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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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Gesten, Augenbewegungen, Blinzeln – all die kleinen Dinge, auf die man achten muss, wenn man jemanden beobachtet. Aber mit dem Levo an meinem Handgelenk, das meine Gefühle überwacht, liegt alles offen und wird dokumentiert. Dr. Lysander muss das Gerät lediglich scannen und kann so sehen, ob ich die Wahrheit sage oder lüge. Obwohl sie normalerweise darauf vertraut, dass sie alles herausbekommen kann, ohne auf technische Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen.
    Und ihr Selbstvertrauen ist durchaus berechtigt.
    Trotzdem ist eine Täuschung nicht unmöglich, nur eben schwierig. Ich mache es wie ein Zauberer, der ihre Aufmerksamkeit von dem ablenkt, was sie untersuchen und herausfinden will. Allerdings muss ich dabei die ganze Zeit aufpassen, es nicht zu auffällig zu tun.
    Â»Darf ich Sie etwas fragen?«
    Dr. Lysander lehnt sich zurück. Sie beantwortet häufig Fragen, wenn man sich traut, welche zu stellen. Aber man tastet sich besser vorsichtig heran, denn oft ist sie nicht in der richtigen Stimmung.
    Sie neigt den Kopf nach vorn. Genehmigt.
    Â»Warum sind Sie so fasziniert von dem Versteckspiel? Es ist ein glücklicher Traum – ich spiele einfach nur. Daran ist doch nichts verkehrt.«
    Â»Wofür könnte es deiner Meinung nach stehen?«
    Â»Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Â»Du versteckst dich vor anderen – du spielst ein Spiel, verstehst du? Warum versteckst du dich? Was versteckst du?«
    Oh. Ich denke kurz darüber nach. Verstecke ich etwas? Nicht dass ich wüsste.
    Das Krankenhaus zu verlassen ist ganz ähnlich wie beim letzten Mal, als ich meine Familie kennengelernt habe. Wir fahren aus dem unterirdischen Parkhaus zum Tor hoch. Amys und mein Levo werden gescannt, die Wachen werfen einen kurzen Blick in den Wagen und öffnen schließlich die Schranke. Erleichterung spüre ich erst, als wir die Zäune und Wachmänner hinter uns lassen. Der ganze Krankenhauskomplex hat mir heute ein Gefühl gegeben, als würde er mir die Luft aus den Lungen saugen. Wie konnte ich dort nur so lange leben?
    Und die Wachen – auch sie sind Lorder. Als ich hier gewohnt habe, habe ich einfach die Türme mit ihren Scharfschützen akzeptiert, ebenso wie die vergitterten Fenster, die Wachmänner, die draußen mit ihren Hunden patrouillieren, und die hohen Zäune.
    Ist das alles nötig, um die Leute in der Klinik festzuhalten oder die Leute von außen abzuschrecken?
    Ich starre aus dem Fenster, den ganzen Weg vom Krankenhaus zurück. Mum ist mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, und Amy schmollt, weil ihre Heldin Dr. Lysander sich keine Zeit genommen hat, mit ihr zu sprechen, sondern sie einfach ignoriert hat.
    Wir fahren
nach Hause.
Ist es mein Zuhause? Es wird mir allmählich vertraut und ich fühle mich dort wohl – meistens zumindest. Ich wache nicht mehr morgens auf, ohne zu wissen, wo ich bin, und ich finde im Dunkeln den Weg ins Bad. Heute ins Krankenhaus zu gehen, vorbei an den Sicherheitsleuten, Gitterfenstern und Wachtürmen, fühlte sich nicht gerade beruhigend an, sondern klaustrophobisch: Ich wollte aus dem Auto springen und den ganzen Weg aufs Land zurücklaufen. Weg von den Straßen mit den Wachmännern und den allgegenwärtigen Menschenmassen. Weg von den Autobahnen und Straßensperren mit den schwarzen Vans und den Lordern.
    Zumindest war Dr. Lysander mit Penny einer Meinung und hat Mum vorgeschlagen, mich mehr eigenständig unternehmen zu lassen. Sie meinte, ich könnte auf Erkundungstour gehen und Spaziergänge unternehmen, wenn ich wollte.
    Aber Mum war überhaupt nicht begeistert, als Dr. Lysander ihr sagte, dass sie mich von jetzt an jede Woche anstatt zweimal im Monat sehen wolle.
    Ab sofort müssen wir also jeden Samstag diese Tour machen.
    Wir sind fast schon zu Hause, als mir ein Gedanke kommt. Warum hat Mum Dad angerufen, um zu fragen, was auf der Straße los war? Es wurde ja noch nicht einmal im Verkehrsfunk erwähnt.
    Woher sollte er es dann wissen?

Am Sonntagmorgen ist der Himmel strahlend blau, aber es ist so kalt, dass der Atem um mein Gesicht einen weißen Nebel bildet. Ich schlinge zitternd meine Arme um mich, als ich auf den Bus warte, der mich zum Geländetraining bringen soll. Immer mehr Schüler versammeln sich und auch ein Lehrer mit einem Klemmbrett in der Hand gesellt sich zu uns.
    Der Bus kommt vor der Schule zum Stehen und dahinter entdecke ich ein

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