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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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dauerte nicht lange. Doch statt auszusteigen, blieb er im Wagen sitzen und betrachtete das Gebäude.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte sie und folgte seinem Blick. Das Haus war alt, aber wirkte in keiner Weise verkommen oder zwielichtig. Die Gegend war ruhig, die Straße lag friedlich vor ihnen.
    „Sag du es mir.“
    Sie suchte nach den feinen, magischen Linien , aber fand nichts, was eine Vision auslösen könnte. Gezielt danach zu greifen, die Magie anzurufen, wagte sie nicht. „Ich kann nichts erkennen.“ Inständig hoffte sie, dass sie richtig lag. Ihre Gabe war jung und unausgereift.
    „Dann komm.“
    Ohne zu fragen, ergriff sie seine Hand und war dankbar , als er sie liebevoll drückte. Sie stiegen aus, überquerten die Straße und blieben vor der doppelflügeligen Haustür stehen. Mercy war neugierig auf die Dryade. Wie sahen diese wohl aus? Darian klingelte zweimal und stellte sich einen halben Schritt vor sie. Sobald sie sich auf offener Straße befanden, brach sein Beschützerinstinkt durch. Die Tür glitt fast geräuschlos auf und zum Vorschein kam eine Frau mittleren Alter s . Die dunklen, von einem leichten Grau durchzogenen Haare umrahmten ein gütiges Gesicht.
    „Hallo Angelique“, begrüßte Darian die Dryade freundlich. Hätte Mercy es nicht besser gewusst, hätte sie die Frau für eine Kindergärtnerin oder Ä hnliches gehalten. Und nicht für ein unsterbliches Wesen. „Ich benötige deine Hilfe bei einer Ahnenforschung , dürfen wir reinkommen?“ Mercy wunderte sich kurz über Darians Freundlichkeit. Normalerweise war er Fremden gegenüber nicht so zuvorkommend. Da zählte n bloß Befehl und Gehorsam. Und wenn jemand nicht gehorsam war, bekam er die Leviten gelesen.
    „Nein.“ Die Körperhaltung der Dryade blieb entspannt, aber ihre Augen huschten immer wieder zur Straße hinter ihm. Dann trafen sich ihre Blicke und Mercy zuckte merklich zusammen. Sie kannte diese Augen. Und diese Augen erkannten auch Mercy. Für einen Wimpernschlag spürte sie das Aufblitzen energetischer Linien. „Ihr … ihr müsst jetzt gehen.“ Darian blickte zur Straße hinter sich und spannte die Schultern. „Schnell“, zischte sie kaum hörbar.
    „Auf Wiedersehen , Angelique. Wir hören voneinander.“ Mit diesen Worten drehte er auf dem Absatz um und zog Mercy mit. Was sollte das denn jetzt? Wieso ließ er sich so einfach von ihr abwimmeln? Er war ein Drachenkrieger und kein Staubsaugerverkäufer, den man so einfach vertrösten konnte. Diese Dryade erkannte Mercy, ganz sicher.
    „Darian. Sie weiß etwas, wir müssen … “
    „Still.“ Der dunkle Ton dieses Befehls vibrierte durch ihren Körper und ließ sie verstummen. Sie schaute sich um, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Ein paar Spaziergänger mit Hunden, einen Jogger. Keiner von ihnen wirkte verdächtig. Satyrn hatten ein rohes, dunkles energetisches Muster. Diese hier waren harmlos.
    „Nein“, rief Darian , und bevor sich Mercy zu ihm wenden konnte, lag sie bereits auf dem kühlen Asphalt. Ein dumpfer Donnerschlag rollte über die Straße hinweg, ließ ihre Ohren klingeln. Sein Körper lag auf ihrem, schirmte ihn ab. Steinchen gruben sich tief in ihre Wangen. Das war kein Donner. Das waren Schüsse! Auf offener Straße? Darian zog seine Waffe und feuerte zwei Schüsse schnell nacheinander ab. Der Geruch von heißem Metall brannte in ihrer Nase.
    „Hoch!“ Sie wollte stark sein, ihm ebenbürtig. Doch nun regierte die Angst in ihrem Kopf und sie war wie erstarrt. Das alles kam zu plötzlich, traf sie zu unvorbereitet. Kaum eine Woche, dass sie ihre Gabe entdeckt hatte , und schon verließ sie sich darauf. Hände umfingen ihre Taille und hoben sie hoch. „Alles in Ordnung , Süße“, flüsterte er in ihr Haar und rannte die Straße entlang. Sie rechnete jeden Moment mit weiteren Schüssen, aber es geschah nichts. Die Straße war zu ihrer vorherigen Ruhe zurückgekehrt. Als sei nichts gewesen. Binnen zwei Sekunden saßen sie im Wagen und Reifengeheul jagte durch die abendliche Stille. „Was war das?“, fragte sie gebrochen. Die Luft wollte einfach nicht in ihre Lungen zurückkehren. Es fühlte sich an , als säße sie inmitten eines riesigen Vakuums. Darians Nackenmuskeln waren zum Bersten angespannt und sein Kiefer knackte laut. Selbst als er das Tempo des Wagens drosselte, entspannte er sich nicht.
    „Ich hätte es sehen müssen“, sagte er und schlug auf das Lenkrad. „Wie konnte das passieren?“
    „Wer war das?“, fragte

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