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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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befand sich auf einer Stütze das schönste Buch, das sie je gesehen hatte. Der Einband sah auf den ersten Blick aus, als bestünde er aus Samt, aber bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass sich das Blau veränderte. Es war, als blicke sie in einen Ozean mit vielen kleinen Wirbeln, durchzogen von feinen Strömungen. Die Farben reichten von einem tiefen Saphirblau bis zu schimmerndem Indigo. Die Ränder des Buches waren in Gold eingefasst, wie auch die Schrift. Der Titel bestand aus Runen. Etwas kam ihr bekannt vor. Sie grübelte, wo sie das schon einmal gesehen haben könnte, aber sie erinnerte sich nicht. Die Vitrine war nicht verschlossen. Es war zwar eher unwahrscheinlich, dass sie etwas darin entziffern konnte, aber sie musste dieses Buch einfach berühren.
    Vorsichtig öffnete sie erst eine Glastür, dann die andere. Erschrocken stellte sie fest, dass das Blau unruhiger wurde. Als würde es sich darauf freuen, berührt zu werden. Vielleicht eine optische Täuschung? Sie begutachtete das Buch aus jeder erdenklichen Position. Keine Veränderung. Hatte sie jetzt Angst vor einem Buch? Also ehrlich! Mutig streckte sie einen Finger aus und berührte zaghaft die Oberfläche. Fast hätte sie damit gerechnet , einen Stromschlag oder Ä hnliches zu bekommen , aber es geschah nichts dergleichen. Es fühlte sich warm an, aber nicht unangenehm. Als sie einen kleinen Kreis mit der Fingerspitze zog , bemerkte sie, dass sich das Blau um ihren Finger herum veränderte. Es fing an zu schimmern. Sie erinnerte sich an einen Stimmungsring, den sie vor ewigen Zeiten einmal besessen hatte . Er veränderte aufgrund ihrer Körpertemperatur seine Farbe. Vielleicht war das hier ja so etwas wie ein Stimmungsbuch? Vorsichtig legte sie ihre Hände zu beiden Seiten des Buches und hob es an. Erschrocken taumelte sie ein paar Schritte rückwärts. „Was zum … ?“
    Sie hatte damit gerechnet, dass sie einiges an Kraft aufbringen musste , um es anzuheben. Aber das Buch wog fast nichts. Als bestünde es nicht aus Papier , sondern aus luftiger Watte. Neugierig betrachtete sie es. Als sie zu dem Schluss kommen wollte, dass wohl sonst nichts Spannendes mehr geschehen würde, spürte sie ein sich ausbreitendes Kribbeln. Zunächst in den Fingerspitzen, dann in den Händen. Sie bekam eine Gänsehaut, als das Kribbeln langsam ihre Arme hinauf wanderte. Schnell stellte sie das Buch zurück auf den Ständer in der Vitrine. Sie schloss die Glastüren und rieb ihre Arme. Es war nicht unangenehm, aber es beunruhigte sie trotzdem.
    Schnellen Schrittes verließ sie die Bibliothek und beschloss , erst mal frühstücken zu gehen. Seltsames Haus mit seltsamen Bewohnern. Warum wunderte sie sich ernsthaft über seltsame Gegenstände? Als sie in der Küche ankam, saß Lillian bereits an der Theke und bestrich einen Bagel mit Frischkäse und Erdnussbutter. „Guten Morgen, Mercy“, sagte sie mit einem Lächeln, bevor sie genüsslich in den Bagel biss.
    „Guten Morgen.“ Mercy setzte sich neben sie und nahm sich ebenfalls einen Bagel.
    „Hast du gut geschlafen, Liebes?“
    Mercy versuchte ebenfalls zu lächeln , aber es wollte ihr nicht so recht gelingen, also schaute sie auf ihren Bagel. „Ja, danke.“
    „Ich habe Neuigkeiten“, sagte Lillian. „Eine Schule für Max.“
    „Oh. Wirklich?“ Mercy war erstaunt.
    „Es ist zwar eine Schule für Übernatürliche, aber wir haben unsere Beziehungen.“ Sie lächelte über den Rand ihrer Tasse hinweg. „Er lebt ohnehin in unserer Gesellschaft, also kann er sie auch kennenlernen. Zudem entwickeln sich bestimmte Fähigkeiten erst nach der Pubertät, also wird er unter ganz normalen Kindern zur Schule gehen.“
    „Ist das eine Art Privatschule?“
    „Ja. Wir schicken unsere Kinder nicht auf normale Schulen. Das Risiko ist zu groß.“ Mercy nickte. „Max wird dort bestimmt viele Freunde finden und die Schule ist absolut sicher.“ Mercy nickte abermals. Mittlerweile hatte sie keinen Zweifel mehr, dass sie hier wirklich für ihre Sicherheit sorgen konnten. „Hier sind ein paar Bilder. Schau sie dir an.“
    Mercy nahm die Prospekte in die Hand. Nicht schlecht. Die Schule hatte anscheinend alles. Schwimmbad, diverse Sportplätze, Computerräume, großzügige Grünflächen und gut eingerichtete Klassenzimmer. Ungläubig zog Mercy eine Augenbraue in die Höhe. „ H ör mal , Lillian, ich weiß nicht , ob ich mir das leisten … “
    „Wir kümmern uns darum. Keine Widerrede. Wir kommen für alle Unkosten auf ,

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