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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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wie in einem Schweinestall.«
    »Mein Schatz, mach dir keine
Sorgen. Es wird schon nicht wie in einem Schweinestall aussehen. Das stimmt
doch gar nicht.«
    »Rede keinen Unsinn. Komm
lieber nach Hause, und mach dich an die Arbeit.«
    »Ich komme. Ich stehe früh auf,
um acht Uhr bin ich da.«
    Da sie geritten kam, hieß das,
daß sie sich aufmachen mußte, sobald es hell wurde. Aber ich wußte, daß ich mich
auf sie verlassen konnte. Ich rief Larry kurz an.
    »Ich habe keine Zeit, mich
lange zu unterhalten. Aber da wir vom Überraschtwerden sprechen, Claudia kommt morgen.«
    »Ach Du großer Gott, wie
schrecklich. Ich dachte, Alister Smale sollte bald nach Neuseeland kommen und
ein oder zwei Tage bleiben, bevor sie auf ihre Reise gehen?«
    »Stimmt auch, ist aber Gott sei
Dank noch nicht so weit. Ich habe Alister ja gern. Er ist so angenehm. Aber
Claudia ist schrecklich pingelig, und sie argumentiert mit Paul und streitet
sich mit Tony.«
    »Was für ein herrlicher Gast!
Würde es dir nicht helfen, wenn ich an einem Nachmittag ’rüberkäme?«
    »Bloß nicht. Du würdest sie nie
mögen und wahrscheinlich alles noch schlimmer machen.«
    »Vielen Dank für das Kompliment
an meinen gesellschaftlichen Schliff. Na ja, soll ich ’rüberkommen, um die
Fenster zu putzen? Morgen früh könnte ich mich für ein paar Stunden freimachen,
und bei den Fenstern kommt es auf gesellschaftliches Geschick nicht an, nur auf
Armschmalz.«
    »Das könnte meinen Fenstern
nicht schaden. Aber nein, du hast soviel zu tun. Tony und ich werden schon
zurechtkommen, und ich hoffe, daß es regnet. Dann sind die Fenster egal.«
    Aber natürlich kam sie, kurz
nach Tony. Wir arbeiteten in verbissenem Schweigen. Larry putzte die Fenster
und saugte Staub, fand einige Blumen und machte Claudias Bett, das mit der
ganzen Bügelwäsche zugedeckt war, die auf eine freie Stunde wartete. Noch mehr
Bügelwäsche entdeckte Tony in Claudias Schrank und machte sich damit an die
Arbeit, wischte Staub und verrichtete endlose kleine Dinge. Ich backte einen
Kuchen und ein bißchen Teegebäck, bereitete ein anständiges Mittagessen vor und
putzte das Silber. Als Paul nach Hause kam, lachte er, weil er drei Frauen
arbeitend in andächtigem Schweigen vorfand, aber er freute sich nicht auf den
Besuch seiner Schwester. Sie hatten nur wenig gemeinsam. Sie verachtete unsere
Lebensweise und neigte dazu, Farmer gönnerhaft zu behandeln, und Paul hatte die
alberne Vorstellung, daß ihr Professor zwangsläufig so sein mußte wie in
manchen lustigen Geschichten, ziemlich überkandidelt. Das war alles ganz
lächerlich, aber es brachte keine Harmonie in die Familie.
    »Gut, daß der Professor nicht
kommt«, sagte er. »Er würde sich wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlen.«
    »Du kennst ihn doch gar nicht«,
fuhr ich ihn an. »Vielleicht ist er ein phantastischer Mensch.«
    »Ich kenne ihn«, sagte Tony,
die mit den gebügelten Kopfkissen gerade hereinkam. »Und Paul hat recht. Viele
Professoren würden sich anpassen, aber nicht Macgregor Maclean. Er lebt nur in
seiner eigenen Welt. Ich sage ja nicht, daß kluge Leute nicht nett sein können.
Oliver ist klug, aber er läßt mich nie spüren, daß ich dumm bin.«
    Oliver und Tony duzten sich nun
also, wahrscheinlich schon wochenlang. Ich sagte nicht, daß sie wohl kaum
miteinander zu vergleichen waren, oder daß ein Mann ein Mädchen nicht spüren
läßt, daß sie dumm ist, wenn er sich gerade in sie verliebt hat. Ich sagte nur
bewundernd: »Er ist eben ein kluger Mensch, der in Ordnung ist.«
    Meine Schwägerin kam pünktlich
an, und ich zwang Paul, zu ihrer Begrüßung zu Hause zu bleiben. Sie sah sehr
gut aus, und ich mußte zugeben, daß Tony einiges von ihrer Schönheit ihrer
Mutter verdankte. Aber die Haarfarbe hatte sie von ihrem Vater, und vielleicht
war es ihre Gesichtsform und ihr rotbraunes Haar, das Claudia an ihren einen
großen Fehler erinnerte und die Kluft zwischen ihnen vertiefte. Dazu kam die
Tatsache, daß Tony ganz unverhohlen ihren Vater anbetete, und er sich jetzt, wo
sie zu einer schönen jungen Frau herangewachsen war, um sie kümmerte und gern
mit ihr zusammen war.
    In ihrem Schlafzimmer sagte
Mrs. Maclean mit herablassender Freundlichkeit zu mir: »Susan, du hast wirklich
etwas aus dem Kind gemacht. Jetzt kann man sie vorzeigen, und gesellschaftlich
hat sie unsagbare Fortschritte gemacht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie
dir das an einem Ort wie diesem gelungen ist.«
    Unglücklicherweise hörte

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