Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
Ellie, zu einer deiner tollsten Eigenschaften gehört, dass du dich niemals wegen irgendwas schämst. Du machst, was du für richtig hältst, und du tust dein Bestes. Schuld und Scham – diese beiden überflüssigen, negativen Gefühle passen nicht zu dir.“
„Ich schäme mich nicht, dich zu lieben, Noah“, sagte sie. „Ich habe Angst. Um uns beide.“
Angst, dass noch etwas in ihrem Leben schiefgehen, sich als schlecht herausstellen würde? Sie mehr quälen würde, als ihr guttat?
Sie liebt mich?
Spricht sie über ihre Gefühle oder nur darüber, was wir gerade gemacht haben? fragte er sich. Beides, meldete sich eine innere Stimme zu Wort. Sie ist dickköpfig und selbstbewusst; sie würde nichts tun, was sie nicht tun will. Sie mochte ihn, und sie waren weiter gekommen, als Noah gedacht hatte. Aber hieß das, dass sie ihn wirklich liebte? Hatte sie es so gemeint? Würde sie zu ihm sagen:
Noah, ich liebe dich?
„Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, dir diese Angst zu nehmen“, versprach er zärtlich und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Doch bevor ich so tun muss, als ob ich dich kaum kenne, schlafe ich lieber noch mal mit dir.“ Er lächelte.
„Wunderbar“, sagte sie mit einem tiefen, begehrlichen Seufzen.
13. KAPITEL
E s war nach vier Uhr morgens, als Noah Ellie einen Abschiedskuss gab und sich auf den Heimweg zu seinem Wohnwagen machte. Wie er feststellte, brannte Licht im Wohnwagen. Er fragte sich, ob er vergessen hatte, es auszumachen, als er gegangen war, aber sobald er den Wohnwagen betrat, entdeckte er, dass George schon auf war und mit einem Kaffee vor seinem Laptop am Tisch saß.
George hob den Kopf, sah ihn fragend an und lächelte, ohne einen Ton zu sagen. Noah schenkte sich einen Kaffee ein und setzte sich zu ihm an den schmalen Tisch. Lucy erhob sich langsam und ging zu Noah, um ihren Kopf auf sein Knie zu legen und ihn mit diesen großen, warmen braunen Augen anzusehen. Sie wirkte unglaublich mitfühlend.
„Es ist ein bisschen merkwürdig“, versuchte Noah zu erklären.
„Weil ein ungefähr doppelt so alter Mann wie du dich dabei ertappt, wie du erst um fünf Uhr morgens nach Hause kommst?“ George lachte in sich hinein. „Entspann dich, Noah. Du weiß, dass ich es gutheiße, wenn du wieder damit anfängst, dein Leben zu leben. Es war höchste Zeit.“
Noah nippte an seinem Kaffee. „Ich bin mir nicht sicher, ob du es schätzen würdest, wenn du wüsstest, wie ich das angestellt habe.“
„Du brauchst keine Genehmigung. Ich bin glücklich, wenn es dir gut geht.“
„Es geht gar nicht darum, dass ich die Nacht auswärts verbracht habe“, sagte Noah. „Ich weiß, dass du mir deshalb keinen Ärger machst. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Ellie bereit ist, sich auf etwas Festes einzulassen. Ich habe sie dahin gedrängt.“
„Schade“, erwiderte George. „Denn es ist deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass bei dem, was du tust, niemandem wehgetan wird.“
„Ich werde mein Bestes tun“, entgegnete Noah. „Ich habe so etwas schon seit Langem nicht mehr empfunden, ich kann mich kaum noch daran erinnern, wie es sich anfühlt. Ellie hat eine Menge Zweifel – mich betreffend und überhaupt. Sie glaubt, dass ich meinen Respekt bei denen, die ich eines Tages gerne in meiner Gemeinde begrüßen würde, verspiele, wenn sie erfahren, dass ich in Ellie verliebt bin …“
„Offenbar gibt es Dinge, die über jeden Zweifel erhaben sind“, stellte George fest. „Ich kenne dich, Noah. Du bist weder sorglos noch impulsiv. Du bist ein Planer. Eigentlich denkst du ein bisschen zu viel über alles nach. Falls ich recht habe, hat sie, als ihr hier weggegangen seid, geahnt, dass du vielleicht die Nacht mit ihr verbringst oder es zumindest versuchen würdest.“
„Ich war vorbereitet. Für den Fall, dass es dazu kommen würde.“
„Gott sei Dank. Hör zu, mein Sohn. Ich glaube, Ellie hat dich überrascht. Du warst nicht auf eine wunderschöne, kluge und freche junge Frau, die dein Leben erhellt, vorbereitet. Und die arme Ellie war noch nicht bereit, sich in dich zu verlieben. Ich würde sogar tippen, dass du überhaupt nicht ihr Typ warst. Und jetzt, wo ihr beide zusammenarbeitet, versuch einfach, dankbar und froh darüber zu sein. Solche Geschenke fallen einem nicht jeden Tag in den Schoß. Schon gar nicht in einem Push-up-BH.“ George warf Noah einen listigen Blick zu. „Es ist doch ein Push-up-BH, oder?“
„Es wäre indiskret, wenn ich dir diese Frage
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