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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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niemand betritt oder verlässt das Gelände, ohne dass mindestens an drei verschiedenen Stellen darüber Meldung erstattet wird.“
    Nun musste Mercy schmunzeln. Typisch Darian. Immer besorgt um die Sicherheit und bestens informiert über alle Eventualitäten. Sie würde ihren Hintern verwetten, dass der SUV gepanzert war. „Ich meinte eher, ob es ihm dort gefällt. Ob er Freunde findet.“
    „Er ist ein aufgeweckter kleiner Mann. Er wird sich gut machen.“
    Sie atmete nochmals tief ein. „Es ist schon komisch“, fing sie an zu erzählen. „Ich habe das Gefühl, als hätte mich jemand geweckt, nachdem ich sehr, sehr lange geschlafen habe. Max in diese Schule zu schicken, fiel mir anfangs schwer, aber jetzt ist es wie eine Befreiung für mich.“
    „Fiel es dir schwer, weil du Angst hattest , ihm könnte etwas passieren? Die Schule ist nämlich wirklich absolut … “
    „Nein, nein. Ich hatte Angst, keine Aufgabe mehr zu haben. Unwichtig zu sein und nicht mehr gebraucht zu werden.“
    Darian nickte. „Ich verstehe, was du meinst. Aber das wirst du niemals sein.“
    Sprach er nun von Max oder von sich selbst ? Manchmal war es schwierig , seinen Gedankengängen zu folgen.
    „Wir sind da.“ Mercy blinzelte in die Sonne und hob den Kopf. Sie standen vor einer doppelflügligen Glastür. Das Haus war im selben Stil gehalten wie das Haupthaus. Die rechteckigen Formen verliefen sich auf zwei Stockwerken, die großen Glasflächen waren jedoch alle schwarz. Es war ihr ein Rätsel, wie das funktionierte. Die Fenster vom Haupthaus waren von innen durchsichtig, von außen schwarz. Mit einem Knopf steuerbar.
    „Das ist unser Trainingscenter“, erklärte Darian. „Laufbahn, Fitnessgeräte, Schießstand, Sauna.“ Er ging hinter sie und schob sie an der Hüfte vorwärts. Die kleinste Berührung reichte aus, um die Erinnerungen an die letzte Nacht aufflammen zu lassen. „Lillian hat einen Entspannungsbereich eingerichtet“, raunte er leise. Sofort schlug ihr Herz schneller. Es kam ihr ohnehin ziemlich egoistisch vor, dass er seine eigenen Bedürfnisse am Vorabend zurück ge stellt hatt e. Es wurde Zeit , sich zu revanchieren. Auf dem Weg durch das Gebäude erklärte er ihr die verschiedenen Räume. Viel zu aufgeregt, um sich richtig zu konzentrieren, hörte sie nur mit halbem Ohr zu. Vor einer Milchglastür mit der Aufschrift Therme zogen sie Schuhe und Strümpfe aus und gingen hinein. Sofort schlug ihr warmer Nebel entgegen. „Das ist … “ Sie suchte nach Worten. Eigentlich erwartete sie ein steriles Schwimmbecken, wie in der Olympiade im Fernsehen zu sehen war.
    „Lillian hat es umgestaltet. Sie hat ein paar Freundinnen, Wasserdryaden, die ab und an bei uns übernachten.“
    „Was sind Dryaden?“
    „Eine Art Elementarwesen. Je nach Art haben sie Affinitäten zu den vier Elementen.“
    Rasch verdrängte Mercy das Bild einer Meerjungfrau aus ihrem Geist. Frauenstatuen mit Krügen in den Armen entließen plätschernde Bäche in das ovale Becken, die Wände waren mit bunten Mosaikbildern übersät und das Wasser glitzerte grünblau. Neugierig ging sie in die Hocke und tauchte einen Finger in das warme Nass.
    „Es ist aufgewärmtes Quellwasser aus dem Erdreich.“
    „Das fühlt sich großartig an.“ Sie zerrieb die Feuchtigkeit zwischen den Fingern.
    „Komm mit.“ Er ergriff ihre Hand und führte sie am geschwungenen Becken vorbei. Der Weg führte durch einen verzierten Rundbogen. Die roten Seidenvorhänge tauchten das Zimmer dahinter in ein schummriges Licht.
    „Wow“, war alles , wozu sie imstande war. Die großen Fenster gaben den Blick auf eine weitläufige Teichlandschaft frei. Wasserbäche schlängelten sich unter Felsen hervor, Enten zogen träge Kreise und hohes Wassergras wiegte sich sanft im Wind. Diesen Teil des Gartens kannte sie gar nicht. Doch die Schönheit des Ausblicks verblasste beinahe gegen das Innere des Zimmers. Ohne Darians Hand loszulassen, erkundete sie den Raum. Es war eine Mischung aus Sommernachtstraum und Tausend und eine Nacht. Verspielte Kerzenhalter zierten die Wände und warfen tanzende Schatten auf den Boden. Seidenschals hingen von der Decke und umrahmten die großzügige Liegefläche in der Mitte des Raumes.
    „Für dich“ , sagte Darian und legte die Hände von hinten um sie herum. Stark, klug, schön und offensichtlich sogar Sinn für Romantik. Seine Hände lagen auf ihren Unterarmen und streichelte n sie sanft.
    „Du bist … heiß“, sagte sie mit rauer Stimme.

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