Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
Vom Netzwerk:
über ihre Eltern fühlte sie sich befreit. Endlich wusste sie über ihre Herkunft Bescheid. Und jetzt? Nicht genug, dass der Rat der Nephilim sie offenbar tot sehen wollte. Nein. Zudem lag die Bestimmung Darians in einem großen Trümmerhaufen vor ihm. Der Schmerz in seinen Augen übertrug sich auf sie. Dass der Rat nicht so edel war, wie er sich nach außen hin gab, überraschte sie nicht. Damit hatte sie von Anfang an gerechnet. Die gemeinsame Suche nach ihrer Vergangenheit hatte sie in ihrem Denken bestätigt. Aber sie führte sie auch näher zu Darian. Und da lag das Problem. Ihre Übelkeit rührte allein von der Tatsache her, dass der Rat Darian tiefer getroffen hatte, als es ein Schwert je könnte. Das war alles nicht richtig. Er war kein Mörder oder Verräter. Er war der aufrichtigste Mann , den sie kannte. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie leise.
    „Ich bin bei dir, das ist alles , was im Moment zählt.“ Sie schlang ihre Arme um ihn, versuchte , ihm Trost zu spenden. Nach und nach entspannten sich die Muskeln unter ihren Fingern , und sein Atem wurde regelmäßiger. Zaghaft rückte sie von ihm ab, um ihm in die Augen zu schauen. Mit den Fingerkuppen fuhr sie das Grübchen an seinem Kinn entlang. Er lächelte sie an. Egal , wie nervenaufreibend oder traurig der Tag war, sie würde immer die Kraft haben , für ihn da zu sein. Und umgekehrt war das genauso, das konnte sie tief in ihrem Herzen spüren. Je länger sie ihn betrachtete, desto mehr nagte das schlechte Gewissen an ihr. Er war ehrlich zu ihr gewesen, hatte ihr alle Details erzählt, gleich wie grausam sie waren. Seine Aufrichtigkeit ehrte ihn. Die Befürchtungen , sie zu verletzen , mussten in den Hintergrund gerückt sein. Wenn sie ihm weiterhin wichtige Details vorenthielt, könnte sie ihre frisch aufgebaute Beziehung damit ernstlich gefährden. Außerdem verdiente er es nicht , belogen zu werden. Hoffentlich verstand er sie.
    „Wir müssen reden“, sagte sie und richtete den Oberkörper auf. Seinem Blick nach zu urteilen , gefiel ihm die Distanz ihrer Körper ganz und gar nicht. Aber er schwieg und schaute ihr direkt in die Augen. Das war schwieriger , als sie dachte. „Ich war nicht ganz ehrlich zu dir, was meine Vergangenheit betrifft“, gab sie zu.
    „Wenn du die gefälschten Papiere meinst, die haben wir schon am ersten Abend gefunden.“
    Auch das noch. „Nein. Es geht um meine vorherigen Liebhaber. Sie … “ Erschrocken brach sie ab. Mit einem Schlag wich jedwede Zuneigung aus seinem Gesicht und hinterließ eine ausdruckslose Maske.
    „Gibt es jemanden?“ Er sprach langsam und leise. Jedes Wort kam einer Drohung gleich. Das war nicht gut.
    „Du verstehst das falsch.“
    „Wenn es jemanden gibt, musst du mir das sagen.“
    „Es gab nie einen.“ So , jetzt war es raus. Gespannt wartete sie auf eine Reaktion. Sie hatte aus den falschen Gründen gelogen, das war ihr bewusst, dennoch fürchtete sie, ihn damit gekränkt zu haben. Aber falls ihre Zärtlichkeiten weiter gingen, wäre es fatal , ihn ins offene Messer laufen zu lassen. Mittlerweile konnte sie sich lebhaft vorstellen, wie er reagieren würde. Aus Furcht sie zu verletzten, könnte er mindestens fünf Fuß Sicherheitsabstand halten. Und das wollte sie um keinen Preis.
    „Wie meinst du das?“, fragte er und neigte den Kopf. Seine Miene blieb ungerührt. Jetzt oder nie.
    „Ich bin noch Jungfrau.“
    Sein Mund klappte auf und für einen Moment schien er die Fassung zu verlieren. Er nahm einen tiefen Atemzug, als woll t e er etwas sagen, blieb jedoch stumm. Und nun? Sie rutschte nervös hin und her, unsicher , ob sie etwas sagen sollte oder lieber abwartete , bis er die Nachricht verdaut hatte. Minuten vergingen, zogen sich dahin wie Stunden. Sie wollte nicht, dass er sich wieder zurückzog. In Zeitlupe wanderten seine Augenbrauen wieder auf ihre ursprüngliche Position und er schloss den Mund. Ein gutes Zeichen. Oder?
    „Wieso hast du das nicht eher gesagt?“ Die Einfühlsamkeit seiner Stimme zertrümmerte die Felsen auf ihren Schultern. Er zog sie zu sich und sie schloss erleichtert die Augen.
    „Es war mir peinlich.“
    „Was ist daran peinlich?“
    „Ich bin eine erwachsene Frau … “
    „Du bist erwachsen, ja. Aber wenn man deine Lebensspanne betrachtet , bist du ein Küken“, unterbrach er sie.
    Ein Küken? Sie wurde schon einiges genannt. Das Wort Küken fiel noch nie. „Trotzdem. Es ist nicht normal.“
    Sein Lachen vibrierte durch ihren

Weitere Kostenlose Bücher