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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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„Jeder, der nicht zur Beerdigung seiner Schwiegertochter geht, gehört für mich in die Kategorie Mistkerl.“
    Noah wandte den Blick ab. Er fühlte sich unbehaglich. „Verflucht, ich kann einfach nicht lügen. Es war meine Schuld. Ich hatte ihn nicht zur Hochzeit eingeladen, die wir sehr klein und privat hielten. Und ich hatte zwar dafür gesorgt, dass er von Merrys Tod erfuhr, aber er erfuhr es nicht von mir. Ich hatte mir heimlich etwas zurechtgelegt – wenn er gekommen wäre, wäre ich nett zu ihm gewesen und hätte ihm noch eine Chance gegeben. Er kam nicht, und ich gab ihm keine Chance mehr.“
    Ellies Gabel stockte in der Luft. Ihr Mund stand offen. „Wow“, sagte sie. „Gibt es viele Menschen, zu denen Sie sich heimlich etwas zurechtlegen?“
    „Nur ihn. Und nur einmal.“
    „Na, das ist ja beruhigend“, sagte sie. „Also hatten Sie als Kind tatsächlich Probleme?“
    „Als ich jung war, versuchte ich das beste Kind des Universums zu werden, konnte es ihm aber trotzdem nie recht machen. Also habe ich ungefähr mit sechzehn aufgehört, gut zu sein, und versucht, mich so schlecht wie möglich zu benehmen. Das bedauere ich inzwischen sehr. Ich habe meiner Mutter wehgetan.“
    „Was haben Sie denn gemacht?“
    „Ach, das interessiert Sie bestimmt nicht.“
    Sie lächelte. „Doch!“
    „Ich hab gelogen. Ich war hinter den Mädchen her, und zwar nicht unbedingt mit den reinsten Gedanken. Ich trank zu viel. Baute ein paar Unfälle, weil ich zu schnell fuhr. Schwänzte die Schule, um mit Freunden im See zu schwimmen. Solche Sachen eben.“
    „Haben Sie Autos geklaut? Jemanden geschwängert? Drogen genommen?“
    „Nö.“
    „Dann haben Sie es nicht richtig versucht“, sagte sie lachend. „Wenn Sie also schon für kleine Vergehen bestraft wurden, was hat Ihr alter Herr Ihnen denn wegen Trunkenheit und Autounfällen aufgebrummt?“
    Noah lächelte, als ob das zu den besten Erinnerungen seines Lebens gehörte. „Er hat sich beinahe entleibt. Er drohte mir, mich ins Internat zu schicken, aber ich glaube, wir wussten beide, dass mich niemand lange behalten würde, solange ich mich so benahm. Ich war ziemlich unverbesserlich. Außerdem, erinnere ich mich, war das eines der wenigen Male, dass meine Mutter sich gegen ihn aufgelehnt hat. Sie sagte ‚Nur über meine Leiche, Jasper!‘ Das war fantastisch. Letztendlich steckte er mich ins theologische Seminar, was aber nicht funktionierte. Ich warf alles hin und zog nach Seattle, wo ich versuchte, mich so weit wie möglich vom Bibelstudium fernzuhalten.“ Er nahm einen Schluck Bier. „Und, hatten Sie häufig Probleme?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nie. Na ja, ich habe manchmal ein paar Stunden verpasst, weil ich bis spät in die Nacht gearbeitet und dann verschlafen hatte. Mein einziger großer Schlamassel war der, dass ich schwanger wurde. Ich fühlte mich schrecklich deswegen. Meine Oma war so süß, aber ich hatte das Gefühl, sie enttäuscht zu haben. Und dann, als Jason verunglückte, habe ich mich doch über das Baby gefreut, obwohl mein ganzes Leben ein totales Chaos zu sein schien. Jason war toll. Ein guter Mensch. Wir sind miteinander gegangen, seit ich vierzehn war. Ich vermute, dass am Ende einfach zu viele Hormone im Spiel gewesen sind.“
    „Sie haben bestimmt geglaubt, dass Sie einander liebten“, sagte Noah.
    „Da haben Sie verdammt recht“, erwidert sie. „Ich habe mich seitdem nie wieder so gefühlt. Wir hatten zwar auch schlechte Zeiten, aber wir hatten große Pläne. Na ja, in Ihren Augen sind diese Pläne vielleicht gar nicht so groß …“
    Als ihre Stimme versagte, spornte Noah sie an. „Wie sahen diese Pläne denn aus?“
    „Hm“, machte sie nachdenklich. „Jason hatte diesen wirklich tollen Job auf dem Bau. Er hat Zement gemischt – für einen Neunzehnjährigen verdiente er damit ziemlich gut. Er wohnte noch zu Hause bei seinen Leuten und hatte praktisch kaum Ausgaben. Aber er hat andauernd etwas zurückgelegt. Für uns. Wir wollten nach meinem Abschluss heiraten, uns eine kleine Wohnung suchen und wirklich hart arbeiten, um uns dann nach ein paar Jahren ein Haus zu kaufen. Zwei Etagen, großer Garten, nette Gegend. Nichts Verrücktes, aber schön. Für mich wäre das wie ein Schloss gewesen. Dann wollten wir ein paar Jahre später das erste Baby … Das wäre ungefähr jetzt.“
    „Schöne Pläne“, sagte Noah.
    „Er fuhr die meiste Zeit mit dem Motorrad, weil es so günstig war. Ich saß nur deshalb nicht

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