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Geliebter Lord

Geliebter Lord

Titel: Geliebter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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paar verstrichene Jahrzehnte sich nicht bemerkbar.«
    »Während Nova Scotia sich von Jahr zu Jahr verändert.«
    Leitis lächelte ihren Mann voller Zuneigung an. »Es gefällt dir nicht, dass die Engländer näher rücken, Ian.«
    Er erwiderte ihr Lächeln mit einem Nicken. »Bald kommt Gilmuir in Sicht.« Er blickte um sich. »Wo steckt Douglas?«
    »Er verhandelt mit dem Kapitän wegen einer Chance, das Schiff aus dem Firth zu steuern.« Als sie seinen Blick sah, lachte sie. »Schau nicht so überrascht – er ist ein MacRae!«
    »Er wollte doch nie zur See fahren. Haben wir ihn nicht deshalb nach Frankreich geschickt?«
    Sie nickte.
    »Was zum Teufel hat er da eigentlich studiert?«
    »Philosophie.«
    »Und Frauen«, setzte Ian verstimmt hinzu.
    »Eine MacRae-Eigenart«, meinte Leitis mit einem vergeblichen Versuch, ihr Lächeln zu unterdrücken.
    »Es wäre mir lieber, er hätte sein Interesse für die Seefahrt entdeckt anstatt für die Tochter irgendeines französischen Adligen.«
    Ihre Fröhlichkeit war plötzlich wie weggewischt, und Ian wünschte, er hätte Douglas’ neuesten Skandal nicht erwähnt.
    »Was das angeht, müssen wir etwas unternehmen, Ian.«
    Er stimmte ihr zwar zu, hatte jedoch keine Vorstellung davon, was ihren Jüngsten davon abbringen sollte, der Familie auch in Zukunft Schande zu machen. »Haben wir ihn verwöhnt?«
    »Zweifellos.« Sie seufzte. »Die anderen waren schon erwachsen, als er geboren wurde. Es wäre hilfreich gewesen, sie dazuhaben, als er heranwuchs.«
    »Sie hätten ihn im Zaum gehalten.«
    »Andererseits konnte er sich so ungehindert entwickeln.«
    Ian sandte ihr einen Blick, der sie wieder lächeln machte.
    »Du hast recht«, gab sie zu. »Er hat wirklich seinen eigenen Kopf.«
    »Ich wünschte mir nur, er würde sich ein wenig mehr in Zurückhaltung üben, was die holde Weiblichkeit betrifft.«
    »Sind dir die vielen jungen Frauen aufgefallen, die mich vor unserem Aufbruch besuchten? Alle drückten ihre Besorgnis ob der langen, gefährlichen Reise aus – und sie besaßen nicht einmal den Anstand, so zu tun, als ginge es ihnen um
uns.«
    »Du meinst, sie vermissten Douglas bereits, als er noch zu Hause war?«
    Leitis nickte.
    »Mit etwas Glück sind die weiblichen Wesen auf Gilmuir entweder verheiratet oder zu jung, um in Frage zu kommen.«
    Ian schaute wieder geradeaus – und wurde ernst. »Großer Gott!«, sagte er ehrfürchtig.
    Die Ruine des alten Castles und die Reste des englischen Forts daneben waren verschwunden, und auf ihrem Platz erhob sich ein majestätischer, mehrtürmiger Backsteinbau.
    Das neue, imposante Gilmuir nahm die gesamte Breite des Kaps ein, die Ecktürme schienen aus der Steilküste emporzuwachsen. Das Sonnenlicht verlieh den Mauern einen goldenen Schimmer und ließ die Fenster wie Einlegearbeiten aus dunklen Juwelen wirken. An der Spitze der Halbinsel thronte, auf den Loch Euliss blickend, das Priorat mit seinen berühmten Rundbögen und Säulen.
    »Er hat die Fenster des Priorats durch Glasmalerei ersetzt.« Leitis’ Ton gab das Staunen wieder, das Ian empfand.
    »Ansonsten sieht alles aus, wie es vor vierhundert Jahren ausgesehen haben muss«, sagte er.
    Ian barst beinahe vor Stolz – sowohl als MacRae wie auch als Vater des Mannes, der dieses Wunder vollbracht hatte.
    »Wir sollten zum Klang der Dudelsäcke einlaufen«, fand Leitis.
    »Ach was, Dudelsäcke«, winkte Ian grinsend ab, drehte sich um und rief nach dem Kapitän. »Peter«, sagte er, als der Mann erschien, »macht die Kanonen feuerbereit.«
    »Die Kanonen, Sir?«
    Die
Ionis
war ein hochseetüchtiges Handelsschiff und als solches für alle Fälle mit zehn kleinen Kanonen bestückt.
    »Ja, die Kanonen«, bestätigte Ian seinen Befehl. »Wir wollen unsere Ankunft in Schottland gebührend ankündigen. Die MacRaes kehren heim.«
     
    Mary rückte von Hamish ab. »Hast du das Geräusch gehört?«
    Er brummte nur und küsste sie wieder. Er küsste sie schon die ganze Zeit, und sie war so berauscht davon, dass sie kaum die Kutsche wahrnahm, keine der manchmal steilen Steigungen der Straße, kein Gefälle, keine Schlaglöcher.
    »Von dir nach Gilmuir geküsst zu werden ist eine herrliche Art zu reisen«, murmelte sie einige Zeit später, legte den Kopf auf seine Schulter und küsste Hamish auf den Hals. Seine Haut fühlte sich heiß an.
    Als sie ihre Finger mit den seinen verflocht, merkte sie plötzlich, dass sie sich bewegten. Mit einem Überraschungslaut richtete Mary sich

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