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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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auf dem Schoß und Vanni Matt.
    Ellie knuddelte Hannah. Sie war so ein süßes kleines Ding mit ihren dunklen, seidigen Locken und den rosafarbenen Wangen. Ihre Äuglein strahlten vor Glück. Sie hielt das Fläschchen selbst, aber Ellie wusste, dass sie es liebte, geknuddelt zu werden. „Meine Oma sagte immer: ‚Knuddel sie, so oft du kannst, Ellie. Deine Berührungen und dein Tonfall sind das Wichtigste für sie.‘ Und selbst jetzt, wo meine Kinder schon so groß sind, scheint es noch immer sehr wichtig für sie zu sein. Außerdem hat meine Oma immer gesagt, ich muss ihnen nur sagen, dass ich sie liebe, egal was passiert, und dass ich sie immer haben wollte. Gewollt zu sein ist sehr wichtig im Leben. Ich glaube nicht, dass meine Mutter mich gewollt hat, aber meine Großmutter. Sie hat mir immer gesagt, dass ich ein Segen für sie bin und dass mit mir für sie ein Traum in Erfüllung gegangen ist.“
    Ellie saß auf dem Sofa, Vanni mit Matti in einem Sessel. Plötzlich nahm Hannah den Sauger der Flasche aus ihrem Mund und drehte sich von Ellie weg. Sie hielt das Fläschchen mit einer Hand und streckte den anderen Arm nach Vanni aus. „Mama!“, sagte sie und lächelte. „Mama! Mamaaaaa …“ Und dann nahm sie die Flasche wieder in den Mund.
    „Tja“, kommentierte Ellie. „Du magst vielleicht noch nicht so weit sein, aber sie ist es definitiv.“
    Vanni reckte schniefend das Kinn und schloss die Augen.
    „Es gibt noch etwas, das meine Großmutter immer gesagt hat: ‚Es macht nichts, wenn du nicht glücklich bist, tu einfach trotzdem so, als wärst du es, und warte ab, ob sich nicht doch noch das echte Glücksgefühl einstellt.‘ Und weißt du was? Manchmal funktioniert es sogar.“
    Vanni blieb noch eine ganze Zeit lang stumm, bis sie schließlich leise sagte: „Lass uns tauschen.“
    „Gut“, erwiderte Ellie. Sie stand mit Hannah in den Armen auf und setzte sie auf Vannis Knien ab. Dann hob sie den wesentlich schwereren Matti hoch und ging mit ihm zum Sofa zurück.
    Hannah kuschelte sich sofort in Vannis Arme und steckte ihr die Finger in den Mund, während sie an ihrem Fläschchen nuckelte. Auf einmal erschien ein Lächeln auf Hannahs Gesicht. Ohne den Nuckel aus dem Mund zu nehmen, sagte sie plötzlich leise und in einem erleichtert klingenden Tonfall: „Mama.“
    Da begann Vanni zu weinen.
    Noah kniete auf dem abgeschliffenen Fußboden im Altarraum und untersuchte das Holz auf eventuell zu reparierende Schäden. Er würde Paul bitten müssen, die schadhaften Bohlen zu ersetzen, bevor er den Boden weiterbearbeiten konnte. Lucy saß wie immer neben ihm. Es war ungefähr fünf Uhr, die magische Stunde. Die Sonne schien durch das bunte Glasfenster und erleuchtete den Innenraum der Kirche.
    „Pfarrer?“
    Er wandte sich um und entdeckte Ellie, die ihn vorher noch nie so angesprochen hatte.
    „Ich dachte, es interessiert dich, welche Fortschritte die Haggertys machen. Es ist alles noch sehr neu, aber ich glaube, Vanni wird so langsam warm mit Hannah. Ich bin Montagmorgen wieder dort, aber ich glaube, es geht ihr schon besser als am Anfang der Woche.“
    Noah stand auf und machte ein paar Schritte auf sie zu. „Weshalb siehst du so müde aus? War die Arbeit so hart?“
    Ellie schüttelte den Kopf. „Es war gefühlsmäßig schwierig. Dieses kleine Mädchen ist unbezahlbar und wundervoll. Sie braucht eine Mama, die sie liebt. Ich glaube, sie ist ihrem Ziel etwas nähergekommen, aber es war eine harte Schule. Ich vermute, dass du das wusstest, sonst hättest du mich kaum dahin geschickt.“
    „Was hast du gemacht?“, fragte er sie sanft und strich ihr gedankenverloren übers Haar.
    Sie hob die Achseln. „Nichts Besonderes. Ich habe geputzt, auf die Kinder aufgepasst, ihr zugehört, mit ihr geredet – du weißt schon, was Frauen eben so machen. Aber als ich heute wegging, hatte Vanni Hannah vermutlich zum ersten Mal im Arm, ohne dass es zwingend nötig gewesen wäre. Sie hat sie an sich gedrückt und ihr das Köpfchen geküsst und geweint, als das großartige Kind ihr die Finger in den Mund steckte und Mama zu ihr sagte. Ich glaube, sie kommen zusammen, aber, lieber Gott, es macht mich so fertig.“
    Noah lächelte. Das überraschte ihn nicht. „Hat deine Oma viel zu dieser Entwicklung beigetragen?“
    „Meine Oma?“
    „Du weißt doch“, erklärte er. „Meine Oma sagte dieses, meine Oma sagte jenes …“
    „Sage ich das oft? Ich merke das nicht mal.“
    „Es ist nicht schlimm, Ellie“,

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