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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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war gut. Nur musst du geduldiger sein. Und behalte deine Gaben für dich. Es ist nie gut , wenn jeder weiß, dass du ihre Schwächen sehen kannst.“
    Mercy verstand. Mit dieser Gabe wurde sie umso interessanter. Und interessant war selten gut für sie gewesen.
    „Ich möchte, dass du diese Übung wiederholst. Setz dich hin und lerne die Magie zu spüren, übertreib es aber nicht“, sagte Myrell mit erhobenem Zeigefinger. „Nur spüren. Sonst nichts. Ich möchte, dass du bis morgen Magie auch mit offenen Augen und wenig Konzentration spüren kannst.“
    Mercy nickte. Sie würde nicht noch einmal versuchen , die Magie in sich hinein zu lassen. Die pochenden Schmerzen in ihrem Kopf genügten fürs E rste vollkommen. „Das werde ich tun.“
    Die Hexe stand auf und kramte eine Visitenkarte hervor. „Das ist meine Handynummer. Wenn etwas ist, zögere nicht , mich anzurufen.“ Lächelnd nahm Mercy die Karte entgegen. Heutzutage hatten Hexen also Visitenkarten. „Überlege dir bis morgen ein paar Fragen. Ich bin sicher , du hast einige.“
    „Eine habe ich jetzt schon.“ Gespannt hob die Hexe eine Augenbraue. „Ich habe ein Gefühl. Es ist eine Art untrügliche Intuition. Ich ahne die Dinge.“
    „Vertraue darauf. Das ist alles , was ich dir dazu sagen kann. Dein Geist ist sehr viel empfänglicher auf die feinen Wellen der Magie und des Schicksals.“
    Mercy erhob sich langsam, verzog jedoch schmerzhaft das Gesicht, als das Pochen sich verschlimmerte. Sie sah Myrell hinterher. Sobald die Hexe den Raum verlassen hatte, ließ sie sich erschöpft auf die Kissen zurückfallen. Magie. Anstrengende Sache. Sie schloss für ein paar Minuten die Augen. Magie, Schicksal, mächtige Kräfte. Ihr Kopf flirrte. Eine Pause, ja das brauchte sie nun.

8. Kapitel
     
    „Also irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt“, sagte Mercy leise.
    „Was hast du erwartet? Burggräben und Schlösser?“ Obwohl Darian lieber allein gefahren wäre, genoss er ihre Gesellschaft. Der Himmel allein wusste, dass diese Frau die Hartnäckigkeit in Person war. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte nichts und niemand sie davon abhalten. Wie kam er nur auf den Gedanken, dass er sie von der Suche nach ihren Eltern ausschließen könnte?
    „Nein. Ich dachte eher an Nimmerland“, antwortete sie ungerührt und schaute aus dem Fenster. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, obwohl er manchmal nicht wusste, ob sie scherzte oder es ernst meinte.
    „Ich fürchte , ausgehöhlte Baumstämme und Feenstaub sind nichts für die hiesigen Elfen.“
    „Ja. Aber Doppelhaushälften, weiße Gartenzäune, Mini Vans und Golden Retriever?“ Sie warf die Hände in die Höhe. „Vorhin habe ich sogar ein en McDonalds gesehen!“
    „Auch Übernatürliche haben ein Recht auf schlechte Ernährung.“
    Für einen Moment sagte sie nichts. Er konnte ihre Enttäuschung verstehen. Die Viertel der Übernatürlichen unterschieden sich nicht von den malerischen Vororten der Menschen. Zudem hatte sie die meiste Zeit ihres Lebens unter Menschen verbracht.
    „Hast du die Akte dabei?“, fragte sie nach einer Weile.
    „Auf dem Rücksitz.“ Mercys Bemerkung über ihre Familie am Vorabend hatte ihn neugierig gemacht. Also hatte er sich ihre Akte aus dem Waisenhaus besorgt, was nicht so leicht war, denn dieses Drecksloch wurde von Menschen betrieben und lag in Washington. Nach sehr viel Überredungskunst, einer Drohung, sowie einer ordentlichen Summe Geld, mailten sie ihm schließlich die Akte zu. Nach einigem Suchen hatte er tatsächlich Namen und Adresse von Mercys leiblichen Eltern gefunden. Die Namen waren natürlich falsch, damit hatte er gerechnet, sonst wäre es auch viel zu einfach. Die Adresse machte ihn stutzig, denn sie lag mitten in einem Übernatürlichen-Viertel, in dem schon seit Jahrzehnten keine Menschen mehr wohnten. Und dazu nur vier Fahrtstunden entfernt.
    „Darf ich?“, fragte sie zaghaft.
    „Natürlich. Es ist deine.“
    Sie kniete sich auf den Sitz und streckte den Oberkörper nach hinten. Ihre Hand lag auf seiner Schulter und nur mühevoll konnte er den Blick auf der Straße lassen. „Hast du sie gelesen?“, fragte sie , zurück auf dem Sitz.
    „Was denkst du , woher ich die Adresse habe?“
    Ein leises Zischen entfuhr ihr. „Ich fass es nicht. Das sind meine medizinischen Unterlagen.“ Die Akte flog im hohen Bogen auf den Rücksitz zurück, einzelne Blätter segelten im Auto umher. So viel zur guten Stimmung. „Die

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