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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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könnten.“
    „Und was denkst du , was draufsteht?“
    „Entweder war es ein Irrtum und ich habe eine unverschämt hohe Summe Geld für ein altes Kochrezept bezahlt oder es wird vom größten Genozid der Geschichte der Übernatürlichen berichtet.“ Darian schwieg und wartete die Erklärung ab. „Die Legende erzählt von einem Volk der Nephilim .“
    Darian ließ sich so heftig gegen die Rückenlehne seines Sessels fallen, dass das Holz bedrohlich knarzte. „Einem Volk?“ Das stellte ihre Weltsicht noch mehr auf den Kopf, als sie es ohnehin schon war. Die Nephilim waren von Göttern auserwählte, auf die Erde gesandte und in Fleisch und Blut manifestierte Ebenbilder ihrer göttlichen Wurzeln. Dies lernten schon die Jüngsten unter ihnen von Kindesbeinen an. Darian bedachte viele Möglichkeiten. Der Rat war vielleicht machtbesessen oder wurde immer ungerührter, wenn es um irdische Belange ging , oder es war vielleicht doch alles nur ein Irrtum oder … irgendetwas. Konnten sie Massenmörder sein? Wenn es tatsächlich ein Volk gegeben hatte, musste der Rat es ausgelöscht haben, anders konnte er es sich nicht erklären. Denn sie waren die M ächtigsten unter ihnen, keine andere Art unter den Übernatürlichen konnte in direkter Konkurrenz zum Rat treten.
    „Glaubst du es, Mennox? Ich meine, dass sie es waren?“
    Der Blick seines Anführers ließ seine Schultern sinken. „Ich habe mir oft eingeredet, ich würde nicht daran glauben. Aber ich wollte diese Schrift trotzdem haben. Und nun … deine Berichte sind besorgniserregend. Ich denke , wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Der Rat ist nicht mehr vertrauenswürdig , und wir müssen diesen Dingen dringend auf den Grund gehen. Die Vergangenheit mag hinter uns liegen, aber wenn sich der Rat nicht grundlegend geändert hat, und deine Neuigkeiten sprechen nicht dafür, können wir nicht sicher sein, dass sie in Zukunft vielleicht noch einmal so etwas vorhaben.“ Mennox sprach es aus, und plötzlich wurde es bittere Realität. Von nun an würde nichts mehr so sein wie vorher.
    „Haben sie uns benutzt? Haben wir gemordet, Mennox?“ Darian musste diese Frage stellen, obwohl er befürchtete, die Antwort bereits zu kennen. Sie hatten so oft auf Befehl des Rat e s gehandelt , ohne zu hinterfragen, getötet , weil sie es für richtig hielten, weil sie dachten , sie merz t en das Böse aus. Er hielt es für loyales Verhalten, aber in Wahrheit war es wohl blinder Gehorsam.
    „Ja.“ Keine Erklärungen. Keine Ausflüchte. Bittere Erkenntnis. „Mercy ist in Gefahr.“
    Diese Worte trafen Darian mitten in die Brust. „Der Rat, er hat sie doch gesehen und nichts unternommen. Wieso sollte er … “ Plötzlich dachte er an all die anderen Übernatürlichen. Sie lebten auch noch relativ lange, ohne direkt vom Rat getötet zu werden. „Ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas passiert. Wenn der Rat sie will, muss er mich vorher töten.“ Es war ihm egal, dass er vor seinem Anführer romantische Gefühle für sie zugab. Es war die Wahrheit. Sie würden Mercy nur über seine Leiche bekommen.
    „Das dachte ich mir. Ich werde mit der Hexe reden, sie muss ihr etwas beibringen, womit sie sich schützen kann. Wir müssen vorsichtig sein. Unsere Arbeit darf nicht leiden, denn die Satyrn geraten immer öfter außer Kontrolle. Wir werden weiterhin auf Patrouille gehen und auch weiterhin unsere Arbeit tun.“
    „Und wenn wir einen Auftrag vom Rat bekommen?“
    „Dann finden wir eine Lösung, wenn es soweit ist. Fürs Erste müssen wir alles so handhaben, als wäre nichts geschehen.“
    Die Lösung kam Darian zwar etwas dürftig vor, aber sie hatten keine Wahl. Weil es schlichtweg an anderen Lösungen mangelte. Lautes Klopfen ließ sie beide zur Tür blicken. Es wurde Zeit für ihr Treffen. Liam, Callista und Venor traten ein. Callistas Lächeln erstarb jedoch sofort. Sie blieb wie angewurzelt an der Tür stehen, wie alle anderen auch.
    „Was? Was ist los?“ Callistas Stimme klang nahezu schrill , und Venor schob sich an ihnen vorbei, um Mennox in die Augen schauen zu können.
    „Schließt die Tür, wir haben einiges zu besprechen.“
     
    Darian fühlte sich miserabel. Eine Mischung aus Schuldgefühlen, Trauer und Depression rumorte in seinem Inneren. All die Jahre, selbst als er die Dunkelheit bereits spürte, die sich durch ihn fraß, hatte er sich an seine Bestimmung geklammert . Sie gab ihm Halt, stabilisierte ihn. Der Drachenclan war ein Verfechter des Guten.

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