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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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meinerseits, bedeutete das. Sie hatte in den vergangenen vier Jahren Spanisch gelernt, nachdem ihre Mutter gestorben und der Bruder ihrer Mutter ihr gesetzlicher Vormund geworden war. Onkel Fletcher hatte dafür gesorgt, daß sie Mrs. Stuarts Fashionable School für junge Damen in New York besuchte. Sie hatte gehofft, daß er sie eines Tages zu sich holen würde, und an ihrem achtzehnten Geburtstag hatte er das schließlich auch getan.
    Der Don hob amüsiert eine schwarze Braue bei der korrekten Aussprache ihrer Worte. »Ich bin beeindruckt, Señorita. Se habla Español?«
    »Muy poquito, Señor... nicht annähernd so gut, wie ich es mir wünschen würde.« Ein wenig verwirrt runzelte sie die Stirn. »Aber ich verstehe nicht, warum Ihre Aussprache so anders klingt als meine.«
    Er lächelte. »Das liegt daran, daß ich in Spanien geboren bin.« Sie hätte schwören mögen, daß er sich bei diesen Worten ein wenig straffte. »Was Sie hören ist ein leicht kastilischer Akzent. Obwohl ich in Alta California aufgewachsen bin, war ich die meiste Zeit meiner Ausbildung in Spanien und habe die Universität in Madrid besucht.«
    »Ich verstehe.« Carly hoffte nur, ihm würde nicht auffallen, daß sie die meiste Zeit ihres Lebens in Pennsylvania verbracht hatte, in Kohlenstaub und Elend aufgewachsen war, wo ihr Vater vierzehn Stunden am Tag hatte arbeiten müssen, bis er schließlich bei einer Grubengasexplosion umgekommen war, und ihre Mutter Fußböden schrubben mußte, damit sie zu essen hatten.
    Entschlossen, ihr Geheimnis nicht zu verraten, bemühte sie  sich, so weltgewandt, wie sie es in Mrs. Stuarts Schule gelernt hatte, darauf zu reagieren. »Europa«, erklärte sie. »Wie schrecklich aufregend. Vielleicht können wir uns mal eines Tages näher darüber unterhalten.«
    Es flackerte etwas in den dunklen Augen des Don auf, so als mustere er sie genauer oder wäre enttäuscht. Doch schon war es verschwunden. »Es wäre mir ein Vergnügen, Señorita.«
    Ihr Onkel räusperte sich vernehmlich. »Gentlemen, ich fürchte, Sie müssen uns jetzt entschuldigen.« Sie fühlte den Druck seiner Hand auf ihrem Arm. »Ich würde mich gern unter vier Augen mit meiner Nichte unterhalten, und da sind noch andere Gäste, die sie unbedingt kennenlernen muß.«
    »Sicherlich«, räumte der hellhaarige Vincent Bannister mit einem herzlichen Lächeln ein. »Vielleicht reserviert Miss McConnell mir einen Tanz für nachher.«
    »Das wird sie sicherlich tun«, erwiderte ihr Onkel.
    Carly nickte nur, den Blick hatte sie noch auf die dunklen Augen des Don gerichtet.
    »Hasta luego , Señorita.« Er deutete eine leichte Verbeugung an und schenkte ihr ein hinreißendes Lächeln. »Bis wir uns Wiedersehen.«
    Das Gesicht ihres Onkels wurde grimmig und sein Griff um ihren Arm fester. »Gentlemen...« Wortlos ging er mit ihr zu dem majestätischen spanischen Landhaus hinüber, betrat es mit ihr durch die schweren Eichentüren, die in den sala führten, und nahm sie mit sich den Flur hinunter in sein Büro. Dort schloß er nachdrücklich die Tür hinter sich.
    Bei seinem ernsten Gesichtsausdruck wurde Carly nervös. Sie nagte an ihrer Unterlippe und überlegte, womit sie ihn verärgert haben mochte. »Was ist, Onkel Fletcher? Ich hoffe, ich habe nichts verkehrt gemacht.«
    »Nicht direkt, meine Liebe.« Er bedeutete ihr, auf einem der mit Schnitzereien verzierten Holzstühle vor seinem schweren Eichentisch, dessen dickes Holz sich mit den Jahren stark verdunkelt hatte, Platz zu nehmen. Fletcher trat dahinter und setzte sich auf den ledergepolsterten Stuhl. Er beugte sich vor, öffnete einen schweren, kristallenen Behälter und entnahm ihm eine lange, schwarze Zigarre.
    »Du hast nichts dagegen, oder?«
    »Natürlich nicht, Onkel.« Sie hatte wirklich nichts dagegen. Sie mochte den würzigen Duft. Er erinnerte sie an ihren Vater und die Männer, die in den Gruben gearbeitet hatten. Plötzlich überkam sie ein schmerzliches Gefühl der Einsamkeit. Geistesabwesend glättete sie ihre spitzenbesetzten Röcke, schaute dann aber ihren Onkel an und wunderte sich über sein verändertes Benehmen. Sie konnte nicht verstehen, womit sie ihn verärgert hatte.
    Er seufzte in die Stille hinein. »Du bist noch nicht lange hier, Caralee, erst drei Wochen. Du hast nicht die Möglichkeit gehabt, gewisse Dinge zu erfahren und dich damit vertraut zu machen, wie hier alles so läuft. Mit der Zeit wirst du das natürlich merken, aber bis dahin ...«
    »Ja, Onkel?«
    »Bis

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