stand, um darüber zu klettern, verfluchte sie abermals ihre mangelnde Kondition. Mit ächzenden Lauten und unterdrückten Flüchen schob sie sich langsam den Baum entlang. Zum Glück sah ihr niemand zu. An einer breiten Astgabelung lugte sie über die Mauer. So weit , so gut. Nur wie sollte sie auf der anderen Seite runter kommen? Springen und sich ein Bein brechen war ihre einzige Möglichkeit.
    Eigentlich hätte sie längst aufgeben sollen. Aber ihr Ehrgeiz war geweckt und sie wollte wissen , ob sie es schaffen würde. Selbst wenn sie erwischt wurde, sie würden ihr nichts tun, dessen war sie mittlerweile sicher. Es war seltsam. Darian weckte etwas in ihr, was sie längst verloren glaubte. Vertrauen.
    „Mist.“ Über die Mauer war ein feiner Draht gezogen. Sie hielt sich an der Mauerkante fest und rutschte bäuchlings darauf. Unglaublich elegant. Endlich hatte ihre schmale Figur auch mal ihren Vorteil. Obwohl sie jederzeit mit einem Stromschlag gerechnet hatte, geschah nichts. Vorsichtig und langsam robbte sie über die Mauer. Jetzt musste sie all ihren Mut zusammennehmen. Ohne hinunterzusehen, schob sie ihre Beine über die Kante und zog ihren Körper nach, bis sie nur noch mit den Händen an der Mauerkante hing. Ihre Füße baumelten ins Leere. Da sie nicht genug Kraft in den Armen hatte und sich ohnehin nicht länger festhalten konnte, ließ sie los. Mit einem spitzen Schrei landete sie Hintern voran in einer Hecke. Die kleinen Äste pikten sie durch die Kleider und sie brauchte einige Minuten, um sich aus dem Gestrüpp zu befreien.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. Geschafft. Jahrelange Flucht und Paranoia machten sich endlich bezahlt. Stolz betrachtete sie die Umgebung. „Willkommen im Nichts.“ Ihre anfängliche Freude wurde durch die Aussicht auf einen längeren Fußmarsch getrübt. Sie konnte Häuser erkennen, jedoch ziemlich weit weg. Mit schnellen Schritten machte sie sich auf den Weg. Wo Häuser waren, waren auch Taxis.
     
    *
     
    Ein schrilles Piepen, dicht gefolgt von einem grellen roten Lichtschein , ließ Callista hochschrecken. Sie hastete zu den beiden Schreibtischen im Nebenzimmer. Einer der insgesamt fünf Monitore blinkte. Die gesamte Haustechnik lief über diesen Raum und Callista war die unangefochtene Herrin der Stromkreise. Sobald auch nur eine Ameise versuchte hinein zu kommen , schlug der Bewegungsmelder Alarm. Was allerdings auch ein Nachteil sein konnte. Zu gut erinnerte sie sich, wie ein Waschbär sie eine volle Nacht wachhielt, weil er abwechselnd alle Bewegungsmelder auslöste. Doch trotz der vielen Fehlalarme konnte sie sich keine Nachlässigkeit erlauben. Ohne sich hinzusetzen , klickte sie alle Kameras im Garten an. Nichts, nichts und wieder nichts. Der Garten rund um das Anwesen lag friedlich und still im Morgenlicht da. Alle Kameras waren so ausgerichtet, dass es keinen toten Winkel gab. Sie hatte das selbst überprüft. Oder besser gesagt, sie hatte Liam via Walk ie -Talk ie quer durch den Garten springen lassen.
    Um ganz sicher zu gehen, dass niemand versuchte sich dem Gebäude zu nähern, schaltete sie die Wärmebildkameras ein. Nichts, nichts, Eichhörnchen, nichts, nichts, Maus. „Wenn das wieder dieser Waschbär ist, mach ich eine Mütze aus ihm“, murmelte sie müde. Sie schaltete den Alarm ab und ließ sich auf dem Sessel nieder.
    Jetzt, nachdem die erste Aufregung vorüber war, konnte sie ein Gähnen nicht zurückhalten. Viel zu früh für ihren Geschmack. Wenn sie schon mal wach war, überprüfte sie routinemäßig alle Sicherheitsvorkehrungen. Sie hatte Monate gebraucht, um es dahingehend auszutüfteln, dass Eindringlinge nicht gegrillt wurden, sondern nur dingfest gemacht. Sobald die Bewegungsmelder auf der Mauer alarmiert wurden, schalteten

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