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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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bis ihr auf eigenen Beinen steht.“
    Innerlich seufzend schaute sie wieder auf die Broschüre in ihren Händen. Es sah alles ziemlich gut aus, aber das Gefühl , anderen auf der Tasche zu liegen , behagte ihr nicht. Aber Max würde eine Ausbildung erhalten, die ihm später nur zum Besten gereichen würde. „Okay. Wo soll ich unterschreiben?“
    „Wunderbar.“
    Lillian strahlte , und Mercy konnte ihr Lächeln diesmal sogar erwidern. Diese Frau war erst dann zufrieden, wenn sie anderen helfen konnte. Während sie sich einen zweiten Bagel bestrich , sagte sie: „Das waren allerdings noch nicht alle Neuigkeiten.“ Zwinkernd schaute sie zu Mercy, in deren Bauch sich Knoten bildeten. Sie war froh, dass das Gespräch bisher nicht in Richtung Darian ging, denn sie weigerte sich immer noch , darüber nachzudenken. „Wir haben jemanden gefunden, der dich ausbilden kann. Sie heißt Myrell, ist eine talentierte Hexe und kennt sich mit den Kniffen der Orakel aus.“
    „Okay“, sagte Mercy vorsichtig. Sie war sich nicht so sicher, ob sie sich einer Fremden anvertrauen konnte.
    „Sie wird in ein paar Tagen kommen und dir Unterricht geben.“
    „Was genau meinst du mit Hexe?“
    Lillian legte ihre perfekte Stirn in Falten. „Eine Hexe ist eine Hexe. Sie ist magisch begabt.“
    Unwillkürlich tauchte in Mercys Geist ein Bild von einer kleinen grünen Frau, mit Warze auf der Hakennase, auf einem Besen fliegend auf. Sie unterdrückte ein Kichern und fragte stattdessen: „Also keine Halbwesen?“
    „Nein. Sie sind menschlich, haben allerdings eine höhere Lebenserwartung.“ Irgendetwas stimmte nicht an Lillians Stimme. Sonst immer warm und freundlich war sie nun durchzogen von Argwohn.
    „Magst du keine Hexen?“, fragte Mercy.
    „O doch, doch Liebes. Keine Sorge. Wir haben sie sorgfältig ausgewählt und Myrell ist so etwas wie eine alte Bekannte, also absolut ungefährlich.“
    „Ungefährlich? Also sind Hexen normalerweise gefährlich?“
    „Nicht direkt. Aber man sollte mächtige n Wesen immer mit einer gewissen Portion Respekt begegnen. Und Hexen können außerordentlich mächtig werden.“
    Sie saßen eine Weile schweigend da , und Mercy versank wieder in ihren trüben Gedanken. Max würde bald auf eine großartige Schule gehen, somit war er fast den ganzen Tag beschäftigt. Freunde kennenlernen, lernen, Hausaufgaben machen. Wie es ein Junge seines Alters sollte. Und dennoch meldete sich der egoistische Teil in ihr. Was konnte sie dann noch tun? Was war ihre Aufgabe?
    „Das hat übrigens Darian organisiert“, sagte Lillian.
    „Was?“
    „Die Schule, die Hexe. Er hat sogar zwei Sparkonten eröffnet. Eines für dich und eines für Max.“ Zum Glück saß sie, denn das entzog ihr glatt den Boden unter den Füßen. Noch nie hatte sich jemand um sie gekümmert.
    Rührung und Traurigkeit rangen in ihrer Brust um die Oberhand. Er war so lieb zu ihr, so fürsorglich, so … wunderbar. Ihm lag etwas an ihr. Mehr als sie zu Anfang dachte.
    „Ich weiß, dass da etwas zwischen euch ist. Darian kümmert sich um dich und bewacht dich fast genauso, wie Mennox mich. Und das will was heißen.“ Sie schob Mercy eine Tasse Tee hin. „Probier den mal. Schmeckt wunderbar.“ Sie nahm die dampfende Tasse hoch, um vorsichtig daran zu nippen. „Und außerdem ist er scharf auf dich.“
    Mercy spuckte ihren Tee quer über die Theke und stellte hustend die Tasse ab. „Lillian!“
    „Also wirklich. Das sieht jeder hier. Allein schon wie er dich anschaut. Als würde er sich jeden Moment auf dich stürzen. Fehlt nur, dass er anfängt zu sabbern.“
    Mercy wischte sich ihren Mund am Ärmel ihres Pullovers ab. „Er hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass er nur mein Freund sein möchte.“
    Lillian machte eine wegwerfende Handbewegung. „Vollkommener Blödsinn.“
    Mercy seufzte innerlich. Wenn es doch nur so wäre. Sie hatte gestern lange wach gelegen und über Darian nach gedacht . Er weckte etwas in ihr. Abgesehen von einer Leidenschaft, die ihr sofort zwischen die Beine fuhr, war da noch mehr. „Er hat zu mir gesagt, er kann das nicht … also mit mir.“
    „Und warum?“
    „Er will mich nicht verletzen. Weil ich“ , s ie hob die Arme und ließ sie wieder sinken , „ihm zu menschlich bin oder so.“
    „Ach du meine Güte.“ Lillian verdrehte ihre wunderschönen Honigaugen. „Ich sage dir jetzt mal etwas über die Gattung der Drachenkrieger. Sie sind eingebildet, arrogant, haben einen zu groß geratenen

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