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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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schnellsten Läufer mussten mit einer Minute Vorsprung loslaufen. Also sind Ben und ich vor allen anderen. Wir lassen den Wald schnell hinter uns und gelangen an den Fuß eines Hügels. Im Freien ist der Regen noch stärker und der Grund uneben und voller Schlamm und glitschiger Blätter. Der Pfad schneidet sich in den Hügel und das Wasser läuft den steilen Weg herab. Wir müssen langsamer werden, um nicht auszurutschen.
    Â»Ist das nicht fantastisch?«, fragt Ben klitschnass und von oben bis unten mit Schlamm bespritzt.
    Â»Großartig«, antworte ich ironisch, aber lache dann. Denn es ist
fantastisch,
jedes Gefühl hinter mir zu lassen, in eine Zone einzutauchen, wo ich nur noch am
Leben
bin. Ich spüre jeden Tropfen, der auf meinem Kopf landet. Es kommt mir vor, als ob ich mitverfolgen könnte, wie die Tropfen vom Himmel fallen, sich vor meinen Augen verlangsamen und dann auf den Boden klatschen. Jeder meiner Sinne ist geschärft. Wenn ich mich beim Laufen genug anstrenge, kann ich sogar Tori und Phoebe fast vergessen. Und dass mich Lucy heimsucht. Sie ist da, sobald ich meine Augen schließe, streckt mir die Hände entgegen und fleht um Hilfe. Es ergibt aus so vielen Gründen keinen Sinn.
    Â»Bleib mal ’ne Sekunde stehen«, sagt Ben, als wir oben auf dem Hügel ankommen. Wir stellen uns unter eine große Eiche, und er geht in die Knie, um seinen Schnürsenkel neu zu binden. Dann lehnt er sich an den Baum.
    Wir können von hier aus das ganze Tal überblicken, während der Himmel immer dunkler wird. Von den anderen ist noch nichts zu sehen.
    Â»Wetten, die sind umgekehrt«, lacht Ben. »Weicheier!«
    Â»Sollen wir auch umdrehen?«
    Â»Nee, wir haben schon fast die Hälfte der Strecke geschafft.«
    Â»Also weiter«, sage ich. Ich will schneller werden, an den Punkt kommen, wo
Laufen alles ist.
    Â»Was ist?«
    Ich zucke mit den Schultern und schlinge meine Arme um mich selbst.
    Â»Sprich mit mir, Kyla«, sagt er. Als ich in seine sanften braunen Augen blicke, merke ich, wie sehr ich ihm
vertraue,
wirklich vertraue. Doch ist das nicht gefährlich?
    Er legt seinen Arm um mich.
    Â»Ich will laufen«, sage ich.
    Â»Nicht, bevor du mir nicht alles erzählt hast.«
    Bens Blick nagelt mich regelrecht fest. Als mein Atem und mein Puls langsamer werden, beginne ich zu zittern, aber nicht vor Kälte. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Brust, sodass er mich nicht länger anschauen kann.
    Â»Vielleicht kann ich dir helfen.«
    Es gibt so viele Gründe, nichts zu sagen. Ich habe es Mac versprochen. Es könnte für Ben riskant sein, gefährliche Dinge zu wissen, und ich bin nicht sicher, ob Ben ein Geheimnis bewahren kann. Ich weiß nicht einmal, ob ich das selbst kann.
    Ben dreht sich und setzt sich im strömenden Regen auf einen Stein. Dann zieht er mich auf seinen Schoß.
    Â»Wir gehen nirgendwohin, bis du mir nicht erzählt hast, was los ist.«
    Ich seufze, schließe die Augen und lehne mich an ihn. Hier zu bleiben, fände ich in diesem Augenblick gar nicht so schlecht. Seine Arme halten mich, und er legt eine Hand unter mein Kinn, um mein Gesicht anzuheben. Ich öffne die Augen, als er sich näher zu mir beugt. Mein Herz schlägt wieder schneller, obwohl ich nicht mehr laufe. Bens Augen fixieren mich wie neulich, als ich dachte, er würde mich küssen, aber dann nur über Tori sprechen wollte.
    Tori, Phoebe und Lucy – so viele Geister stehen zwischen uns. Aber mit der Wahrheit kann ich zumindest einen von ihnen vertreiben. Ich rücke ein wenig von Ben ab und entscheide mich für
Worte.
    Â»Fragst du dich jemals, warum du geslated wurdest?«
    Â»Fangen wir jetzt wieder damit an?« Er zuckt mit den Schultern. »Manchmal. Man kann ja kaum anders. Aber wir dürfen nicht wissen, wer wir waren, und …«
    Â»Aber ich weiß es.«
    Stille, in der ich nur noch den Regen höre und Zweifel in Bens Augen sehe.
    Â»Wie meinst du das?«, fragt er schließlich vorsichtig.
    Ich schlucke. Es hat keinen Sinn, sie zu ignorieren, oder? Lucy verschwindet nicht einfach von selbst.
    Â»Mein Name war Lucy Connor. Ich wurde als vermisst gemeldet, als ich zehn Jahre alt war. Ich hatte ein graues Kätzchen und jemand hat meine Finger gebrochen. Und jemand vermisst mich.« Und bei jedem geflüsterten Satz zittere ich. Irgendetwas in mir windet sich und will zerbrechen. Ich fange

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