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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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seinem Spieß und legte es auf einen Teller.
    „Stimmt was nicht mit dem Fleisch?“
    „Nein. Ich mag nur kein Lamm“, sagte er schulterzuckend.
    „Hier.“ Sie schob ihm einen Kalbsspieß zu und machte sich über sein verschmähtes Lamm her. Es fiel ihr immer noch schwer , Essen wegzuwerfen. Dazu hatte sie in der Vergangenheit zu oft ge hunger t .
    „Danke, aber Kalb mag ich auch nicht.“ Jetzt wurde sie stutzig.
    „Wieso hast du dann das gemischte Fleisch bestellt?“
    „Weil du es wolltest.“ Er sagte das mit so viel Selbstverständlichkeit in der Stimme, dass sie einen Moment sprachlos war.
    „Moment mal … “ Vorsichtig legte sie den Spieß ab und beugte sich vor. „Kann es sein , dass du keine Babytiere isst?“ Es war eigentlich als Scherz gemeint, aber seine Miene verriet etwas anderes. Ach du lieber Himmel. Konnte er noch süßer sein? Ein Drachenkrieger , der Probleme damit hatte , Lämmer und Kälber zu verspeisen. Nachdem sie den letzten Spieß gegessen hatte, lehnte sie sich gegen das Kopfteil. Obwohl sie nicht viel gelaufen war an diesem Tag, fühlte sie sich wie erschlagen. Das Stochern in ihrer Vergangenheit war anstrengender und aufwühlender, als sie dachte.
    „Wie ist das mit deiner Gabe?“, fragte Darian , während er die restlichen Kartoffeln vernichtete. „Du siehst nicht nur die Zukunft. Heute hast du die Vergangenheit gesehen oder?“
    „Es ist schwierig zu beschreiben. Das war keine Vision heute Nachmittag. Du musst es dir als bunte Linien vorstellen. Schwache energetische Linien, die ein Bild vor deinem geistigen Auge malen. Heute haben sie mein altes Haus gemalt.“ Besser beschreiben konnte sie es nicht. Seit Myrell sie unterrichtet hatte, fiel es ihr leichter , Magie zu spüren. Es brachte ihr zwar regelmäßige Kopfschmerzen ein, aber damit konnte sie leben.
    „Du hast dabei ausgesehen wie ein Fisch im Wasser“, sagte er schmunzelnd. Wer hätte gedacht, dass er so locker sein konnte? Gut, er bewachte sie noch immer wie ein Schießhund, aber sein Verhalten war anders. Im Hauptquartier war er angespannter und hatte sich bei jeder ihrer Berührungen verkrampft. Hier suchte er sogar den Kontakt zu ihr und schien es zu genießen. Er lächelte auch viel mehr als sonst. Es gefiel ihr. Unwillkürlich huschten ihre Gedanken zu ihrem letzten Kuss. So ungestüm er sie in der Bibliothek geküsst hatte, so feinfühlig war er heute. Er bedrängte sie nicht, aber ließ sie auch nicht links liegen. Je besser sie ihn kennenlernte, desto näher fühlte sie sich ihm. Es war mehr als reine körperliche Anziehung geworden. Die vielen Kleinigkeiten, die sie immer wieder bei ihm entdeckte , scheuchten die Schmetterlinge in ihrem Bauch auf. Die Art , wie er sie über den Bachlauf gehoben hatte, oder die Äste auf dem Weg umgeknickt hatte. Aber auch wie er jede Tür für sie aufhielt oder sie am Arm packte, sobald sie zu stolpern drohte. Oder wie er sich mit beiden Händen durchs Haar fuhr, wenn er nervös war. Natürlich würde er das niemals zugeben. Genauso wenig, wie er jemals zugeben würde, dass er Probleme damit hatte , Babytiere zu essen. Sie vermutete, dass er diese Dinge als Makel oder Schwäche bezeichnen würde. Sie selbst fand es stark. Das Leben eines Kriegers war alles andere als einfach, so viel wusste sie bereits. Und wenn man Töten zum Beruf hatte, war es ein gutes Zeichen, sich das Gewissen zu bewahren. So wie Darian.
    Am besten hatte ihr heute allerdings das kleine Schauspiel in der Hotellobby gefallen. Die abwertenden Blicke der Empfangsdame hätten sie nicht weiter gestört. Was interessierten sie die Gedanken anderer Leute? Die Antwort war einfach. Darian. Er konnte es offensichtlich nicht auf sich beruhen lassen und stellte sich schützend vor sie. Wie immer. Unfähig ein Gähnen zu unterdrücken, streckte sie die Glieder und ließ sich am Kopfende auf die Matratze sinken.
    Darian stand auf und ergriff ein Kissen. „Wag es ja nicht , auf dem Boden schlafen zu wollen.“
    Er schaute sie an und lächelte sein schelmisches Lächeln. „Hatte ich ja gar nicht vor.“
    Sobald er sich neben sie legte, nutzte sie die Gelegenheit und schlang einen Arm um seinen Bauch. Die Wärme, die sein Körper abgab , war zu köstlich , um zu widerstehen . Tief einatmend schwelgte sie in seinem Duft.
    „Das war eine gute Idee“, raunte er in ihr Haar.
    „Die Suche nach meinen Eltern?“
    „Nein.“ Er zog träge Kreise auf ihrer Schulter. „Zu sehen , wo es hinführt.“
    Trotz der

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