Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Naturborsten (oder einem Massagehandschuh) wird der gesamte Körper abgebürstet. Beginnen Sie dabei aber anders als bei den Güssen in der Körpermitte, und arbeiten Sie sich dann nach außen.
    Kontraindikationen: Hautentzündungen oder -defekte wie Neurodermitis, Psoriasis und Wunden.

    Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Hitzewallungen deutlich. 39,40 Geeignet ist jede Form von Bewegung, die Spaß macht und aus Sicht des behandelnden Arztes durchgeführt werden darf. Bewegen Sie sich täglich möglichst 30 Minuten lang. Noch leichter, sich zu motivieren, fällt es, wenn Sie sich Gleichgesinnte suchen.

    Zu den bei Wechseljahresbeschwerden oft eingesetzten Wirkstoffen aus der Pflanzenheilkunde gehören sogenannte Phytoöstrogene (Isoflavonoide), wie sie beispielsweise in Soja, Rotklee (Trifolium pratense) oder Leinöl enthalten sind. Bei Brustkrebs, der Hormonrezeptorpositiv, also hormonempfindlich ist, sollten solche Mittel jedoch keinesfalls eingenommen werden, da so ein ungünstiger Effekt auf die Grunderkrankung ausgelöst werden kann.
    Die Traubensilberkerze hingegen, beeinflusst den Östrogenrezeptor direkt. Bislang ist ihre Wirksamkeit gegen Wechseljahresbeschwerden aber nicht eindeutig belegt. Aus der klinischen Erfahrung heraus können wir sagen, dass eine Reihe von Frauen unter Traubensilberkerze über eine Besserung ihrer Wechseljahresbeschwerden berichtet haben. In zwei Studien konnte für die Einnahme von Traubensilberkerze ein schützender Effekt vor Brustkrebs gezeigt werden. Das heißt, nach der aktuellen Datenlage schützt die Einnahme von Traubensilberkerze die Frauen eher vor Brustkrebs, als dass es ihnen schadet. 41,42 Direkt gegen die Hitzewallungen ist auch Salbeitee hilfreich.

    Salbeitee oder -lösung
    Wirkprinzip: Salbeiblätter enthalten ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide, auf die ihre Wirkung gegen übermäßiges Schwitzen zurückgeht.
    Anwendung: Salbei kann innerlich angewendet werden, entweder als Sabeitee, oder indem 3-mal täglich 30 Tropfen einer Salbeilösung aus der Apotheke (z. B. Salvysat® Buerger Lösung) eingenommen werden. Für den Tee 2 TL Salbeiblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 3- bis 5mal täglich 1 Tasse trinken.
    Noch besser sind oft Waschungen mit Salbeitee. Dabei wird der ganze Körper ein- bis zweimal täglich mit einem Waschlappen, der mit Salbeitee getränkt ist, abgewaschen.
    Kontraindikationen: keine

    Traubensilberkerze
    Wirkprinzip: Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) hat antiöstrogene und wachstumshemmende (antiproliferative) sowie antioxidative Eigenschaften.
    Anwendung: z.B. Remifemin®, täglich morgens und abends 1 Tablette einnehmen. Eine deutliche Wirkung setzt erst nach 2 bis 3 Wochen ein.
    Kontraindikationen: Die Anwendung von Remifemin® bei Patientinnen mit vorgeschädigter Leber sollte nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

    Kombinationspräparat mit Traubensilberkerze und Johanniskraut
    Wirkprinzip: Hier macht man sich neben der Traubenkerze auch die milde antidepressive Wirkung des Johanniskrauts zunutze.
    Anwendung: z. B. Remifemin Plus®, täglich morgens und abends 1 Tablette einnehmen. Eine deutliche Wirkung setzt erst nach 2 bis 3 Wochen ein.
    Kontraindikationen: nicht oder zumindest nur unter ärztlicher Kontrolle bei vorgeschädigter Leber.
    Wichtig: Unter einer Chemo- oder antihormonellen Therapie sollte Remifemin Plus® keinesfalls verwendet werden, da Johanniskraut-Präparate die Wirkung einer Chemo- oder antihormonellen Therapie mit Tamoxifen® oder Aromatasehemmern (Letrozol, Exemestan) abschwächen.

    Die Traditionelle Chinesische Medizin

    In Deutschland führt das Institut für Demoskopie Allensbach seit 1970 in mehrjährigen Abständen Befragungen zur Anwendung naturheilkundlicher Verfahren durch. Seit der ersten Befragung zeigt sich eine stetige Zunahme der Nachfrage in diesem Bereich. In der Untersuchung von 2002 gaben 73 Prozent der Befragten an, Naturheilmittel zu verwenden. Gleichzeitig äußerten sie den Wunsch nach einer stärkeren Verzahnung der Schulmedizin mit der Naturheilkunde. 2005 wurde eine Umfrage durchgeführt, die sich im Besonderen mit der Bewertung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschäftigte. 61 Prozent der Befragten gaben an, eine Kombination mit der herkömmlichen Medizin zu befürworten. Bei denjenigen Patienten, die bereits Erfahrungen mit TCM (meist