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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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bist!«, ruft er und schüttelt mich fest, als ich den letzten Ziegel – klick – einsetze. Er nimmt alles Licht.
    Jetzt gibt es nichts mehr, außer Dunkelheit und Lärm.
    Schreckliche Schreie spalten meinen Schädel. Panik und Schmerz, wie ein in die Ecke gedrängtes Tier, das dem Tod ins Auge sieht.
    Oder etwas Schlimmerem.
    Es dauert eine Weile, bis ich verstehe.
    Ich bin es selbst.
    Dann kommt es mir vor, als ob ich durch ein Kaleidoskop trete – alles verschiebt und verändert sich. Gras kitzelt unter meinen nackten Füßen. Kinderstimmen wehen zu mir herüber, aber ich lege mich hin, verstecke mich im hohen Gras zwischen den Bäumen und beobachte, wie die Wolken über den Himmel ziehen. Ich will heute nicht spielen.
    Langsam treiben die Wolken davon und das Gras unter mir verschwindet. Ich öffne die Augen: Für heute ist das Träumen vorbei. Ich werde nicht weiterschlafen.
    Es hat wieder funktioniert – ich konnte zu meinem
Happy Place
fliehen, mitten in einem Albtraum.
    Aber diesmal hätte ich den Albtraum lieber bis zum Ende durchgestanden, ganz egal, wie grauenhaft er war. Ich war mir sicher, dass ich etwas herausfinden würde, etwas Entscheidendes. Als ob das Beobachten des Maurers heute etwas Wichtiges in meinem Innern aufgewühlt hätte. Ein Wiedererkennen, eine Spur, der ich folgen kann, um endlich zu verstehen, wer oder was ich bin und was mit mir nicht stimmt.
    Was hat mich verfolgt? Wer war der Mann?
Vergiss nie, wer du bist!,
hat er gesagt.
    Aber das habe ich.
    Also warum – und wie – habe ich eine Mauer gebaut?

Es fühlt sich seltsam an, wieder zurück ins Krankenhaus zu fahren, denn es ist das allererste Mal, seit ich entlassen wurde. Am Tag meiner Abreise habe ich mich so davor gefürchtet, die Klinikmauern zu verlassen und in die weite Welt hinauszuziehen – doch es kommt mir inzwischen vor, als wäre seither eine Ewigkeit vergangen, ein ganzes Leben. Dabei sind es eigentlich nur ein paar Tage.
    Aber wie es aussieht, kommen wir gar nicht pünktlich zu meinem Termin um 11 Uhr bei Dr. Lysander. Möglicherweise schaffen wir es auch überhaupt nicht. Amy studiert die Karte, um nach Umgehungsstraßen zu suchen, und Mum flucht leise vor sich hin und wechselt durch die Radiosender auf der Suche nach Staumeldungen.
    Â»Für die letzte Meile haben wir 20 Minuten gebraucht. Wir könnten genauso gut umkehren«, stöhnt Mum.
    Â»Oder die nächste Ausfahrt nehmen?«, schlägt Amy vor. Sie wollte heute unbedingt mitkommen und hat Mum irgendwie davon überzeugt, dass sie sich die Chance, Dr. Lysander zu treffen, einfach nicht entgehen lassen könne.
    Mum schaltet das Radio aus. »Keine Meldungen.« Sie runzelt die Stirn. »Das gefällt mir nicht. Irgendetwas ist da doch los. Amy, hol mein Telefon raus und ruf Dad an.«
    Amy zieht das Gerät aus Mums Tasche und beginnt zu wählen. Ich beobachte sie erstaunt. Mobiltelefone sind für alle unter 21 Jahren verboten. Vielleicht ist es aber erlaubt, weil Mum neben ihr sitzt und es ihr aufgetragen hat?
    Â»Es geht niemand dran. Soll ich eine Nachricht hinterlassen?«
    Â»Ja, sag ihm, dass wir im Stau stecken und dass er zurückrufen soll.«
    Wir schleichen eine kleine Steigung hinauf. Hubschrauber kreisen über uns. Kurz vor dem Hügelkamm kommen wir wieder zum Stehen. Sirenen werden laut und schwarze Vans schießen auf dem Standstreifen an uns vorbei.
    Das Handy klingelt. Mum geht dran.
    Â»Verstehe … alles klar … Gut. Tschüss.«
    Sie legt auf. »Vor uns sind irgendwelche Verkehrskontrollen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.«
    Die Autos vor uns setzen sich langsam wieder in Bewegung. Wir erreichen den Kamm. Auf der Gegenfahrbahn der M25 steht der Verkehr. Wir quälen uns vorwärts und halten wieder. Ein Schwarm von schwarz gekleideten Männern hält auf beiden Seiten Autos an und durchsucht sie. Wir werden durchgewinkt.
    Â»Wer sind die?«
    Â»Lorder«, sagt Amy.
    Ich schaue durch die Heckscheibe, um noch einen Blick auf sie zu werfen. Sie tragen keine grauen Anzüge wie die Lorder auf der Landwirtschaftsausstellung und in der Aula, sondern schwarze Hosen und lange schwarze Hemden mit einer Art Weste darüber. Sie sind genauso gekleidet wie die Krankenhauswachen. Bedeutet das also, dass auch sie Lorder sind?
    Â»Was sind Lorder eigentlich?«
    Mum dreht sich mit gehobenen

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