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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gut.«
    »Vielleicht gönne ich mir auch eine Scheibe.« Chastity nickte der Kellnerin zu. »Was ist mit dir, Con?«
    Constance schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Sherry. »Mehr Süßes brauche ich nicht.«
    »Ich begreife nicht, wie du diesen Verlockungen widerstehen kannst«, bemerkte Chastity. »Vermutlich bleibst du deshalb so dünn.« Sie senkte den Blick wehmütig auf ihren runden, von einer weißen Spitzenbluse gebändigten Busen. »Natürlich kommt dir zugute, dass du viel größer bist als ich.«
    Constance -schüttelte lachend den Kopf. »Um wieder auf das Thema von vorhin zurückzukommen ... Ich brachte einige Nummern von The Mayfair Lady heute zu etlichen Zeitschriftenhändlern und bat sie, das Blatt auszulegen. Nur ein oder zwei Exemplare zur Probe, um festzustellen, ob sich Käufer finden.«
    »Diese Ausgabe?« Prudence griff unter dem Tisch nach ihrer geräumigen Handtasche und zog eine Zeitung heraus.
    »Wenn das die neue ist.« Constance beugte sich vor und warf einen Blick darauf. »Ja, das ist die Ausgabe mit dem Artikel über die neuen Öffnungszeiten für Lokale.« Sie tunkte mit einem Stückchen Kuchen Butter vom Teller auf und verspeiste es mit Genuss.« Ich machte den Zeitungsverkäufer darauf aufmerksam, dass dies für seine Kundschaft von Interesse sein könnte. Da man sich nicht mehr zu jeder Tages-und Nachtzeit voll laufen lassen kann, stellt sich die Frage, ob die Trunksucht im Allgemeinen zurückgehen wird, ob die Produktivität steigen wird und die Männer aufhören werden, ihre Frauen zu schlagen. Da in London fast jeder betroffen ist, müssen die Leute zu diesem Thema doch eine Meinung haben, meint ihr nicht?«
    »Und bist du auf Interesse gestoßen?«, erkundigte Prudence sich und blätterte die Zeitung durch.
    »Nun, zwei Händler zeigten sich einverstanden, sie eine Woche zusammen mit den anderen Zeitschriften anzubieten. Wir verlangen schließlich nur zwei Pence.«
    »Zwei Pence pro Nummer werden uns nicht aus der Klemme helfen«, bemerkte Chastity.
    »Das gilt nur für Straßenkundschaft«, erklärte Prudence. »Leser aus Mayfair müssen sechs Pence bezahlen.« Sie deutete beredt auf das elegante, angeregt plaudernde Teepublikum um sie herum. »Ich konnte ein halbes Dutzend Friseure an der Regent Street und am Piccadilly überreden, das Blatt an der Kasse auszulegen, und Chastity bestürmte die Modistinnen und Schneiderinnen der Bond Street und Oxford Street.«
    »Mit einigem Erfolg, wie ich hinzufügen darf.« Chastity lehnte sich zurück und betrachtete ihren leeren Teller nicht ohne Bedauern. »Ich bin eine gute Verkäuferin. Hinter meinem Schleier ließ ich meine ganze Überredungskunst spielen.«
    »Immerhin ein Anfang«, lobte Constance. »Aber ich denke, dass wir mehr bieten müssten, mehr Serviceleistungen, wenn wir Geld für die Zeitschrift verlangen.« Sie beugte sich über den Tisch und senkte die Stimme. »Ich habe eine Idee, die sich als lukrativ erweisen könnte.«
    Ihre Schwestern beugten sich vor und steckten, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, die kupferroten Köpfe zusammen. »Ihr kennt doch die Zettel, die die Leute an die Scheiben der Schaufenster stecken«, fing Constance an. »Ich sah ...« Sie hielt inne, als ein betontes Hüsteln hinter ihr ertönte.
    »Ach, Lord Lucan!«, sagte Prudence und richtete sich auf, um dem jungen Mann, der an den Tisch getreten war, ohne allzu viel Wärme zuzulächeln. »Einen schönen guten Tag. Wir haben gar nicht gehört, wie Sie sich anschlichen.«
    Der junge Mann errötete tief. »Ich ... ich ... verzeihen Sie. Ich wollte mich weder anschleichen, noch stören. Ich frage mich nur, ob Miss Chastity mir diesen Tanz gewähren würde.« Er deutete etwas matt auf die Tanzfläche, auf der sich zu den Klängen eines gemächlichen Walzers einige Paare drehten.
    »Mit dem größten Vergnügen, David.« Chastity schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Wie aufmerksam von Ihnen, mich aufzufordern.« Sie stand auf, als er ihren Stuhl zurückzog, dann zog sie eine Braue hoch und sah ihre Schwestern an. »Ich bleibe nicht lange weg.« An Lord Lucans Arm schritt sie davon, wobei ihr smaragdgrüner Rock bei jedem Schritt anmutig schwang.
    »Chas bringt für diese armen jungen Männer so viel Geduld auf«, sagte Prudence. »Sie umschwärmen sie wie Wespen den Honigtopf, und doch lässt sie sich nie den kleinsten Unwillen anmerken. Mich würde es wahnsinnig machen.«
    »Unsere kleine Schwester ist eben von sehr liebenswürdiger

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